Hohe Haftstrafen in Wiener Pädophilen-Prozess bestätigt
WIEN. Das Wiener Oberlandesgericht (OLG) hat am Dienstag die hohen Freiheitsstrafen bestätigt, die ein Schöffensenat im vergangenen Mai in einem besonders drastischen Fall von Kindesmissbrauch verhängt hatte.
Der Vater eines 2009 geborenen Mädchens und eines zwei Jahre jüngeren Buben war zu 14 Jahren Haft, die Mutter zu sieben Jahren verurteilt worden. Ein "Freund der Familie", dem die Kinder zur Befriedigung seiner pädophilen Neigung bei "Übernachtungsbesuchen" überlassen worden waren, hatte zwölf Jahre erhalten. Während der 30-jährige Vater, der sich an seinen Kindern schon wenige Monate nach ihrer Geburt über Jahre hinweg vergangen und dabei angefertigtes Filmmaterial bzw. die Kinder selbst im Darknet anderen Tätern angeboten hatte, seine Strafe akzeptierte, bekämpften die Mutter und der Bekannte des Ehepaars ihre Strafen. "Es tut mir leid. Ich hätte den Kindern helfen müssen. Ich habe mich nicht getraut", bat der 42-Jährige im Justizpalast um Milde.
Kinder "zu reinen Sexualobjekten degradiert"
Ein Drei-Richter-Senat verwarf nach kurzer Beratungszeit das Vorbringen der beiden Rechtsmittelwerber. Etwas Vergleichbares habe er in seiner 33-jährigen Laufbahn als Richter "nicht erlebt", stellte der Senatsvorsitzende Christian Dostal fest. Die Eltern - die Mutter soll laut nunmehr rechtskräftigem Urteil dem Treiben jahrelang zu- bzw. weggeschaut haben - der betroffenen Kinder hätten diese "zu reinen Sexualobjekten degradiert".