Umfrage: Großteil lehnt mehr Geld für das Heer ab
WIEN. Gegen die bereits beschlossene Erhöhung des Heeres-Budgets sprach sich in einer Umfrage die relative Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher aus.
Wie im Nachrichtenmagazin "profil" erhobene Zahlen des Meinungsforschungsinstituts Unique-research (500 Personen) zeigen, lehnen 17 Prozent die Erhöhung kategorisch ab. 37 Prozent sind der Meinung, das Geld wäre als Ausgleich für Teuerung und steigende Energiekosten besser investiert. 36 Prozent finden, die Aufstockung sei höchst an der Zeit gewesen. Der Rest machte keine Angaben.
Freiwillige Verlängerung
Das Verteidigungsministerium hat vor rund zwei Jahren Attraktivierungsmaßnahmen gestartet, mit denen junge Rekruten für einen längeren Dienst beim Militär gewonnen werden sollen. Das Maßnahmenpaket unter dem Motto "Mein Dienst für Österreich" ist nicht gerade ein Heuler, wie aktuelle Zahlen belegen. Hatte es anfangs noch über 600 Interessenten gegeben, sind es aktuell knapp über 100, wie Zahlen aus dem Ministerium auf Anfrage der APA zeigen.
Im Rahmen der Attraktivierung des Grundwehrdienstes gibt es seit März 2021 die Möglichkeit, sich nach dem Grundwehrdienst in Form eines dreimonatigen Funktionsdienstes (FD) freiwillig zum sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz an der Staatsgrenze zu melden. Dieser FD ist einmal um weitere drei Monate verlängerbar. Pro Monat erhalten die Soldaten mehr als 3.000 Euro netto.
Damit sollte für junge Soldaten unter anderem eine attraktive Überbrückungsmöglichkeit, beispielsweise bis zum Beginn eines Studiums, geschaffen werden. Aber auch die Möglichkeit, deutlich mehr Wehrpflichtige für das Bundesheer zu gewinnen, die in weiterer Folge eine Milizlaufbahn einschlagen, auch in einer Kaderfunktion, war Inhalt der Überlegungen.
Interesse deutlich gesunken
Am Beginn stieß das Modell auf großes Interesse, es gab im April 2021 über 600 Interessenten, doch bereits im Juli 2021 kam der erste Einbruch mit nur knapp über 20 Meldungen, im ersten Halbjahr 2022 gab es wieder über 200 Freiwillige und im Juli 2022 nur mehr 140.
Das Verteidigungsministerium nennt mehrere Ursachen für diese Entwicklung: Ein Großteil der Grundwehrdiener versehe bereits im Rahmen des Grundwehrdienstes drei Monate Dienst an der Grenze, mit Masse in Ostösterreich, und habe daher kein Interesse weitere drei Monate anzuschließen. Ein Grundwehrdiener, der in Westösterreich einrückt, sei schwer zu motivieren, den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz im Anschluss an den Grundwehrdienst in Ostösterreich zu absolvieren.
Tanner gegen Grundwehrdienst-Verlängerung
Zudem habe sich der Arbeitsmarkt in den vergangenen Monaten konsolidiert. Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt; auch bei der Polizei. Und, so das Ministerium, die Generation "Z"- von 1995 bis 2010 Geborene, hätten einen anderen Zugang zur "Work- Life- Balance". Geld allein spiele nicht mehr die wichtige Rolle, so die Interpretation des Ressorts. Und es gebe, unterschiedlich starke Einrückungstermine. Maturanten würden das Angebot wesentlich stärker an als andere annehmen, so das Ministerium, das nun die Werbemaßnahmen für "Mein Dienst für Österreich" verstärken will.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bekräftigte indes in der Ö1-Reihe "Im Journal zu Gast" ihr Nein zu einer zuletzt wieder diskutierten Verlängerung des Grundwehrdiensts durch zwei zusätzliche Übungsmonate auf - wie bis 2004 - insgesamt acht Monate. Eine einzige Partei fordere dies derzeit, nämlich die FPÖ. Trotz der ernüchternden Zahlen verwies die Ministerin auf die mögliche freiwillige Verlängerung.
Trotz der Absage bekräftigten die freiheitlichen ihre Forderung nach der Rückkehr zur alten Form der Wehrpflicht. "Gerade in der vorherrschenden Krisenzeit ist eine Wiedereinführung des acht Monate dauernden Grundwehrdiensts im bewährten Modell 6 + 2 Monate notwendig", meinte FPÖ-Wehrsprecher Reinhard Bösch in einer Aussendung. "Derzeit weisen nämlich die Milizverbände und Milizeinheiten einen dramatischen Fehlbestand an Personal und Material auf, der umgehend beseitigt werden muss." Für eine mobilzumachende Miliz sei es unabdingbar, wieder verpflichtende Waffenübungen einzuführen.
