2020 wurde weltweit mit Feuerwerken, Protesten und schönen Reden begrüßt
SYDNEY/HONGKONG/BERLIN. "Die 20er Jahre können gute Jahre werden", bemühte sich Angela Merkel um Optimismus.
Weltweit haben die Menschen den Jahreswechsel gefeiert und das neue Jahrzehnt begrüßt. Proteste und Kriegspläne trübten allerdings die allgemeine Jubelstimmung.
Feuerwerke: Zehntausende Tonnen Raketen und Böller wurden weltweit um Mitternacht gezündet. Auch in Australien, wo eine Bürgerinitiative sich vergebens um eine Absage der Pyro-Show bemüht hatte. Während tausende Menschen sich vor den anhaltenden Buschbränden in Sicherheit bringen mussten und weitere Todesopfer zu beklagen waren, veranstalteten die Behörden in Sydney das traditionell spektakuläre Silvester-Feuerwerk über dem Hafen.
Proteste: In Hongkong wurde das offizielle Großfeuerwerk dieses Jahr abgesagt. Angeblich aus Sicherheitsgründen, wie die Behörden mitteilten. Stattdessen wurde das Polizei- und Militäraufgebot massiv verschärft. Denn am Neujahrstag protestierten wieder zehntausende Menschen gegen die pekingtreue Führung. Es kam erneut zu Ausschreitungen.
Bildergalerie: Hongkong: Eine Million protestiert
Galerie ansehenGlockengeläut: Obwohl der berühmte Uhrturm des britischen Parlaments derzeit wegen Restaurierungsarbeiten fast komplett eingerüstet ist, läuteten die Glocken von Big Ben in London auch heuer das neue Jahr ein. Für die Briten wird es ein besonderes spannendes. Regierungschef Boris Johnson schwor seine Landsleute in seiner Neujahrsansprache einmal mehr auf den Brexit am 31. Jänner ein.
Neujahrsansprachen: Staats- und Regierungschefs nutzen den Jahreswechsel traditionell für wichtige politische Botschaften: So rief etwa die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache zur Zuversicht auf: "Die 20er Jahre können gute Jahre werden", bemühte sich Merkel um eine positive Stimmung und fügte hinzu: "Veränderungen zum Guten sind möglich, wenn wir uns offen und entschlossen auf Neues einlassen." Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron wiederum zeigte sich hart gegenüber den Streikenden: "Die Pensionsreform wird zu Ende gebracht", sagte er. Kremlchef Wladimir Putin, der genau vor 20 Jahren zum ersten Mal Präsident geworden war, rief seine Landsleute zur "Einheit" auf, um die "Entwicklung" des Landes voranzutreiben.
Entschuldigung: Papst Franziskus begann das neue Jahr mit einer Entschuldigung: "Oft verlieren wir die Geduld, auch ich", sagte er beim Mittagsgebet. "Daher bitte ich um Entschuldigung für das schlechte Beispiel von gestern." Der Papst hatte am Silvesterabend einer Frau einen Klaps auf die Hand gegeben, da sie ihn nicht loslassen wollte.
Kriegspläne: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan trieb seine Kriegspläne voran. Beim Parlament reichte Erdogan einen Antrag auf Genehmigung des Militäreinsatzes in Libyen ein. Erdogan will die anerkannte Regierung in Tripolis in ihrem Kampf gegen den abtrünnigen libyschen General Khalifa Haftar unterstützen. Das Parlament soll heute in einer Sondersitzung darüber beraten.
Neujahrsbabys: Am ersten Tag des neuen Jahres werden nach Schätzungen des UN-Kinderhilfswerks UNICEF weltweit mehr als 392.000 Kinder geboren. Die meisten (67.385) in Indien. (hei)
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