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Was Schwarz-Grün gelang und was nicht

Von nachrichten.at/apa, 01. September 2024, 10:47 Uhr
Countdown der Koalition: Warum sich Schwarz-Grün nicht renaturieren lässt
Grüner Vizekanzler Kogler, VP-Kanzler Nehammer Bild: APA/ROBERT JAEGER

WIEN. Mehr als lauwarm dürften die Gefühle zwischen den Koalitionspartnern nicht mehr sein, werden doch vor der Nationalratswahl am 29. September die Profile geschärft.

Kurz zuvor gelangen allerdings noch Einigungen bei der Sicherheitsstrategie, Postenbesetzungen und dem Nationalen Energie- und Klimaplan. Während viele Vorhaben umgesetzt wurden, zerschellten andere - etwa das Klimaschutzgesetz oder die Überwachung von Messengerdiensten - an unterschiedlichen Weltanschauungen.

Vor allem Personalia haben der schwarz-grünen Koalition, die Absprachen dazu zunächst in einem Sideletter festhielt, immer wieder Kopfschmerz bereitet. Waren sich die Parteien schließlich doch einig, so zumeist aufgrund eines Quid pro quos. Kürzlich wurde das bei der Festlegung auf die ÖVP-Minister Magnus Brunner als EU-Kommissar und Martin Kocher als Nationalbank-Chef nach anfänglicher Blockade der Grünen deutlich. Andere Postenbesetzungen hatten weit längere Vorlaufzeiten: Über ein Jahr dauerte etwa der Bestellungsprozess für den Präsidenten des Bundesverwaltungsgerichts (BVwG).

Einigungen bei stockenden Projekten

Auf Brunners Nominierung folgten weitere Einigungen bei stockenden Projekten. So gibt es nun einen österreichischen Nationalen Energie- und Klimaplan (NEKP). Einen Entwurf hatte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) zuvor schon an die EU-Kommission gesandt. Er war von EU-Ministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) allerdings mit Verweis auf fehlende Abstimmung innerhalb der Regierung wieder zurückgezogen worden. Auch die Nationale Sicherheitsstrategie, deren Vorgängerin noch aus dem Jahr 2013 stammte, wurde beschlossen. Russland wird darin nun nicht mehr als strategischer Partner, sondern als Bedrohung für Europa bezeichnet, auf Drängen der Grünen findet sich auch der Ausstieg aus russischem Erdgas bis 2027 darin. Die Opposition kritisierte eine fehlende Einbindung des Parlaments.

Dabei wäre die Koalition, die Österreich zuvor schon durch Corona- und Teuerungskrise gesteuert und einen Kanzlerwechsel überlebt hat, vor zweieinhalb Monaten beinahe zerbrochen. Dass Gewessler der EU-Renaturierungsverordnung trotz ablehnender Haltung der ÖVP und der meisten Bundesländer zugestimmt hat, ruft bei der Volkspartei immer noch Unmut hervor. Zusammensitzen wollten die Parteien danach ungern, der folgende Ministerratstermin fiel prompt aus. Die ÖVP beließ es schließlich doch bei einer Anzeige gegen die Ministerin und der Ansage des Kanzlers, künftig nicht mehr mit ihr in einer Regierung sitzen zu wollen.

Noch eine Nationalratssitzung

Aktiv werden muss die Regierung noch bei der Sicherstellung von Handys, die vom Verfassungsgerichtshof (VfGH) gekippt wurde. Bis Ende 2024 muss eine Reparatur des Gesetzes erfolgen, Justizministerin Alma Zadić (Grüne) hatte zuletzt Änderungen in einem Begutachtungsentwurf angedacht. Im September - vor der Wahl - ist noch eine Nationalratssitzung angesetzt, in der dieser Beschluss fallen könnte.

