Med-Fakultät: "Wir wollen, was uns zusteht"
LINZ. Die Linzer Med-Fakultät wurde von einer internationalen Kommission evaluiert: Der Aufbau verlief "ausgesprochen erfolgreich".
"Als uns vor mehr als zehn Jahren erstmals die Idee einer Medizinischen Fakultät für Linz präsentiert wurde, gehörte ich zu denen, die dachten: Das klappt nicht", sagte Guido Adler, früher Chef des Uniklinikums Heidelberg und Mitglied im Österreichischen Wissenschaftsrat. Heute, Donnerstag, hat Adler in Linz als Vorsitzender einer internationalen Kommission einen Evaluierungsbericht über die ersten zehn Jahre der Med-Fakultät präsentiert und konstatiert: "Der Aufbau ist hervorragend gelungen".
Im Bericht wird der Start der Med-Fakultät als "ausgesprochen erfolgreich" bewertet, gar als "visionär". Auch dem Aufbau des Kepler-Universitätsklinikums (KUK) zollt man "Hochachtung".
In den nächsten Jahren gelte es, die Forschung auszubauen, den Mittelbau an der Uni zu stärken und neue Professoren aufzunehmen. Dafür werde es einen „gigantischen Aufwuchs der Mittel“ brauchen, so Adler.
Diesen Ball nahmen die anwesenden Vertreter der Politik (LH-Stv. Christine Haberlander, VP), der JKU (Rektor Stefan Koch, Vizerektorin für Medizin Elgin Drda) und des KUK (Geschäftsführer Franz Harnoncourt) auf: Das Land habe mit 225 Millionen Euro einen enormen Beitrag zum Aufbau der Med-Fakultät geleistet, nun müsse auch der Bund seinen Beitrag liefern, sagte Haberlander: "Wir wollen das, was uns zusteht". Mittelfristig will die Linzer Med-Fakultät vom Bund eine Finanzierung, die sich jener der Medizin-Uni Graz annähert. Von 2022 bis 2024 lag der Anteil der Med-Uni Graz bei 255 Millionen, jener der Linzer Med-Fakultät bei 57 Millionen.