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Wie man bei der letzen Wahl bemerken mußte, sind die Österreicher dumme Damdraher. Ich schau in Zukunft nur mehr auf mich selber.
Ich bin gegen Gießkanne, zuerst gehört evaluiert, welche Verteidigungsbereiche ausgebaut werden müssen, welche eingestampft werden können und wo eine Europäische Verteidigung effizienter ist.
europaeisch ist nie effizienter. Wie kommen Sie darauf?
Auf der anderen Seite, das Heer bietet sehr viele Ausbildungsmöglichkeiten auch in zivilen Berufen. Sollte man nicht vergessen!
Ö braucht keine
Luftabwehrraketen oder Kampfjets
Ö braucht Grenzschutz und Katastrophenschutz
Ich schreibe meinen Kommentar gleich noch mal ohne Link zur Zeitschrift "Truppendienst" - vielleicht selber googeln, weil Links hier offensichtlich nicht (mehr?) erlaubt sind:
Eh klar, weil wir eine Insel der Seligen sind, wo nie was passiert.
Schon vergessen dass das Bundesheer die einzige Armee in Europa ist, welche nach dem 2. WK schon 3 Einsätze zum Schutz der Staatsgrenze vor kriegerischen Handlungen hatte (1956,1968 und 1991)?
Eine Armee hat in erster Linie militärische Aufgaben. Der KAT Schutz ist gesetzlich Aufgabe der Feuerwehr. ABER - und das ist weltweit so - kann man als zivile Behörde auf die Manpower und Pioniergerät der jeweiligen Armee zurückgreifen, was auch immer gemacht wird.
... oder man macht THW wie Deutschland.
Das THW in Deutschland ist auch eine fast rein ehrenamtliche Organisation, welche im "Krieg" mit den örtlichen Feuerwehren liegt. Also nein Danke.
Wir haben ein viel dichteres Feuerwehrnetz als Deutschland, auch viel mehr schweres technisches Gerät verlagert, daher sind die Feuerwehren gesetzlich mit dem KHD beauftragt.
Und auch in Germanien muss die dortige Bundeswehr bei größeren Katastrophen ausrücken, was auch logisch ist.
Muehl...
ja, drei Einsätze ohne einen einzigen Schuss abzugeben!
Ja Gott sei Dank. Aber auch Präsenz macht was aus - wenngleich es schon Gerüchte über Scharmützel an der Slowenischen Grenze 1991 gibt, welche ich aber nicht verifizieren kann, da damals 10 Jahre alt.
Und kein Mensch weiß wie die Weltlage, oder die Lage in Europa in 50 Jahren ist.
Einfach nur mehr Geld und dann schaunen, wo man es versickern lassen kann, ist nicht der richtige Weg. So wird nichts besser. Auch in den Schulen meinte man mit mehr Geld etwas erreichen zu können - das Gegenteil ist der Fall.
Zuerst muss das Volk wissen, welche Verbesserungen für welche Ziele möglich und notwendig sind. Dann kalkuliert man den Preis und dann kann man das Volk fragen, ob es einverstanden ist, dass das Heer mehr Geld bekommt, um die Verbesserungen zu realisieren.
Beispiel: Was kostet eine sinnvolle Stärkung des Grenzschutzes? Aber ein echter Schutz, dass auch Eindringlinge ohne Waffen die Grenze nicht passieren können.
Vielleicht ist die
ja aber der Einsatzbefehl kommt ja nicht. Wir sperren das Bundesheer lieber in die Kasernen damit die Grenzen ueberrannt werden koennen.
Wer sich noch an Umfragen, insbesondere zu politischen Themen, orientiert hat nicht mitbekommen was da in letzter Zeit abgelaufen ist und ist zu bedauern.
Umfragen können immer in Richtung erwünschtes Ergebnis beeinflusst werden, auch ohne gesetzeswidrige Vorgehensweise.
Genau, darum pfeife ich auf Umfragen jedweder Art.
Seit Jahren wird unsere Executive inkl. Bundesheer (und Pädagogen!) kaputt gespart, aber leisten sollen sie alle mehr wie früher!
Schlimmer noch: sie wurden in der Vergangenheit mit überteuerten, tlw. untauglichen Mittel ausgestattet (Eurofighter, ..)
Vor allem in der überbordenen Verwaltungsarbeit.
Aber bei Katastrophenbekämpfung schreien alle nach einer Unterstützung.
Bei der Grenzkontrolle ebenso, tlw. auch bei Bewachung von Botschaften in der Vergangenheit, usw.
Aber das alles soll zum Null-Tarif passieren, oder wie?
Alle, die so gegen ein Aufwertung und finanzielle Bestückung unseres Heeres wettern, sollen sich einmal mit einem BH-Offizier über seine Arbeit und Aufgaben des Heeren unterhalten - das kann man auch als ehem. Zivildiener.
