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Hilfe für Obdachlose: Seit 35 Jahren ist Soziales Wohnservice in Wels wichtiger Anker

Von Michaela Krenn-Aichinger, 13. November 2024, 12:09 Uhr
Soziales Wohnservice Wels
Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder des Sozialen Wohnservice Wels Bild: SWS

WELS. Die Welser Sozialeinrichtung betreibt Notschlafstelle, Wohnhaus, Übergangswohnungen sowie ein Tageszentrum, das nicht nur wohnungslosen Frauen und Männern offensteht

Bereits seit 35 Jahren unterstützt und begleitet das Soziale Wohnservice in Wels (SWS) obdachlose Menschen. Das Bild des Wohnungslosen hat sich seither gewandelt. 1989 war das Ziel, den typischen Sandler von der Straße wegzuholen. "Heute erkennt man unsere Klientel nicht mehr unbedingt auf der Straße, Obdachlosigkeit kann ganz ,normale‘ Menschen treffen", sagt Geschäftsführerin Bettina Reichhold. Niemand wisse, ob er nicht übermorgen schwer erkranke, oft breche das Familiensystem weg, und in Zeiten der hohen Teuerung seien bei vielen Menschen die Reserven aufgebraucht. "Das bemerken wir besonders im Tageszentrum, in das auch Menschen aus dem unteren Mittelstand kommen, wo sie Lebensmittelpakete und ein warmes Essen bekommen." Darunter sind auffallend viele "neue Gesichter", die sich erstmals in einer Notlage befinden. Spenden von haltbaren Lebensmitteln werden übrigens derzeit dringend gebraucht.

Männer viel stärker betroffen

Die zwölf Notschlafplätze für Männer in der Eisenhowerstraße 37 sind fast durchgehend das ganze Jahr belegt. Für Frauen gibt es sechs Plätze. Im Vorjahr kamen 127 Männer und 40 Frauen hier unter, die durchschnittliche Verweildauer lag bei 34 Nächten. Viele der Betroffenen leiden an einer psychischen Erkrankung und sind alkohol- oder drogenabhängig.

Das Tageszentrum in der Salzburgerstraße 46 besuchen täglich zwischen 30 und 40 Personen, fast 500 Menschen nahmen im Vorjahr die Angebote dort an.

Reichhold erinnert an das hohe EU-Ziel, dass Obdachlosigkeit bis 2030 abgeschafft werden soll, und fordert mehr Prävention. Ein Ansatz ist "Housing First" der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO), wo Reichhold mitarbeitet. Bei Housing First kommt zuerst die eigene Wohnung mit eigenem Mietvertrag, um die Menschen zu stabilisieren, dann alles andere. "Durch die Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Wohnungsgesellschaften kann hier relativ rasch Zugang zu Wohnraum realisiert werden", sagt Reichhold.

Symposium am 20. November

Das Jubiläum "35 Jahre Soziales Wohnservice Wels" wird am 20. November mit einem Symposium, einem Rück- und Ausblick sowie einer Podiumsdiskussion für geladene Gäste begangen. 

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Autorin
Michaela Krenn-Aichinger
Lokalredakteurin Wels
Michaela Krenn-Aichinger
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1  Kommentar
1  Kommentar
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zlachers (9.153 Kommentare)
am 13.11.2024 20:39

Noch keine Kommentare. ?. Geht es hier leicht um bedürftige Menschen und nicht um Politik?
Muss man ja fragen, weil wenn’s um Politik geht, fällt euch schnell ein Kommentar ein, vielen sogar mehrere. Bedürftigkeit muss man aber anscheinend, ignorieren. Hauptsache es betrifft einen nicht selbst.
Zum schämen, sowas!
Wo seit ihr? Und wo ist eures Herz? Frage ich, und ja einfach so!
Ein Paket mit haltbaren Lebensmitteln zusammen stellen und an eine dieser Adressen schicken, oder persönlich hinbringen.
Was sagt eurer Herz, dazu?
Wirst du es tun?
Bekommst du bestimmt ein Segen zurück?
Tust du’s nicht. Mit Frechheit komm ich hier sicher nicht weiter, und sage nicht was ich dann denke. Aber der Segen entgeht dir bestimmt.
Willst du’s doch anders haben, dann gib bitte diese paar Gaben.

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