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Wie aus einer Übung eine echte Lebensrettung wurde

Von Gabriel Egger, 21. Juni 2021, 07:18 Uhr
Wie aus einer Übung eine echte Lebensrettung wurde
Kurz vor der Holzeralm (im Bild mit Blick auf den Kleinen Pyhrgas) erlitt der 52-Jährige einen Herzinfarkt. Bild: Leeb

SPITAL AM PYHRN. Bergretter von vier Ortsstellen im Pyhrn-Priel-Gebiet reanimierten während einer Großübung einen Wanderer aus Gallneukirchen.

Eine gemütliche Wanderung, nicht zu weit und wegen der großen Hitze auch nicht zu anstrengend, sollte es werden. Die Wahl eines 52-jährigen Gallneukirchners (Bezirk Urfahr-Umgebung) und seiner 39-jährigen Frau fiel Samstagvormittag auf die Gowilalm, in 1375 Meter Seehöhe über Spital am Pyhrn gelegen.

Durch das Goslitztal war das Paar an der Stefansbergalm vorbeigekommen und gerade in Richtung Holzeralm unterwegs, als der 52-Jährige über Schmerzen klagte. Es gehe ihm nicht gut, er müsse sich hinsetzen, sagte er zu seiner Frau. Dann brach er plötzlich zusammen. Doch der Mann hatte Glück im Unglück und viele Schutzengel – sie waren an diesem Tag nur wenige Höhenmeter weit entfernt.

"Wir sind runtergelaufen"

Denn auf dem Bad-Haller-Steig, der auf den Großen Pyhrgas führt, waren Bergretter der Ortsstellen Windischgarsten, Spital am Pyhrn, Hinterstoder und Vorderstoder zusammengekommen, um gemeinsam eine Seilübung durchzuführen. Als der Notruf einging, waren sie in fünf bunt gemischten Gruppen unterwegs – eine davon war gerade nur wenige Meter von der Gowilalm entfernt.

"Jede Ortsstelle hat einen eigenen Sanitätsrucksack mit einem mobilen Defibrillator. Der Rucksack war gerade bei unserer Gruppe, also haben wir sofort umgedreht und sind nach unten gelaufen", sagt Thomas Popp, Ortsstellenleiter der Bergrettung Vorderstoder.

In weniger als 30 Minuten nach der Alarmierung erreichten die Bergretter den 52-Jährigen, der offenbar einen Herzinfarkt erlitten hatte und keine Reaktion mehr zeigte.

Nach dem ersten Stromstoß durch den Defibrillator konnten die Bergretter wieder leichtes Atmen vernehmen, der zweite brachte den Mann zurück ins Leben.

"Wir haben ihn dann mit der Gebirgstrage aus dem Waldstück gebracht und dem Notarzthubschrauber übergeben. Wir alle sind wahnsinnig froh, dass wir an diesem Tag zufällig gleich in der Nähe waren", sagt Popp. Der Mann wurde dank der raschen Hilfe in stabilem Zustand ins Linzer Ordensklinikum gebracht.

Tödlicher Klettersteig-Unfall

Leider tragisch endete am Samstag hingegen der Ausflug eines 51-jährigen Ternbergers (Bezirk Steyr-Land) in das Kletterzentrum Trattenbach. Das Zentrum, errichtet an der 632 Meter hohen Beisteinmauer, besteht aus dem Klettergebiet Weißensteinerwand und zahlreichen Klettersteigen in allen Schwierigkeitsgraden. Einen dieser Klettersteige hatte sich der 51-Jährige zum Ziel gesetzt.

Doch bereits im unteren Bereich des als sehr schwierig (D/E) eingestuften "Großalber-Klettersteigs" kam es bei einem Quergang zum Unglück. Der geübte Alpinist rutschte ab, stürzte rücklings in sein Klettersteigset und zog sich dabei schwerste Verletzungen zu. Obwohl andere Klettersteiggeher sofort Erste Hilfe leisteten und auch der Notarzthubschrauber rasch vor Ort war, kam die Hilfe für den 51-Jährigen zu spät. Er verstarb noch an der Unfallstelle.

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Autor
Gabriel Egger
Redakteur Oberösterreich
Gabriel Egger
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