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Umwelttechnik-Lösung aus Gunskirchen in China gefragt

Von Michaela Krenn-Aichinger, 21. Juni 2021, 00:04 Uhr

GUNSKIRCHEN. Millionenauftrag: Aigner reinigt Tunnelabluft in Peking.

Im Mont-Blanc-Tunnel in Frankreich oder in einer in den Untergrund verlegten Ringautobahn in Madrid steckt Tunnelfilter-Technologie des Gunskirchner Unternehmens Aigner Tunnel Technology. Der innovative Anlagenbauer sicherte sich nun einen Großauftrag im 7-stelligen Bereich in der chinesischen Hauptstadt Peking. Geliefert werden modernste Feinstaub- und Stickoxid-Filteranlagen, die zum Schutz der Bewohner in dieser vom Verkehr stark belasteten Region die Tunnelabluft reinigen.

"Bisher sind solche Anlagen nur in Europa gebaut worden und es wird auch nur alle paar Jahre ein solcher Auftrag vergeben", sagt Helmut Kraus, der das Unternehmen gemeinsam mit Heinz Aigner leitet. Nach der Realisierung des ersten Projekts in China hofft er auf Folgeaufträge.

Zusammengearbeitet wird mit einem chinesischen Partner, die Gunskirchner Anlagenbauer liefern das komplette Anlagen-Engineering und die wesentlichen Funktionsteile. "Wir arbeiten dabei mit Betrieben aus der Region zusammen, die Wertschöpfung bleibt in Oberösterreich", betont Kraus. Die Arbeiten vor Ort werden vom chinesischen Partner durchgeführt, nur zur Inbetriebnahme werden Mitarbeiter aus Gunskirchen nach Peking fliegen.

Für das Projekt hat Aigner mit der Technischen Universität Graz zusammengearbeitet.

In der Anlage in Peking werden 1,3 Millionen Kubikmeter Luft pro Stunde durch neuartige Elektrofilterzellen geführt. Der darin enthaltene Feinstaub wird in einem elektrostatischen Feld aufgeladen und anschließend an Kollektoren abgeschieden. Diese Kollektoren werden automatisch regelmäßig gereinigt, um die Funktionalität dauerhaft zu erhalten. In einer zweiten Verfahrensstufe werden giftige Stickoxide ebenfalls zu 90 Prozent aus der Luft gefiltert. So gereinigt kann die Tunnelabluft schließlich an die Oberfläche und Schadstoffe werden nicht an die Umwelt abgeschieden.

In Österreichs Tunneln sind noch keine derartigen Abluftreinigungssysteme zum Anrainerschutz eingebaut. Es gab aber bereits Kontakte zur Asfinag. Beim Tunnelprojekt des Linzer Westrings gab es Gespräche, aber bisher noch keinen Planungsauftrag.

Gut durch die Krise gekommen

Das Familienunternehmen, das vor 35 Jahren von Heinz Aigner gegründet wurde, ist gut durch die Coronakrise gekommen, nur zu Beginn der Pandemie waren die 55 Mitarbeiter drei Wochen in Kurzarbeit. Mitarbeiter werden aktuell gesucht.

Die Sparte Tunnel Technology (gegründet 2001) ist ein Schwesternunternehmen der Aigner GmbH, die in den Bereichen Absaug- und Filteranlagen, Schall- und Sichtschutzsysteme sowie Brand- und Explosionsschutz tätig ist. Der Umsatz liegt bei rund 14 Millionen Euro.

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Autorin
Michaela Krenn-Aichinger
Lokalredakteurin Wels
Michaela Krenn-Aichinger
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1  Kommentar
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Rapid09 (2.623 Kommentare)
am 21.06.2021 21:55

Leider nur ein Tropfen auf dem heissen Stein. Diese Filteranlage muesste ueber ganz Peking gezogen werden! Ausserdem aufpassen dass die Chinesen nicht das Know-How auf die uebliche Art und Weise ergattern. Zuerst gibt es einen Auftrag, der muss aber mit einem chinesischen Parter abgewickelt werden. Dann muss die Technologie offengelegt werden bevor weiter geliefert werden kann. Und bald wird von einer chinesischen Firma dieselbe Technologie "made in China" angeboten.

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