Griechische Regierung: Migranten haben Feuer in Flüchtlingslager gelegt
LESBOS/ATHEN. Laut griechischer Regierung haben Migranten den Großbrand im Camp Moria selbst gelegt.
"Das Feuer wurde von Menschen gelegt, die Asyl beantragt haben - als Reaktion auf die wegen des Coronavirus verhängte Quarantäne (in Moria)", sagte der Sprecher der konservativen Regierung, Stelios Petsas, am Donnerstag. Es handle sich um Menschen, die "ihr Gastland nicht respektieren", so Petsas.
Mit solchen Aktionen jedoch torpedierten diese Menschen jede Lösung. "Wir sagen es ihnen klipp und klar: Sie werden nicht wegen des Feuers die Insel verlassen. Das können sie vergessen." Gelungen sei den Brandstiftern lediglich, Tausende Menschen - darunter Familien- obdachlos zu machen, kritisierte Petsas.
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hatte schon am Mittwoch Brandstiftung in Moria durch Geflüchtete vermutet. "Gewaltbereite Migranten haben keine Chance auf Asyl in Europa", hatte er erklärt.
Massentests angekündigt
Athen will unterdessen in den nächsten Tagen 19.000 Coronatests auf Lesbos durchführen, teilte der Regierungssprecher weiter mit. Die Angst eines unkontrollierbaren Virusausbruchs ist groß: 35 Migranten sind positiv auf das Virus getestet worden, doch infolge des Großbrandes sind sie nicht mehr alle ausfindig zu machen und könnten andere Menschen anstecken. Die Polizei habe nur acht von ihnen aufgreifen können, teilte die Regierung mit.
Das griechische Fernsehen (ERT) zeigte am Donnerstag erneut Bilder von Menschen, die am Straßenrand lagen und auf Hilfe warteten. Einige Menschen übernachteten auf einem Friedhof. Humanitäre Organisationen und die Behörden planten am Donnerstag Essen und Wasser zu den Menschen zu bringen, hieß es.
- "Das Geschrei nach Verteilung kann nicht die Lösung", sagte Außenminister Schallenberg. Er ist für "Hilfe für Ort". Einen ausführlichen Artikel, Videos und Bilder zur Brandkatastrophe finden Sie hier.
- "Moria war eine tickende Zeitbombe", "Wir hätten die Kinder längst holen sollen", "Eine Katastrophe der gesamten EU": Die Reaktionen aus der internationalen Presse
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