Australien geht auf Distanz zu Queen Elizabeth II.
CANBERRA. Die neue australische Regierung geht auf Distanz zum Staatsoberhaupt Queen Elizabeth II.
Nach dem Ende von Elizabeths Regentschaft sei die Zeit für eine ernsthafte Debatte gekommen. "Australien ist ein unabhängiger Staat. Wir haben unsere eigene einzigartige Identität und Kultur", sagte Thistlethwaite. Alle Australier müssten die Möglichkeit haben, Staatsoberhaupt zu werden.
Die Queen ist wie in vielen anderen Mitgliedstaaten des Commonwealth formal Staatsoberhaupt Australiens. Thistlethwaites Ernennung zum "Assistant Minister for the Republic" schürt aber Vermutungen, dass der neue Premierminister Anthony Albanese von der Labor-Partei ein Referendum zu dieser Frage anstrebt. 1999 hatte bei einer Volksabstimmung eine Mehrheit (55 Prozent) der Australier für die Beibehaltung der Monarchie gestimmt.
"Meine Aufgabe ist in der frühen Phase eine Art der Bildung - den Leuten zu erklären, dass wir eine fremde Monarchin als Staatsoberhaupt haben, dass wir mit dem Generalgouverneur einen stellvertretenden Repräsentanten haben, aber dass wir einen Australier als Staatsoberhaupt haben könnten", sagte Thistlethwaite. Bis zu einem Referendum dürfte es allerdings noch ein weiter Weg sein. Berichten zufolge plant die Labor-Regierung eine solche Abstimmung erst im Falle einer Wiederwahl.
Premier Albanese würdigte die Queen bei einer Zeremonie am Samstag und benannte eine Insel im Stausee Lake Burley Griffin der Hauptstadt Canberra in Queen Elizabeth II Island um. Die Queen hat Canberra während ihrer Regentschaft 14 Mal besucht.
Australien ist nicht das einzige Commonwealth-Land, das mit einer Änderung seiner Verfassung liebäugelt. Am 30. November 2021 wurde der Inselstaat Barbados in der Karibik eine Republik, auch in anderen Ländern der Region wächst die Kritik am Königshaus.
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"... wächst die Kritik am Königshaus ..."
Dass die Länder ihr eigenes Oberhaupt stellen wollen ist nachvollziehbar. Das heißt aber doch nicht, dass es Grund zu Kritik an der Königin gibt.
Wenn es Kritik gibt, dann wäre es interessant zu erfahren, welcher Art die Kritik ist.
Selbst schuld, wenn ihr das nicht ändert.
Es wird voerst aus Respekt vor der Queen nichts passieren. Aber wenn sie nicht mehr ist, wird das morsche Ex-Empire wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. Bis hin zum Exodus von Schottland und der Wiedervereinigung Irlands mit Nordirland. Womöglich haben die Waliser dann auch die Nase voll.