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Die Bünde der ÖVP und ihre "Durchlässigkeit"

Von Heinz Steinbock, 13. Juni 2019, 00:04 Uhr
Die Bünde der ÖVP und ihre "Durchlässigkeit"
SB-Beitritt: Haberlander und Obmann Pühringer (vorne), Ebner, Kneifel (SB

Christine Haberlander ist jetzt auch beim Seniorenbund – Mehrfach-Mitgliedschaften keine Ausnahme

Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander ist 37 Jahre alt, am Mittwoch unterzeichnete sie ihre Beitrittserklärung zum oberösterreichischen VP-Seniorenbund (die OÖN berichteten). Damit gehört die Landes-Bildungsreferentin zweifellos zu dessen jüngsten Mitgliedern: Gezählte 73 von rund 76.500 oberösterreichischen Seniorenbündlern sind jünger als 42, zeigt die Mitgliederstatistik. Das Durchschnittsalter liegt bei knapp 75. Im Schnitt entscheidet sich jemand mit 63 und Pensionsantritt für den Beitritt zum Seniorenbund: "Unser Grundauftrag ist ja die Interessenvertretung der Generation 60 plus", sagt Geschäftsführer Franz Ebner, der selbst übrigens beim Senioren- sowie Wirtschaftsbund, Bauernbund und beim Arbeitnehmerbund ÖAAB ist. Christine Haberlanders jugendlicher Beitritt auch zum Seniorenflügel sei aus Wertschätzung für dessen Arbeit und Einsatz erfolgt, die Landeshauptmann-Stellvertreterin bleibt im Landes-ÖAAB (rund 30.000 Mitglieder), im Wirtschaftsbund und bei den VP-Frauen.

Trotz der klaren Bündestruktur der ÖVP seien Mehrfachmitgliedschaften zwar nicht die Regel, aber auch keine seltenen Ausnahmen, sagt etwa Wirtschaftsbunddirektor Wolfgang Greil: "20 bis 30 Prozent werden es schon sein." Gerade zwischen dem relativ kleinen Wirtschaftsbund (WB, knapp 18.000 Mitglieder in Oberösterreich) und dem nach eigenen Angaben 55.000 Mitglieder starken Bauernbund gebe es auch logische Verbindungen, meint Greil, "etwa wenn ein Landwirt auch unternehmerisch, beispielsweise in der Vermarktung, tätig ist". Theoretisch könne jeder in jedem Bund aktiv sein. Ernst wird die Aufteilung allerdings vor Wahlen, wenn es um die Vergabe der Listenplätze geht – und die Bünde auf ihre Kandidaten pochen. Die Bündestruktur verteidigen die Funktionäre nach wie vor grundsätzlich: Es gehe um "Zielgruppenarbeit".

Im Fall von Haberlanders Neo-Mitgliedschaft geht es auch um persönliche Verbindungen: Gottfried Kneifel, früherer Wirtschaftsbunddirektor, jetzt Seniorenbundobmann in Enns, soll Haberlander, ebenfalls aus Enns, "geworben" haben. Die beiden Familien kennen sich seit vielen Jahren. Und der Seniorenbund ist mittlerweile die größte VP-Organisation im Land und deshalb bedeutend für die Wählermobilisierung. Das zeigte sich zuletzt bei der EU-Wahl: Landesobmann Josef Pühringer schrieb an alle Mitglieder einen Wahlaufruf für Angelika Winzig.

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Autor
Heinz Steinbock
Redakteur Innenpolitik
Heinz Steinbock
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6  Kommentare
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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 26.06.2019 09:15

Herziges Bezahl - Artikelchen die Realität in der VP- OÖ erinnert eher an den Austrofaschismus.

https://derstandard.at/2000105412798/Aussteiger-berichten-von-Drill-und-Demuetigung-bei-der-Schuelerunion

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Hofstadler (1.440 Kommentare)
am 15.06.2019 09:28

Rechtzeitig für Versorungsposten sorgen!!!

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fritzlfreigeist (1.646 Kommentare)
am 13.06.2019 13:21

Ist es nicht vollkommen egal, bei welchen Vereinen die Haberlander ist .......... ?

Sie hat doch in der Landesregierung nichts zu plauschen, darf Kindergärten und Altenheime besuchen, sonst ist sie auf Gedeih und Verderb Stelzer ausgeliefert, dessen Erfindung sie ist.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 13.06.2019 08:42

Zitat: "....die Landeshauptmann-Stellvertreterin bleibt im Landes-ÖAAB (rund 30.000 Mitglieder), im Wirtschaftsbund und bei den VP-Frauen."

Die Frau LR Haberlander kann meinetwegen in so vielen Bünden MitgliederIn sein, wie sie will, sie wird ja brav ihren MitgliederInnen-Beitrag bezahlen.

Aber ein Politik-Journalist könnte sie eventuell einmal fragen, ob es vielleicht einen Interessenskonflikt gibt, wenn man gleichzeitig beim ÖAAB UND beim WB ist.

Für ÖVP-Mitglieder scheint das kein Problem zu sein. Das wundert mich auch nicht, denn erstens ist der ÖAAB zwar bei den Mitgliedszahlen sehr stark, aber in der Umsetzung von Arbeitnehmer-Interessen sehr schwach. Hier wird ganz einfach von der Gesamt-ÖVP ignoriert, was der ÖAAB will und der WB setzt sich stets durch. Den ÖAAB-Mitgliedern scheint das aber wunderbarerweise egal zu sein.

Und diese sind zudem zu einem hohen Prozentsatz Staatsdiener bzw. Landes- und Gemeinde-Bedienstete und erhoffen sich einen Vorteil bei ihrem öffentlichen

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 13.06.2019 08:46

Arbeitgeber bzw. ist die Mitgliedschaft im ÖAAB ein Vorteil, im öffentlichen Dienst einen Job zu bekommen (ganz objektiviert natürlich).

Die ÖVP wird wahrscheinlich jede Mitgliedschaft von Frau Haberlander extra als ÖVP-Mitgliedschaft zählen und so werden aus einer Person, die gleichzeitig bei 4 Teil-Organisationen der ÖVP ist, rechnerisch 4 Partei-Mitgliedschaften.

Und bei den Wahllisten ist Frau Haberlander auch super aufgestellt: Sie kann auf einem WB-Listenplatz, auf einer ÖAAB-Listenplatz oder auf einem ÖVP-Frauen-Listenplatz gesetzt werden oder gar auf einem Seniorenbund-Listenplatz. Überall dabei, viele Chancen. Gut gemacht, Frau Haberlander, Sie wissen, wie Politik geht.

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jago (57.723 Kommentare)
am 15.06.2019 14:34

> ist der ÖAAB zwar bei den Mitgliedszahlen sehr stark, aber in der Umsetzung von Arbeitnehmer-Interessen sehr schwach.

Der ÖAAB ist doch der Öffentlichbedienstetenbund - und da ist er SEHR erfolgreich.
Nur bei den Krankenschwestern haperts ein wenig aber die sind nicht soo viele.

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