Fall Leonie: Zweifel am Alter eines Verdächtigen
WIEN. Angeblich 16-jähriger Afghane soll volljährig sein.
Im Fall der mutmaßlich nach einer Vergewaltigung brutal zu Tode gekommenen Leonie (13) sind die gerichtsmedizinischen Untersuchungen offenbar abgeschlossen worden. Die Staatsanwaltschaft Wien habe die Leiche der 13-Jährigen zur Bestattung freigegeben, sagte Opferanwalt Florian Höllwarth, der die Interessen der Angehörigen der Tullner Familie vertritt, den OÖN. Ein Begräbnistermin stehe noch nicht fest.
Wie berichtet, stehen vier junge Afghanen – angeblich 16, 18, 22 und 23 Jahre alt – im Verdacht, das Mädchen in einer Wohnung in der Wiener Donaustadt durch Drogen betäubt, missbraucht und dabei ums Leben gebracht zu haben. Der 22-Jährige ist weiterhin auf der Flucht, er wird im Ausland vermutet. Der angeblich 16 Jahre alte Beschuldigte soll mit 20 Jahren tatsächlich deutlich älter sein, als er im Asylverfahren erklärt haben soll. Das berichtete eine Wiener Gratiszeitung und bezog sich dabei auf ein Gutachten zur Altersfeststellung. Demnach müsse er mindestens 19 Jahre oder gar mehr als 20 Jahre alt sein. Von einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien wurde der Bericht gestern nicht bestätigt. Auch Opferanwalt Höllwarth kannte das besagte Altersgutachten nicht.
Wäre der angeblich 16-Jährige tatsächlich schon volljährig, aber dennoch unter 21, könnten ihm als jungen Erwachsenen nicht bis zu 15 Jahre, sondern möglicherweise sogar bis zu 20 Jahre Haft drohen. Wie berichtet, hatte der 16-Jährige behauptet, er sei der Freund des getöteten Mädchens gewesen. Die drei inhaftierten Afghanen sind bisher nicht geständig.