Wie aus dem Training für den Marathon eine Verbrecherjagd wurde
WIEN. Polizist verfolgte bei Trainingseinheit für den Linz-Marathon im niederösterreichischen Mannswörth einen flüchtigen Schlepper.
Eigentlich wollte Stefan W. nie wieder auf Verbrecherjagd gehen. Mehr als 15 Jahre lang war er auf auf den Straßen Wiens auf Streife unterwegs gewesen, bei Tag und auch bei Nacht.
Vor zwei Jahren wechselte er wegen seiner Familie polizeiintern in die Kraftfahrabteilung – und musste vergangene Woche doch wieder einem Straftäter nachlaufen. Gemeinsam mit einem Freund, Berufsfeuerwehrmann Josef R., der ihn auf dem Rad begleitet hatte, war er in Mannswörth (Bezirk Bruck an der Leitha) gerade auf seiner gewohnten Laufstrecke unterwegs, als ihn kurz nach Kilometer 20 plötzlich ein Mann überholte.
In den Sprintmodus gewechselt
Auch dieser war nicht allein unterwegs: Er wurde von einem Polizisten verfolgt. Stefan W. zögerte keine Sekunde und wechselte vom zügigen Lauftempo in den Sprint, um seinen Kollegen zu unterstützen. Wen er da verfolgte, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Das Verfolgungsrennen war nicht von langer Dauer: Nach 100 Metern hatten die beiden Polizisten den Mann schlussendlich überwältigt.
Erst dann stellte sich heraus, welch große Hilfe Stefan W. eigentlich war: Der Mann, den er mit einem kurzen Intervalltraining eingeholt hatte, war ein flüchtiger Schlepper aus der Ukraine, der 13 Flüchtlinge nach Österreich gebracht hatte.
Der 49-Jährige hatte sich schon auf der Wiener Außenring-Schnellstraße (S1) eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert und war dann zu Fuß weitergeflüchtet. Dabei kreuzte er ausgerechnet den Weg des sportlichen Polizisten.
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