US-Demokraten feiern Kamala Harris mit viertägigem Parteitag
WASHINGTON. Es wird die große Wahlkampfshow in den USA: Mit einem viertägigen Parteitag bereiten die Demokraten ab heute ihrer Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in Chicago im Bundesstaat Illinois die große Bühne. Nachdem sich Harris die Nominierung bei einer mehrtägigen elektronischen Abstimmung bereits Anfang August gesichert hat, dient der Parteitag vor allem dazu, Harris und ihren Vizekandidaten Tim Walz zu feiern und ihnen Schwung für den Wahlkampf in den kommenden Wochen zu geben.
Mit Spannung wird heute der Auftritt von Noch-Präsident Joe Biden erwartet. Es könnte eine Art Abschiedsrede eines politischen Urgesteins werden, das die amerikanische Politik mehrere Jahrzehnte maßgeblich mitgeprägt hat. Noch vor wenigen Wochen war man bei den Demokraten fest davon ausgegangen, dass der 81-Jährige trotz aller Kritik und Sorgen um sein Alter erneut ihr Spitzenkandidat sein werde. Doch nach einem schwachen Auftritt bei einem TV-Duell gegen Trump wurde der schon vorher herrschende Druck so groß, dass Biden schließlich das Feld räumte und Platz für die 59-jährige Harris machte.
Obama und Clinton kommen
Geplant sind außerdem unter anderem Auftritte der Ex-Präsidenten Barack Obama und Bill Clinton sowie von dessen Frau Hillary Clinton, die 2016 als Kandidatin Trump unterlag. Am Mittwoch gehört die Bühne dann Tim Walz. Der Gouverneur von Minnesota wird das Scheinwerferlicht nutzen, um sich einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Und auch bekannte Hollywood-Größen sind mit dabei: unter anderem der Sänger John Legend, die Schauspielerinnen Octavia Spencer und Reese Witherspoon. Am Donnerstag folgt dann der Höhepunkt, wenn Harris zum Abschluss des Parteitags eine der voraussichtlich wichtigsten Reden in ihrer bisherigen politischen Karriere hält. Die Demokraten hoffen natürlich, dass von dem Parteitag ein Signal des Aufbruchs und der Einheit ausgeht. 5000 Partei-Delegierte, tausende Aktivisten, Strategen und Lobbyisten, sowie 15.000 Medienvertreter werden in der Metropole von Illinois erwartet. Ein Aufgebot von rund 2500 Polizisten soll für Sicherheit sorgen. Mehrere pro-palästinensische Aktivistengruppen haben angekündigt, gegen die Unterstützung der US-Regierung für Israel im Konflikt mit der islamistischen Hamas zu protestieren.
Der Veranstaltungsort Chicago weckt Erinnerungen an den demokratischen Parteitag von 1968. Damals war es bei Protesten gegen den Vietnamkrieg zu blutigen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gekommen. Eine vergleichbare Eskalation wird bei diesem Parteitag jedoch nicht erwartet.
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