Trotz steigender Zahlen lockert Italien Vorschriften
ROM. Keine Quarantäne mehr für viele Geimpfte, um Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens sicherzustellen.
Mit einem enormen Anstieg der Corona-Neuinfektionen sieht sich Italien konfrontiert. Mittwochabend meldeten die Behörden 98.000 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Wegen der vielen Ansteckungen und der daraus folgenden Isolationspflicht befürchten einige Regionen, dass ihnen das Personal etwa in Krankenhäusern und anderen wichtigen Bereichen des öffentlichen Lebens abhandenkommt. Deshalb beschloss die Regierung, die vorsorgliche Quarantäne für Geimpfte und Genesene auszusetzen, die engen Kontakt mit einer nachweislich positiv getesteten Person hatten.
Für Geimpfte gilt das aber nur, wenn sie geboostert sind oder die zweite Impfung nicht länger als 120 Tage zurückliegt. Sie müssen jedoch zehn Tage lang eine FFP2-Maske tragen. Wer Symptome zeigt, muss zudem nach fünf Tagen einen PCR- oder Antigen-Test machen. Für Ungeimpfte, die Kontakt mit einem Infizierten hatten oder sich angesteckt haben, gilt weiter die Quarantäne- bzw. Isolationspflicht von zehn Tagen.
Darüber hinaus werden einige Maßnahmen verschärft. Ab 10. Jänner gilt in Hotels, Kongresszentren, im öffentlichen Nah- und Fernverkehr, in Skiliften und auf Festen die 2G-Regel. Die Menschen müssen für den Zutritt dort geimpft oder genesen sein. Italienische Medien bewerten dies als "Lockdown für Ungeimpfte". Die Regelungen gelten bis zum Notstandsende am 31. März.
Frankreich
Als Reaktion auf steigende Infektionszahlen wird die Maskenpflicht in Paris ausgeweitet. Von heute, 18 Uhr, bis 3. Jänner (6 Uhr) muss der bisher nur in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln nötige Mund-Nasen-Schutz auch im Freien getragen werden. "Gruppenweiser Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit" ist in diesem Zeitraum untersagt, Verstöße werden mit 135 Euro bestraft. An besonders frequentierten Orten wie den Ufern der Seine und rund um den Boulevard Champs-Elysees gilt in der Silvesternacht ein komplettes Alkoholverbot.
Das geplante Feuerwerk und das Konzert auf den Champs-Elysees waren bereits zuvor wegen der steigenden Zahl an Neuinfektionen abgesagt worden. Selbst am Eiffelturm fällt das Feuerwerk aus.
China
Mindestens vier mutmaßliche Regelbrecher der strengen Corona-Maßnahmen sind in der Stadt Jingxi im Süden Chinas öffentlich zur Schau gestellt worden. Wie Staatsmedien berichteten, wurden die Beschuldigten in weißen Schutzanzügen einer großen Menschenmenge vorgeführt. Den Personen wird vorgeworfen, Migranten beim illegalen Grenzübertritt aus dem nahe gelegenen Vietnam geholfen zu haben.
Auf sozialen Medien kursierten Kurzvideos, auf denen die Verdächtigen Plakate mit ihren Fotos und Namen tragen, während sie von Sicherheitskräften durch belebte Straßen geführt werden.