WKStA übernimmt Ermittlungen gegen Anwältin, Notar und Gutachter
PASCHING/WELS/WIEN. Die Staatsanwaltschaft Wels hat die Ermittlungen gegen eine Anwältin, einen Notar und einen Gutachter an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft abgetreten.
Noch kann eine genaue Schadenssumme nicht beziffert werden. Dass sie allerdings deutlich über fünf Millionen Euro liegt, steht nun fest: Die Staatsanwaltschaft Wels hat die Ermittlungen gegen eine Rechtsanwältin, einen Notar und einen Gutachter an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WkStA) abgetreten. Ein verpflichtender Schritt, wenn der Schaden die Grenze von fünf Millionen Euro übersteigt.
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Wie berichtet, wird den Beschuldigten vorgeworfen, im Jahr 2022 eine an Demenz erkrankte Frau unter Ausnutzung ihres schlechten Gesundheitszustands und ihrer Unerfahrenheit verleitet zu haben, einen Übergabevertrag, zwei Schenkungsverträge auf den Todesfall und eine Vorsorgevollmacht zu unterfertigen. Sie übertrug damit ihr gesamtes landwirtschaftliches Anwesen (39 Hektar) in Pasching (Bezirk Linz-Land) samt Liegenschaftsvermögen an den Neffen ihres verstorbenen Mannes. Die Staatsanwaltschaft betont, dass sich die Frau in einem Rechtsstreit zuvor sieben Jahre lang dagegen ausgesprochen hatte.
Ermittelt wird gegen dieselbe Rechtsanwältin, denselben Notar und denselben Gutachter, die bereits im Jahr 2019 an einem Immobilien-Geschäft am Ostufer des Traunsees beteiligt waren. Gegen die Rechtsanwältin und den Notar wurde in diesem Fall bereits Anklage erhoben, dem Sachverständigen, einem Linzer Psychiater, werden mehrere "Gefälligkeitsgutachten" vorgeworfen- er sitzt in Untersuchungshaft.