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Nehammer gegen Olympia-Boykott und für Nord-Stream-2-Start

Von nachrichten.at/apa, 14. Dezember 2021, 06:26 Uhr
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) Bild: Apa

WIEN. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hält nichts von einem politischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking.

Österreich sei "gegen eine Politisierung der Spiele", sagte Nehammer der deutschen Tageszeitung "Welt" (Dienstagsausgabe). Wegen der hohen Covid-Auflagen in China werde es aber keine hochrangigen Politikerbesuche aus Österreich geben, fügte er hinzu. Die USA hatten in der Vorwoche einen Boykott von Peking 2022 verkündet. 

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) teilte danach auf APA-Anfrage mit, dass er aufgrund der Menschenrechtslage in China von einer Reise zu den Winterspielen Abstand nehmen werde. Das habe er dem Österreichischen Olympischen Comité bereits vor zwei Monaten mitgeteilt, so Kogler. "Was die Frage der Unterstützung eines diplomatischen Boykotts anbelangt, sind Gespräche auf Regierungsebene, vor allem aber auch auf europäischer Ebene zu führen", fügte der Grünen-Chef hinzu.

Während sich mehrere Verbündete dem am vergangenen Montag verkündeten Schritt des Weißen Hauses angeschlossen haben, blieb die Resonanz in Europa gering. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bestätigte am Montagabend, dass sich die EU-Außenminister bei ihrem Treffen am Montag diesbezüglich nicht auf eine gemeinsame Linie hätten einigen können. China hatte scharf auf die Boykottankündigung der USA reagiert und Vergeltungsmaßnahmen in Aussicht gestellt.

Nehammer sagte nun auf eine Frage der "Welt", ob sich Österreich an dem Boykott beteiligen werde: "Es werden keine hochrangigen Politiker aus Österreich die Olympischen Spiele in China besuchen. Das ist aber kein diplomatischer Protest oder Boykott, sondern einzig der Tatsache geschuldet, dass die Covid-Auflagen in China zu Recht sehr hoch sind." Politiker könnten aufgrund dieser Auflagen in China nicht persönlich mit Sportlern zusammentreffen. "Da treffe ich mich lieber persönlich mit unseren Athleten in Wien", so Nehammer. "Wir sind gegen eine Politisierung der Spiele und stimmen uns in der EU ab", fügte er hinzu.

Gegen die US-Linie stellt sich Nehammer auch, was die umstrittene russisch-deutsche Gaspipeline Nord Stream 2 betrifft. "Ich erwarte, dass Nord Stream 2 wie geplant bald in Betrieb genommen werden kann", bekräftigte der ÖVP-Chef die Unterstützung Österreichs für das Projekt, an dem auch der teilstaatliche Energiekonzern OMV beteiligt ist. Er halte auch "nichts davon, die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 mit dem russischen Verhalten in der Ukraine zu verknüpfen", so Nehammer. "Damit würde sich die Europäische Union nur selbst schaden." Nord Stream 2 sei "ein europäisches Projekt, das nicht als Druckmittel gegen Moskau benutzt werden sollte".

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11  Kommentare
11  Kommentare
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GunterKoeberl-Marthyn (18.190 Kommentare)
am 16.12.2021 16:45

Die Olympiaden sind ein Friedensprojekt, da muss man schon im Vorfeld genau schauen, wenn man das Vertrauen zur Abhaltung der Olympiade schenkt! Wenn aber die Investitionen erfolgen, alles für die Spiele des Friedens getan wird, dann hat die Politik nicht das Recht, das Spiel der Sportler und die Freude der Menschen als Spielball zu benützen. Die Olympiade ist frei von Politik und Macht, das Areal der Olympiaden sollte jeweils ein eigener Staat im Staat werden, alle Sportler und Besucher haben dort einen Botschafter Status, das Areal der Olympiade gehört für die dauer der Olympiade der ganzen Welt!1896 gab es in der Neuzeit die ersten Spiele, es wird höchste Zeit diese als Weltkulturerbe zu führen! Auf den Rücken der großartigen SportlerInnen Politik zu machen ist entbehrlich! Zu jeder Olympiade werden wir als neutrales Land fahren, wir werden aber eine Staaten Kommission brauchen, wer die olympischen Spiele in Zukunft ausrichten darf, das muss in der Welt eine Ehre sein! Glück Auf!

