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Im Fall "Maddie" sind noch viele Fragen offen

06. Juni 2020, 00:04 Uhr
Im Fall "Maddie" sind noch viele Fragen offen
Madeleine "Maddie" McCann Bild: APA

BRAUNSCHWEIG/LISSABON. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hofft jetzt auf Zeugen.

13 Jahre nach dem Verschwinden der dreijährigen Madeleine "Maddie" McCann aus einem Ferienappartement im Süden Portugals richtet sich der Verdacht gegen einen Deutschen (43). Zumindest die deutschen Ermittler sind davon überzeugt, dass der vorbestrafte Mann als Täter infrage kommt.

Was über diesen bekannt ist:

Der Verdächtige ist 43 Jahre alt, Deutscher und mehrfach vorbestraft, auch wegen Kindesmissbrauchs. Derzeit sitzt der Mann in Kiel eine alte Freiheitsstrafe ab. 2011 wurde er wegen Drogenhandels zu einem Jahr und neun Monaten Haft verurteilt. Parallel ist gegen ihn wegen Vergewaltigungsvorwürfen Untersuchungshaft angeordnet.

Der Mann lebte zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve in Portugal und für einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. Vor seinem Auslandsaufenthalt hatte er in der Region Braunschweig gewohnt.

In Portugal ging der Verdächtige Gelegenheitsjobs unter anderem in der Gastronomie nach. Er soll seinen Lebensunterhalt zudem durch Einbruchdiebstähle in Hotels und Wohnungen sowie Drogenhandel finanziert haben.

1994 verhängte das Amtsgericht Würzburg eine zweijährige Jugendstrafe gegen den Mann, unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes. Das Amtsgericht Braunschweig verurteilte ihn 2016 zu einem Jahr und drei Monaten Haft – auch dabei ging es um den sexuellen Missbrauch eines Kindes sowie um den Besitz kinderpornografischer Schriften.

2019 verurteilte das Landgericht Braunschweig den Mann wegen schwerer Vergewaltigung unter Einbeziehung früherer Strafen zu sieben Jahren Haft. Er soll 2005 in Praia da Luz eine 72 Jahre alte Amerikanerin in deren Haus überfallen und vergewaltigt haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Ermittlungen und Hinweise:

Die Ermittler brauchen weitere Hinweise, sie appellieren an Zeugen, sich zu melden. "Für Haftbefehl oder Anklage reicht es noch nicht aus", sagt Hans Christian Wolters, Staatsanwaltschaft Braunschweig. Auf die Spur des Verdächtigen sind die Ermittler 2013 gekommen durch einen Hinweis nach einer Sendung von "Aktenzeichen XY... ungelöst". Einen weiteren Hinweis gab es 2017. Das habe damals aber nicht für eine Festnahme gereicht.

Am 3. Mai 2007 soll der Verdächtige zu "tatrelevanter" Zeit in Praia da Luz mit dem Handy telefoniert haben und in Portugal zwei auffällige Autos benützt haben, einen VW-Bus und einen Jaguar.

Was wir nicht wissen:

  • Es ist unklar, warum genau der Mann unter Mordverdacht steht.
  • Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hält Madeleine für tot. Das Kind oder eine Leiche sind aber bis heute nicht gefunden.
  • Unklar ist, wie die Tat verübt worden sein soll. Das Motiv ist ebenfalls unklar. Möglich sei eine sexuelle Motivation oder dass nach einem geplanten Einbruch spontan auf ein Sexualdelikt umgeschwenkt wurde.
  • Zu den offenen Fragen gehört, ob es weitere Taten gibt. Die Staatsanwaltschaft Stendal sucht nach Verbindungen zum Fall der 2015 in Sachsen-Anhalt verschwundenen fünfjährigen Inga. Geprüft wird demnach, ob es Anhaltspunkte für Zusammenhänge gibt.

Die deutschen Ermittler halten es für möglich, dass der Verdächtige weitere Taten verübte, die ihm bisher nicht zugeordnet werden. Das deckt sich mit einer Hypothese der britischen Polizei, wonach es sich bei dem Täter im Fall Maddie um einen Unbekannten handeln könnte, der zwischen 2004 und 2010 in Ferienanlagen an der Algarve einbrach und dabei mehrere Mädchen sexuell missbrauchte.

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