Verwitwet und gebeugt, aber ungebrochen: Die Queen wird 95
LONDON. Vier Tage Ruhe gestattete sich die Königin Elizabeth II. nach dem Tod ihres Mannes Philip, bevor sie zu ihren Pflichten zurückkehrte. Doch ihr 95. Geburtstag an diesem Mittwoch (21. April) wird anders als geplant verlaufen. Statt mit einer großen Feier wird sie ihn wohl in Stille verbringen.
Zum ersten Mal seit ihrer Hochzeit im Jahr 1947 begeht sie ihren Ehrentag ohne Prinz Philip an ihrer Seite, der am 9. April gestorben war. Klein und gebeugt und doch ganz würdevoll hatte sie bei der Trauerfeier gewirkt. Manch einer hätte sie am liebsten in den Arm genommen.
Doch die Briten wissen, dass ihre Königin nicht verzagen wird. "Mein ganzes Leben, sollte es kurz oder lang werden", so versprach die damalige Thronfolgerin einst an ihrem 21. Geburtstag, wolle sie ihren Untertanen widmen. Inzwischen steuert sie das Land und die Monarchie bereits seit beinahe 70 Jahren mit unvergleichlicher Beständigkeit durch Höhen und Tiefen.
Als sie 1952 Königin wurde, stand Elizabeth an der Spitze eines Empires mit mehr als 70 Kolonien - inzwischen ist davon kaum etwas übrig. Sie übernahm das Zepter im Kalten Krieg, der Jahrzehnte andauern sollte und schon lange wieder Geschichte ist. Sie saß auf dem Thron, als ihr Land Teil der EU wurde - und als Großbritannien wieder austrat. Die Queen blieb sich trotz aller Umbrüche treu.
Das Schreckensjahr 1992
Auch privat wurde die Königin nicht von Schicksalsschlägen verschont. In Erinnerung bleibt vor allem das Jahr 1992, das sie selbst als "Annus horribilis" (Schreckensjahr) bezeichnete. Die Ehen von drei ihrer vier Kinder zerbrachen, und das Zuhause ihrer eigenen Kindheit, Schloss Windsor, ging in Flammen auf. Ein weiterer Tiefpunkt war der Tod ihrer Schwiegertochter Prinzessin Diana im Sommer 1997.
Doch was auch geschah, die Queen bewahrte stets eine "stiff upper lip" - eine steife Oberlippe, wie man in Großbritannien sagt. Das bedeutet so viel wie "auf die Zähne beißen", Durchhaltevermögen beweisen.
In der dunkelsten Stunde der Pandemie, als die Infektionszahlen und Todesfälle im vergangenen Jahr unaufhörlich zu steigen schienen und Premierminister Boris Johnson mit einer Covid-19-Erkrankung ausfiel, sprach sie ihrem Volk Mut zu: "Es werden wieder bessere Tage kommen, wir werden mit unseren Freunden vereint sein, wir werden mit unseren Familien vereint sein. Wir werden uns wiedersehen", sagte sie.
Eine tiefreligiöse Frau
Auf der Suche nach Trost dürfte sich ihr Blick vor allem nach oben wenden - die Queen ist eine tiefreligiöse Frau. Ihren Glauben beschrieb sie während einer Weihnachtsansprache einmal als den "Anker in meinem Leben". Und nach unten: Die Monarchin hat sich - womöglich bereits in Vorahnung - erst kürzlich zwei neue Hunde angeschafft, wie britische Medien übereinstimmend berichteten. Palast-Insider sind sich sicher, dass Fergus und Muick der Königin helfen werden, den Verlust ihres Mannes besser zu ertragen. Bei den kurzbeinigen Hündchen soll es sich um Corgis handeln, die Schäferhundrasse aus Wales hat es der Queen besonders angetan. Hunde und Pferde begleiten die Königin seit ihrer Kindheit.
Neben einem Ende der Pandemie dürfte sich die Queen nun wohl vor allem ein Ende des verfahrenen Streits zwischen Prinz Harry (36), dessen Frau Herzogin Meghan (39) und dem Rest der Royals wünschen. Diese Auseinandersetzung hatte das Königshaus in den vergangenen Wochen in seinen Grundfesten erschüttert.
Im Mittelpunkt stehen Vorwürfe Harrys und Meghans über mangelnde Rücksichtnahme und sogar rassistische Äußerungen innerhalb der Familie. Meghan hat teilweise afroamerikanische Wurzeln. Für Sprengstoff sorgte vor allem, dass die beiden dies alles bei einem aufsehenerregenden Interview von US-Talkshow-Legende Oprah Winfrey in der Öffentlichkeit ausbreiteten. Der Rassismus-Vorwurf ging den Royals nahe. Besonders Prinz William (38) reagierte gereizt.
Das größte Geburtstagsgeschenk
Fernsehkameras fingen am Samstag ein, wie Harry und sein Bruder William nach der Trauerfeier nebeneinander durch den Schlosshof gingen und sich unterhielten. Es wäre sicherlich das größte Geburtstagsgeschenk für die Queen, wenn sich die beiden versöhnen könnten.
Gericht lehnte Prozessbeginn gegen Tate-Brüder ab
"Happy Holiday Season": Prinz Harry und Meghan veröffentlichen Weihnachtskarte
Gründer von Modekonzern Mango bei Bergunfall gestorben
Senta Berger trauert um ihren Mann: "Habe mir diese Absage schwer gemacht"
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Diese Frau die ein Leben lang nur Hände geschüttelt und Eröffnungsbänder durchschnitten und völlig hilflos wirkende Kinder hat , die die Scheidung von Prinzessin Diana betrieb, nur weil in ihrer Biografie die Wahrheit stand, die imponiert mir doch überhaupt nicht.
Mir erschließt sich der Sinn einer britischen Königin nicht ganz. Für die Briten, die selbst ein wenig "anders" sind, scheint sie wichtig zu sein.
Für mich als neutralen Beobachter steht sie für:
- Maximierung von Empathielosigkeit (scheint in GB eine Tugend zu sein)
- Verschlingung von Unmengen an Steuergeld
- "Holding back the years" - der Retrogedanke schlechthin
- Stabilisierungsgröße
Ich ersuche um eure Meinungen dazu.
Die Queen ist eher Gallionsfigur des schlingernden Schiffs "Groß"britaniens. Tagespolitische Zurufe an den Steuermann, derzeit Johnson, obliegen ihr nicht.
Ob die Zänkereien zwischen den beiden Enkerln wirklich die Monarchie in ihren Grundfesten erschüttert haben? I'm afraid, I can't share that opinion.