Insgesamt 232 Seiten an Zielen hat sich die Bundesregierung bei Amtsantritt 2020 im Regierungsprogramm gesetzt. Darunter prominent auch das Klimaschutzgesetz, das Österreich mit verbindlichen Reduktionspfaden hin zur Klimaneutralität 2040 leiten sollte. Hier bissen sich die Grünen allerdings an der ÖVP die Zähne aus. Auch eine Bodenschutzstrategie, um den Flächenverbrauch auf das im Regierungsprogramm verankerte Ziel von 2,5 Hektar pro Tag zu bremsen, schaute bis dato nicht heraus. Zuletzt sprach sich die ÖVP gegen eine Streichung von umweltschädlichen Subventionen wie dem Pendlerpauschale, das laut Regierungsprogramm ökologisiert werden soll, oder dem Dieselprivileg aus.

Pensionssplitting

Am Widerstand der Grünen, die ein größeres Paket zur Bekämpfung der Altersarmut von Frauen fordern, scheiterte bis dato das von der ÖVP propagierte automatische Pensionssplitting. Die ÖVP konnte auch ihren Vorschlag einer Überwachung von Messengerdiensten, um Terroranschläge verhindern zu können, mit den Grünen nicht umsetzen. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat zwar einen Gesetzesentwurf dazu in Begutachtung geschickt, die Frist für Stellungnahmen endet aber erst am 25. September. Damit ist ein Beschluss vor der Wahl höchst unwahrscheinlich. Auch auf eine Änderung bei der Weisungskette in der Justiz, an deren Spitze derzeit noch die Justizministerin steht, konnten sich die Parteien nicht einigen, strebt man doch unterschiedliche Lösungen an.

Die mit dem Koalitionspartner nicht umsetzbaren Maßnahmen sind nun teils zu Forderungen in Wahlprogrammen mutiert. So wollen die Grünen weiterhin mehr Bodenschutz sowie unter dem neuen Namen "Klimarahmengesetz" ein Klimaschutzgesetz, die ÖVP fordert mit Nachdruck die Messengerdienst-Überwachung. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat die Maßnahme zuletzt zur Koalitionsbedingung erklärt.

Viel diskutiert wurde die finanzielle Situation im Land, schließlich plädierten Experten etwa von IHS, Wifo und Fiskalrat für Sparpakete in Milliardenhöhe, die die nächste Regierung anpacken müsse. Nicht gelungen ist es somit auch, die Schuldenquote Österreichs in Richtung des Maastricht-Ziels von 60 Prozent zu senken. Die Nationalbank erwartet heuer einen Wert von 77,3 Prozent.

Bildungspflicht

Eine im Regierungsprogramm enthaltene Bildungspflicht gibt es genauso wenig wie die von der ÖVP gewünschte Sicherungshaft für Gefährder oder das Kopftuchverbot für Schülerinnen bis 14 Jahre. Für die Besetzung der ORF-Gremien braucht es aufgrund eines VfGH-Erkenntnisses eine Reform, die wohl die nächste Regierung angehen muss.

Viele Projekte sind allerdings auch bereits umgesetzt. So das Informationsfreiheitsgesetz und damit die Abschaffung des Amtsgeheimnisses sowie die Neuaufstellung des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), das durch die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) ersetzt wurde.

Geschichte ist die Kalte Progression. Das Thema Klima, das sich durch das gesamte Regierungsprogramm zieht, stand im Mittelpunkt der ökosozialen Steuerreform, die u.a. die CO2-Bepreisung und den Klimabonus brachte. Ebenso gibt es einen neuen, bis 2028 gültigen Finanzausgleich zwischen Bund, Ländern und Gemeinden. 4,5 Milliarden Euro werden bis 2030 in den Ausbau der Kinderbetreuung investiert. Mit dem Finanzausgleich wurde auch die Gesundheitsreform paktiert, die etwa die Gründung von Gruppenpraxen und Primärversorgungseinheiten vereinfacht.

