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Software aus Oberösterreich bringt Energiegemeinschaften zum Laufen

04. Juni 2024, 00:04 Uhr
Software aus Oberösterreich bringt Energiegemeinschaften zum Laufen
Die vier KEM-Manager Stephanie Steinböck, Christian Hummelbrunner, David Wagner und Eva Lenger nahmen die Auszeichnung entgegen.

WAIZENKIRCHEN/MONDSEE. In Österreich gibt es bereits mehr als tausend Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEG). Das sind lokale Zusammenschlüsse von Stromerzeugern (meist Besitzer von Photovoltaikanlagen) und Strombeziehern. Der Gesetzgeber gesteht den Mitgliedern von Energiegemeinschaften günstigere Netzgebühren zu. Das führt dazu, dass die Produzenten etwas mehr für ihren Strom bekommen und die Bezieher den Strom etwas günstiger erhalten.

Abgerechnet wird mit den Daten, die der Netzbetreiber zur Verfügung stellt. Doch das sind nur rohe technische Zahlen, die im Viertelstundentakt die Energieflüsse wiedergeben. Bisher gab es kein Instrument, das aus diesem Datenwulst eine Abrechnung für jedes einzelne Mitglied macht. Erschwerend kommt hinzu, dass jede Energiegemeinschaft ihre eigenen Preisvereinbarungen hat.

Bei 130 EEGs im Einsatz

Eine Lösung für dieses Problem haben Oberösterreicher entwickelt. Die Software wird mittlerweile von 130 Energiegemeinschaften in Österreich verwendet, viele weitere zeigen Interesse. Den Anstoß dazu gaben vor zweieinhalb Jahren Harald Geissler, Gründer der EEG Waizenkirchen, und Stefan Unterhuber (EEG Bad Schallerbach). Sie haben dafür den Verein zur Förderung von Erneuerbaren Energiegemeinschaften" (VFEEG) gegründet, ein Leader-Projekt eingereicht und auch zugesprochen bekommen. "Wir haben uns dann ITler gesucht, die das können, und gemeinsam die Software entwickelt", sagt Geissler. Für einen Jahresbeitrag von 60 Euro können EEGs diese Abrechnungssoftware mit dem Namen EEG Faktura nutzen und ihre Energiegemeinschaft abwickeln und abrechnen. "Außerdem vernetzen wir die Leute, damit sie sich gegenseitig helfen, wenn Probleme auftauchen, wir haben keine eigene Hotline", sagt Geissler.

Unterstützung kommt auch von den Klima- und Energiemodellregionen (KEM) Mostland-Hausruck, Inn-Hausruck, Inn-Kobernaußerwald und Traunstein, die sich für das Kooperationsprojekt nun über eine besondere Auszeichnung freuen dürfen: Die 125 österreichischen KEM-Manager wählten dieser Tage bei ihrem Jahrestreffen in Mondsee die Software EEG Faktura zu Österreichs "KEM-Projekt des Jahres". "Das Programm erstellt die Gutschriften beziehungsweise die Rechnungen für jedes einzelne Mitglied von Energiegemeinschaften völlig automatisch", sagt Christian Hummelbrunner, der Manager der KEM Traunstein ist. "Man muss nur die Strompreise eingeben und aussuchen, ob man die Abrechnungen monatlich, im Quartal oder einmal jährlich erhalten will." (ebra, krai)

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