Protest in weißen Kutten auf der Nibelungenbrücke
LINZ. 26 Frauen, in weißen Gewändern und teils maskiert: Eine Protestaktion hat am Montag in der Linzer Innenstadt Aufmerksamkeit erregt.
Demonstrantinnen in weißen Gewändern haben Montagmittag die Aufmerksamkeit von Passanten und Autofahrern auf der Nibelungenbrücke auf sich gezogen: 26 Frauen hatten sich in einem Abstand von mehreren Metern auf dem Gehsteig der Brücke positioniert, hielten Schilder mit der Aufschrift "Nehmt ihr uns eine – antworten wir alle" und "Wir wollen uns lebend". Die Aktivistinnen waren in weiße Kutten gehüllt, manche von ihnen trugen gespenstisch anmutende Masken. Gut zwei Stunden harrten sie auf der Brücke aus.
26 Femizide im Jahr 2024
Was war der Hintergrund der stillen Demonstration? Es handelte sich um eine Aktion des überparteilichen Frauen-Bündnisses "8. März" anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November und den daran anschließenden 16 Tagen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Die 26 Frauen machten auf jene 26 weiblichen Opfer aufmerksam, die im Jahr 2024 durch Männer ermordet worden waren.
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Laut Statistik gab es im Jahr 2024 in Österreich 26 Femizide sowie 39 Mordversuche und Fälle schwerer Gewalt an Frauen. Beim überwiegenden Teil der Morde an Frauen besteht ein Beziehungs- oder familiäres Verhältnis – z.B. Partner oder Ex-Partner oder Familienmitglied – zwischen Täter und Opfer. Laut Umfrage haben 35,7 Prozent der Österreicherinnen körperliche oder sexuelle Gewalt erleben müssen oder wurden damit bedroht. Das Bündnis 8. März ist ein Zusammenschluss von mehr als 50 Organisationen und fordert unter anderem den Ausbau von Frauenhäusern und Beratungsstellen sowie mehr Präventionsprogramme.
Zahlen, Daten, Fakten
- 15.115 Annäherungs- und Betretungsverbote wurden im Jahr 2023 von der Polizei verhängt. Laut Gewaltschutzgesetz müssen die Täter in so einem Fall über den Verein Neustart verpflichtend eine sechsstündige Beratung absolvieren.
- 26 Femizide gab es bisher im Jahr 2024, fasste der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) die Medienberichte zusammen. Meist handelt es sich bei den Tätern um Männer, die den Opfern nahestanden – etwa um den (Ex-)Partner oder Bruder.
- Ein Femizid ist die vorsätzliche Tötung einer Frau durch einen Mann aufgrund ihres Geschlechts. Bei dieser Zählung sind auch sogenannte „erweiterte Suizide“ enthalten, bei denen der Tatverdächtige mutmaßlich zuerst die Frau tötete und sich danach selbst das Leben nahm.
- 33 Frauenhäuser gibt es österreichweit, sechs davon befinden sich in Oberösterreich. Sie bieten Frauen, die Gewalt durch ihren Partner oder Ehemann erfahren haben, und ihren Kindern eine sichere Wohnmöglichkeit.
Jede 3. Frau in Österreich im Alter von 15 Jahren und älter hat bereits körperliche oder sexuelle Gewalt in Beziehungen erlebt. Vor einigen Jahren war es noch jede fünfte Frau. - 2024 gab es bisher 39 Fälle von schwerer Gewalt, zu denen auch Mordversuche zählen.
Lokalisierung: Protestiert wurde am Montag auf der Nibelungenbrücke
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Es ist nur zu hoffen, dass es auch nützt.
Und von WELCHEM "Kultur"-Kreis geht die Missachtung der Frauen am allerstärksten aus ?
Doch nicht etwa vom orientalischen?
Wie kann man aber auf so eine Frage kommen, unverschämt
!
Solange auch "österreichische" Männer Frauen belästigen, misshandeln oder gar ermorden, sind solche Bemerkungen höchst überflüssig.