Überhaupt zeichnet sich bei den Beschlüssen ein Rekord ab: Seit den 70er-Jahren sind laut Parlamentskorrespondenz innerhalb einer Legislaturperiode nie mehr als 900 Gesetzesbeschlüsse gefasst worden, bei Schwarz-Grün sind es bereits 929. Ein Grund könne die Coronapandemie sein, wurden währenddessen doch zahlreiche Sonderbestimmungen beschlossen und teilweise mehrfach verlängert.

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30  Kommentare
30  Kommentare
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Schuno (6.732 Kommentare)
vor 26 Minuten

Geht schneller wenn man nur die Sachen aufzählt die gelungen sind

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c0w (624 Kommentare)
vor 56 Minuten

covag hat gut funktioniert /s

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Philantrop (633 Kommentare)
vor einer Stunde

Hätten sie für UNS regiert, hätten sie dem ach so gefährlichen Heribert den Wind aus den Segeln genommen.

Aber sie kriechen vor jenen, die ihnen nach dem Wahlverlust lukrative Ersatzjobs bieten können - gilt auch für manche Oppositionelle à la Pam Joy - und die Konzernpartei NEOS sowieso.

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vinzenz2015 (48.021 Kommentare)
vor einer Stunde

= Ruf aus dem Blauschild- Sumpf hinter den 7 Bergen!

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Schuno (6.732 Kommentare)
vor 24 Minuten

Sehr niveauvoller Kommentar

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rmach (16.115 Kommentare)
vor 17 Minuten

Was, so gescheit sind die? Kein Wunder, dass die Intelligenz, die bisher Grün zugesprochen hat, zu Blau gewechselt ist.

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vinzenz2015 (48.021 Kommentare)
vor einer Stunde

Ich hab geglaubt bei Wahlen gehts um die Zukunft?
Dennoch;
" 5 gute Jahre" Danke an die FP, dass sie sie Regierungs-Bilanz der vergangenen aus purer Bewunderung für VP/Grün plakatieten!
Echt großherzig und selbstlos!!

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il-capone (134 Kommentare)
vor einer Stunde

Immerhin können Klein-Hartinger, Strachli & Konsorten keinen Schaden mehr anrichten.
Hhhm, vo wåichana Parddei woand de doh 🙄 🤪

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Grizzly999 (371 Kommentare)
vor einer Stunde

Die schlimmste Regierung die wir je hatten. Alles dabei. Verfassungsbruch. Gesetzesbruch. Duldung von Ökofaschisten. Politisierung der Justiz. Österreich kann nur aufatmen wenn der Alptraum vorbei ist.

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vinzenz2015 (48.021 Kommentare)
vor einer Stunde

Strophe 5 vom Blauen Wahlsong!

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Schuno (6.732 Kommentare)
vor 23 Minuten

Vinzenz heute in Höchstform

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rmach (16.115 Kommentare)
vor 6 Minuten

M.E. Verzweiflung, garniert mit Galgenhumor.
Vielleicht sollten die Grünen die Schilling zur Unterstützung holen.

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Gugelbua (32.561 Kommentare)
vor einer Stunde

"Was Schwarz-Grün gelang und was nicht"
so auf die Schnelle fällt mir gar nichts positives ein🤔🤔🤔

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (28.245 Kommentare)
vor einer Stunde

Mir schon.
Abschaffung von 2/3 der kalten Progression, Klimaticket, div. Boni. Durchnavigieren durch die Coronakrise...

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rmach (16.115 Kommentare)
vor einer Stunde

"Dös hätt i a zsaumbrocht",sagte der mit dem Zusatz, der glückselige.

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vinzenz2015 (48.021 Kommentare)
vor einer Stunde

Den Kurz habens ultimativ zum Abgesang befördert!
Die Zadic hat das heißeste Justiz-Eisen elegant durch Umstrukturierung gelöst und die Diskussion um die politisch unabhängige Generastaatsanwaltschaft in Gang gebracht!
Dies Entpolitisierung der Justizspitze schmerzt die Blauen besonders!
Die meisten EU- Staaten haben eine parteipolitisch unabhängige Justizspitze!!
Das interessiert aber die Blauschildboys nicht!

