Tote bei russischen Angriffen im Osten der Ukraine
KIEW. Bei neuen russischen Drohnen- und Raketenangriffen sind im Osten der Ukraine mindestens drei Menschen ums Leben gekommen.
Nach einem Raketentreffer in Kramatorsk seien zwei Tote aus den Trümmern eines Wohnhauses geborgen worden, teilte der ukrainische Militärgouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, am Sonntag auf Telegram mit. Die Bergungs- und Sucharbeiten würden fortgesetzt, da unter den Trümmern weitere Opfer vermutet werden.
Oleh Synjehubow, Militärgouverneur der benachbarten Region Charkiw, berichtete von einer Toten und fünf Verletzten bei einem Raketenangriff auf ein zweistöckiges Wohnhaus in der frontnahen Stadt Kupjansk.
- ZIB: Angriffe auf mehrere Städte im Osten der Ukraine
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe beschoss Russland seinen Nachbarn in der Nacht mit sechs umfunktionierten Flugabwehrraketen vom Typ S-300, drei Marschflugkörpern vom Typ Ch-22 und einer Luft-Boden-Rakete vom Typ Ch-59. Darüber hinaus habe das russische Militär 14 Kampfdrohnen vom Typ Shahed gestartet und habe zudem mehrere Luftangriffe mit Kampfflugzeugen geflogen. 12 der 14 Drohnen und die Luft-Bodenrakete seien abgefangen worden. Zudem sei es gelungen, einen Kampfjet abzuschießen, meldete die Flugabwehr.
Allerdings sind die Schäden Filaschkin zufolge groß. Neben den Wohnhäusern wurden in Kramatorsk wohl auch Industrieanlagen getroffen. In der Nachbarstadt Slowjansk sei durch den Beschuss eine Schule beschädigt worden. Auch dort suchen Helfer nach möglichen Opfern und Verschütteten.
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Im zentralukrainischen Gebiet Poltawa löste ein Drohneneinschlag laut Militärgouveneur Filip Pronin einen Brand in einem Infrastrukturobjekt aus. Das Feuer habe aber gelöscht werden können, Tote und Verletzte gebe es nicht, schrieb er. Angaben zum Ausmaß der Schäden machte er nicht.
Angriff an der Südfront abgewehrt
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben eine russische Offensive an der Front im Süden zurückgeschlagen. Wie das Militär am Sonntag mitteilte, seien dabei am Samstag in der Region Saporischschja drei russische Panzer und 15 weitere gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden. Die russischen Truppen hätten sich daraufhin "auf ihre früheren Stellungen zurückgezogen". Russland äußerte sich zunächst nicht dazu.
Die Region Saporischschja war im vergangenen Sommer Schwerpunkt einer ukrainischen Gegenoffensive. Dabei konnte die Ukraine allerdings keine nennenswerten Durchbrüche erzielen und nur wenige Ortschaften zurückerobern. Am Samstag hatten sich die ukrainischen Truppen aus der seit Monaten schwer umkämpften Stadt Awdijiwka im Osten des Landes zurückziehen müssen, um einer Einkesselung zu entgehen. Die Einnahme der Stadt gilt als der größte Erfolg der russischen Armee seit der Eroberung der nahe gelegenen Stadt Bachmut im vergangenen Mai.
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