Zusätzliche Überschwemmungsflächen für Hochwasserschutz benötigt
WIEN. Zusätzliche Überschwemmungsflächen sind der effektivste Hochwasserschutz. Das erklärte Monika Mörth vom Wasser- und Landwirtschaftsministerium am Dienstag vor Journalisten in Wien.
Die Republik suche in den betroffenen Gebieten Grundeigentümer, die bereit sind, Flächen dafür zu verkaufen oder einzutauschen. Anschließend könnten sie wiederum verpachtet und weiterhin bewirtschaftet werden.
Im Lungau (Salzburg) habe man etwa schon Grundstücke getauscht und erworben, um "der Mur bei Hochwasser mehr Platz zur Verfügung zu stellen", so Mörth, die die Sektion Wasserwirtschaft im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft leitet. Das Land Salzburg habe auch die rund 500 Hektar große "Antheringer Au" von einem adeligen Grundeigentümer erworben, "um der Salzach Fläche zurückzugeben". In Vorarlberg wolle man wiederum gemeinsam mit der Schweiz Überschwemmungsgebiete rund um den Rhein vergrößern.
Lediglich zwei Prozent selbst bezahlen
Für den Kauf von solchen Flächen stelle in der Regel der Bund 60 Prozent des Geldes zur Verfügung, und das Land zahlt 30 Prozent, so die Expertin. Ein paar Prozente kämen von zusätzlichen öffentlichen Fonds. Die Gemeinde, Genossenschaft oder Naturschutzorganisation, die solch eine Fläche erwirbt, müsse lediglich zwei Prozente berappen. Ist eine landwirtschaftliche Nutzung möglich, werden solche Flächen anschließend verpachtet, berichtete Theo Steidl von der Wasserwirtschaft Salzburg: "Wenn die Felder bei Hochwasser geflutet werden, werden die Landwirte finanziell entschädigt". Das Hinterland würde wiederum durch Dämme von den Überschwemmungsflächen getrennt und somit vor Hochwassern geschützt.
Das nennt man der Natur etwas zurückgeben, daß ihr gehört hat., auch Renaturierung genannt.