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rmach (16.115 Kommentare)
vor 50 Minuten

Was wesentlich zur Verbesserung der Lebensbedingungen ,für den Grossteil der Bevölkerung beigetragen hat.
Sind Sie der Wahlhelfer für die FPÖ?
Das ist der Grund, weshalb die FPÖ so viel Zuspruch hat

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Schlaubi01 (1.982 Kommentare)
vor einer Stunde

5 Jahre regiert

Das haben die Blauen noch nie geschaft .
Das werden die Blauen a nie schaffen.

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Thomas466 (45 Kommentare)
vor einer Stunde

Abwarten👍

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rmach (16.115 Kommentare)
vor einer Stunde

"Geschichte ist die Kalte Progression."

Diese Mogelpackung geht wirklich in die Geschichte ein. In ca. 15 Jahren, je nach Inflationsanpassungen nähert sich diese Funktion lim>0 auch spürbar gegen 0. Für den, der von seiner Arbeit lebt, sind wir dann nach meiner Berechnung unter 30%. Somit ist die Abzocke größer, als sie jemals zuvor mit den üblichen Angleichungen war.

Das ist nicht mehr lügen, das ist weit schlimmer.

Ich suche derzeit nach Möglichkeiten, um eine verfügung zu erreichen, dass diese mogelpackung auch richtig gekennzeichnet werden muss und nicht nur die knackwürste.

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rmach (16.115 Kommentare)
vor einer Stunde

Dann werde ich mir eine neue Tastatur mit intakter umschalttaste leisten.

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BlackCat21 (5 Kommentare)
vor einer Stunde

Aber es hat sich jetzt zumindest was bewegt und das merkt man auch. Ob das in 15 Jahren und x Regierungen später auch noch so ist, kann niemand sagen.

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rmach (16.115 Kommentare)
vor 21 Minuten

Wie bei einem Crash, da bewegt sich auch etwas. Je grösser v, desto grösser der Schaden.

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lastwagen (2.163 Kommentare)
vor 2 Stunden

Seit die Grünlinge in der Regierung sind geht’s mit der Wirtschaft und dem Wohlstand in Österreich bergab. Dafür steigt die Kriminalität, vorwiegend durch Ausländer, massiv an. Daher weg mit den Grünlingen aus Regierung und Parlament. Auch in Deutschland ruinieren die Grünlinge die Wirtschaft, und die Ausländerkriminalität, steigt auch dort enorm an.
Wir brauchen in Österreich eine Regierung die die fleißigen Österreicher und Österreicherinnen unterstützt. Die Grünlinge wollen immer noch, dass möglichst viele nichts arbeitende und kriminelle Asylos ins Land kommen.

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Schlaubi01 (1.982 Kommentare)
vor einer Stunde

Wenn i ma anschau mit welchen SUV s die Ösis rumfahren mit welchen E Biks da angegeben wierd und mit welchen Mega Wohnmöbile da geurlaubt wird ,

Sind sie Ösis ein Haufen von Suderer und Jammera !

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Thomas466 (45 Kommentare)
vor einer Stunde

Ist alles schwer erarbeitet worden

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rmach (16.115 Kommentare)
vor 20 Minuten

Nicht immer, aber oft.

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rmach (16.115 Kommentare)
vor einer Stunde

Was beweist, dass uns nicht einmal diese Clique komplett in die Armut treiben kann. Ich bin stolz auf mich, obwohl ich weder SUV, noch Campingbus besitze.

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rmach (16.115 Kommentare)
vor einer Stunde

Ned amoi a Ibeike hob i.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (28.245 Kommentare)
vor einer Stunde

Da hat Blaun gute Vorarbeit geleistet...

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