Sie werden von den Antworten überrascht sein, mit welchen veralteten Mitteln sie viele moderne Aufgaben bewältigen soll(t)en.
Jetzt wollen die Österreicher nicht einmal unser geliebtes Bundesheer. Wie schön war doch der Wehrdienst und wie wertvoll erst? Wie schön war es doch, den weisen Worten der Ausbildner zu lauschen! Dieses Kulturgut muss erhalten bleiben. Koste es was es wolle. Wo lernt man dann, ohne zu denken, einen ganzen Tag zu verbringen?
Das war die beste Beschreibung meiner 8-monatigen Zeit beim Heer , die ich je gehört habe 😂 Mir fehlt eigentlich nur noch der sorgsame Umgang mit Alkohol, den wir beim Heer auch intensiv gelernt haben . Es war definitiv die wertvollste Zeit meines Lebens 😉
Hat man sie gezwungen Alkohol zu trinken?
Stimmt!
Mein Wehrdienst war super.
Konnte bei der Flughafenfeuerwehr einen Haufen Lehrgänge ander OÖLFS machen, für die ich anders 10 Wochen Urlaub gebraucht hätte, hatte einen Forstkurs in Gmunden der für die heimische Landwirtschaft wie für die Feuerwehr immer brauchbar ist.
Man muss sich zu was melden was einem interessiert, und wenn man was gerne macht, macht man es auch gut.
Der Wehrdienst blieb nur deshalb, weil man - leider erfolgreich - Senior:innen vorgaukelte, dass sie dann ohne Zivildienst-Sklaven dahinvegetieren müssten.
Umfrage unter Nicht-Experten. Wie sinnvoll.
Haben die vielleicht die Nehammers befragt?
In Österreich gibt es ca. 99,9% Nicht-Heeresexperten und Nicht-Budgetexperten.
Solche Umfragen und Pseudoabstimmungen zu schwierigen Sachthemen sind demokratischer Nonsens bzw. der falsche Pseudoansatz für direkte Demokratie.
Wenn Mehrheiten über Minderheiten abstimmen, wird es oft unlustig.
Umgekehrt ist das der Begriff der Diktatur! Die nächsten Wahlen werden auch dieser derzeitigen Demokratur ein Ende bereiten. " Übel, das man leicht erkennt, ist schwer zu beseitigen. Übel, das man schwer ekennt, hingegen leicht." ( Ich glaube das so, oder ähnlich bei Machiavelli gelesen zu haben. -Wenn der nicht gewusst hat, wie man den Diktatoren die Welt erklärt?)
Eine schlimme Nachricht! Jene, die unser Land im Ernstfall verteidigen sollen, sind in den Augen der Mehrheit nix wert?
Verteidigen? Gegen wen?
Gegen die Vernunft!
Gegen ein feindliches Heer. Es war lange unwahrscheinlich, dass es zu "Panzerschlachten im Weinviertel" kommt. Seit 24.Februar müssen wir das Unwahrscheinliche für möglich halten.
Die Schlacht im Weinviertel, wird in die Geschichte eingehen. Österreichs Armee unter dem Oberbefehlshaber Bellen, hielt sich ganze 3 Minuten.
Bitte erkundigen Sie sich einmal, wie eine Panzerschlacht funktioniert. Die letzte Panzerschlacht war bei Stalingrad.
Leider werden hier Postings mit Links zu anderen Medien gesperrt (was komisch ist, beim Standard wird sogar gefordert seine Argument mit Links zu untermauern), aber ich hatte hier Berichte zu Panzerschlachten in der Operation Desert Shield und Desert Storm verlinkt.
Aber der heutige moderne Kampfpanzer ist auch für den Kampf in urbanen Gebiet, für asymetrische Kriegsführung ausgerüstet.
Lasi...
Blödsinn. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Haben auch ohne Verteidigung umfangreiche Aufgabengebiete
Habe 2x Schnee geschaufelt. Das wäre sinnvoll gewesen, wenn wir rechtzeitig da gewesen wären. So war der Schnee aber schon geschmolzen. Jemanden, der das Heer selbst erlebt hat, die Sinnhaftigkeit zu erklären, ist ein sinnloses Unterfangen.
Wenn das Schnitzel um 2€ günstiger werden sollte, interessiert dies die Mehrheit der Gscheitln in unserem Land viel mehr, als wenn dies in bessere Aussstattung des Bundesheeres investiert wird…,😉💥
Sinn gegen Unsinn - da fällt die Entscheidung leicht.
Pensionisten-Hunderter oder Heeres-Budget?
Die Frage ist leicht beantwortet.
Nennt man Populismus.
Solche Umfragen sind ein schlechter Witz von umso schlechteren Medien.