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Türkis mobilisierte, Blaue blieben zu Hause

28. Mai 2019, 00:04 Uhr
Türkis mobilisierte, Blaue blieben zu Hause
Wähler-Wanderung bei EU-Wahl (APA) Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER

LINZ. Wählerströme: ÖVP holte frühere FP-Wähler, Grüne "fischten" bei SPÖ und Liste Jetzt.

Die Gründe für den Wahlerfolg der ÖVP und für das Abschneiden der anderen Parteien zeigen sich auch in den Wählerstromanalysen. Zum einen wird deutlich, dass die ÖVP ihre Wähler im Vergleich zur EU-Wahl 2014 am besten mobilisieren konnte. 90 Prozent der damaligen VP-Wähler entschieden sich erneut für die Volkspartei, am wenigsten gelang diese Mobilisierung der FPÖ: sie konnte nur 69 Prozent ihrer Wähler von 2014 halten.

Interessant ist vor allem der Vergleich mit der Nationalratswahl 2017, bei der die Stimmenanteile von Türkis und Blau mit 31,5 Prozent (ÖVP) bzw. 26 Prozent (FPÖ) deutlich höher als 2014 waren.

Im Vergleich mit der Nationalratswahl 2017 konnte, laut Wählerstromanalyse von ORF und SORA, die Volkspartei 69 Prozent ihrer Wähler halten. Zusätzlich holte sie rund 96.000 Stimmen von der SPÖ und 62.000 von der FPÖ. Die Freiheitlichen hatten das größte Mobilisierungsproblem: 51 Prozent der FP-Wähler von 2017, nämlich rund 665.000 der 1,3 Millionen Wähler von 2017, blieben daheim.

Die SPÖ verlor jede zehnte Stimme der Wahl 2017 an die Grünen (130.000 Wähler) – und auch der Abfluss in Richtung ÖVP war groß: 7 Prozent bzw. 96.000 Wähler wanderten an die Türkisen von Sebastian Kurz.

Von Rot zu Grün

Die Grünen verdanken ihr Comeback einerseits der Mobilisierung sehr vieler Wähler der Nationalratswahl 2017: 76 Prozent (146.000 Stimmen) der Grün-Wähler von 2017 machten auch bei der EU-Wahl ihr Kreuz bei der Öko-Partei. Zusätzlich zu den 130.000, die von der SPÖ kamen, wanderten 81.000 von der Liste Jetzt und weitere 77.000 von den Neos zu den Grünen.

Die Neos wiederum behielten 52 Prozent ihrer Wähler aus der Nationalratswahl. 54.000 kamen von der SPÖ zu den Pinken, 38.000 von der Liste Jetzt und 37.000 von der ÖVP.

Zu ähnlichen Trends für Oberösterreich kommen die Landesstatistiker in ihrer Wahlanalyse. "Zufluss" habe die ÖVP demnach aus der FPÖ, aus der SPÖ, aber auch aus dem Pool jener Parteien bekommen, die heuer nicht wieder angetreten sind.

Bei der SPÖ ist nach der Landes-Analyse ein Wählerzufluss aus anderen Parteien nicht feststellbar, gegenüber der Nationalratswahl 2017 hat die SPÖ auch an die Nichtwähler verloren. An diese sehen die Landesstatistiker auch bei der FPÖ die relativ höchsten Verluste, die Grünen holten Wähler aus mehreren Lagern zurück. (bock)

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