Netflix bekommt Gesellschaft: Apple und Disney starten Streaming-Dienste
Auf dem Streaming-Markt tut sich etwas. Apple und Disney führen mit unterschiedlichen Strategien ihre Streaming-Angebote ein und sagen Marktführer Netflix den Kampf an.
Netflix hat es vorgemacht, nun drängen andere Medienkonzerne in den Streaming-Markt. Am 1. November startete Apple TV+ weltweit, Disney+ folgt am 12. November, vorerst in den USA, in Australien, Kanada, Neuseeland und den Niederlanden. Im Mai wagt sich dann auch der Mediengigant WarnerMedia mit HBO Max in die Streaming-Welt.
Bei Netflix – mit 158 Millionen Abonnenten weltweit die klare Nummer eins – gibt man sich ob der wachsenden Konkurrenz gelassen. Immerhin stiegen die Einnahmen durch Abos zwischen 2017 und 2018 um 53 Prozent. Außerdem könnten die neuen Konkurrenten weder bei der Qualität noch bei der Vielfalt des Angebots mithalten, sagte Netflix-CEO Reed Hastings.
Hastings erwartet dennoch einen "harten Konkurrenzkampf". Wie hart dieser Kampf tatsächlich wird, liegt auch daran, wie die Nutzer auf die neuen Angebote reagieren. Es ist wohl davon auszugehen, dass ein Teil der Netflix-Kundschaft das Angebot von Apple und Disney zumindest ausprobieren will.
Wie viele Nutzer dann tatsächlich zur Konkurrenz abwandern werden, hängt auch davon ab, ob die Anbieter mit ihren Verkaufsargumenten überzeugen können. Apple probiert es – entgegen der traditionellen Firmenphilosophie – mit einem Kampfpreis von 4,99 Euro pro Monat. Der Konzern profitiert zudem vom vorhandenen Kundenstock. Und wer ein neues Apple-Gerät kauft, bekommt das Abo gleich für ein Jahr gratis dazu. Apples Nachteil: Mit gerade einmal neun selbst produzierten Titeln (Serien und Filme) ist das Angebot des iPhone-Konzerns derzeit noch sehr überschaubar.
Ganz anders ist das beim Disney-Konzern, der auf etliche teils aktuelle, teils jahrzehntealte Produktionen und Klassiker wie "Star Wars" zurückgreifen kann. Der Preis ist etwas höher als bei Apple, mit 6,99 Euro liegt man aber immer noch einen Euro unter Netflix.
HBO Max wird mit 15 US-Dollar vergleichsweise teuer, dafür versucht WarnerMedia mit exklusiven Inhalten wie "Game of Thrones" oder "The Big Bang Theory" zu punkten. Wann HBO Max nach Österreich kommt, ist noch nicht bekannt, vor 2021 dürfte es allerdings nicht so weit sein.
Mehr CO2 durch Streaming
Der Streaming-Markt ist in Bewegung. Das zeigt auch die Tatsache, dass der Fernseher nicht mehr unbedingt das bevorzugte Empfangsgerät für den Videokonsum ist. Junge Menschen in Deutschland konsumieren Inhalte laut einem Bericht der Landesmedienanstalten mittlerweile lieber über ihr Smartphone. Knapp ein Drittel (32,2 Prozent) der 14- bis 19-Jährigen sieht das Smartphone als wichtigstes Empfangsgerät.
Ein weiterer Nebeneffekt, der durch den Streaming-Boom zusätzlich befeuert wird: Eine halbe Stunde Streaming verursacht laut Berechnungen des französischen Thinktanks The Shift Project Emissionen, die 1,6 Kilogramm Kohlendioxid entsprechen – etwa so viel wie bei einer Autofahrt von sechs Kilometern.
Streaming war im vergangenen Jahr für einen Ausstoß von Treibhausgasen verantwortlich, der genauso hoch war wie jener Spaniens. Diese Menge werde sich in den nächsten sechs Jahren voraussichtlich verdoppeln, schätzt The Shift Project.
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viele interessante Serien gibts nur mit Untertiteln wenn ich lesen will nehme ich ein Buch zur Hand😉