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Gugelbua (33.202 Kommentare)
am 14.12.2021 10:22

sich mit China anzulegen ist nicht „ohne“
haben sie doch die Weltwirtschaft fest im Griff😉

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vinzenz2015 (49.295 Kommentare)
am 14.12.2021 10:21

Austria first!!!!!!
Menschenrechte in China (Uiguren uam) sind wurscht!
Das würde Handelsbeziehungen stören!!
Austria first!!!
Nordstream??
Das würde uns selbst stören!
.
Was aus America först geworden ist , das wissen wir?
Es geht weiter mit der wertlosen wertelosen schmiegsamen Kompromisslerpolitik der Türkisen!!

Lasst euch nicht täuschen!
So schnell wechselt das ÖVP- Chamälion die Farbe NICHT!

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 14.12.2021 08:51

Die EU wäre sehr blöd, auf die Nordstream2 (die ja großteils parallel zur Nordstream1 verläuft) zu verzichten.

Die anderen Pipelines aus Russland verlaufen entweder durch die Ukraine oder durch Belarus, und es hat sich bereits gezeigt, wie politisch anfällig, unzuverlässig und erpressbar das ganze dort sein kann.

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landschafftleben (455 Kommentare)
am 14.12.2021 10:47

Soweit ich mich da belesen habe (und es ist gar nicht so trivial), wird argumentiert das bei einer Nicht-Inbetriebnahme andere Herkünfte - meist LNG - unterstützt werden. Also, z.B. durch Ausbau von LNG Terminals, etc. Man würde Energie teurer einkaufen wäre aber flexibler in der Wahl der Quellen.
Mir erscheint das Argument nicht unrichtig, weil in Europa ist der Gaspreis momentan abgekoppelt vom Weltmarkt.

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Freitagskind (861 Kommentare)
am 14.12.2021 08:46

Da die deutschen eine neue Regierung haben, müssen da natürlich noch die Gelder zu den richtigen Stellen fliessen.
Der Futtertrog muss natürlich gefüllt sein.
Vielleicht gibt es für die ex regierenden ja noch ein paar vorstandsposten zu verteilen.
Das muss vorher natürlich ausverhandelt werden

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snooker (4.476 Kommentare)
am 14.12.2021 08:34

Österreich braucht die Nord Stream 2, weil wir noch einige Jahrzehnte Erdgas brauchen. Außerdem steckt Geld der OMV drinnen.
Russland ist seit mehr als 50 Jahre ein verlässlicher Lieferant und wird es auch bleiben.
Daher ist die Haltung des Kanzlers richtig!

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AroundTheWorld (2.403 Kommentare)
am 14.12.2021 07:25

Na die Frau Bärbock und unser Kanzler werden in den nächsten Wochen keine Freunde mehr.
Wie kann auch nur für Nord Stream sein, unverständlich. *LOL

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 14.12.2021 08:07

Baerbock ist im Grund auch nicht gegen Pipeline, nur muss unbedingt noch die konsequente Trennung in Infrastruktur und Produkteverkauf erfolgen, um den Europäischen Energiegesetzen zu genügen.

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lentio (2.772 Kommentare)
am 14.12.2021 07:05

Dass dem Kanzler die chinesischen Corona-Auflagen zu streng sind, um selber dorthin zu fahren und sein Land zu repräsentieren und zu unterstützen, ist erstau. Andererseits: Besonders viele österreichische Medaillenkandidaten gibt es wohl nicht.

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lentio (2.772 Kommentare)
am 14.12.2021 07:07

erstau=erstaunlich

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