1:0 – Marco Grüll lässt Rapid vom Aufstieg gegen Fiorentina träumen
WIEN. Europa Conference League: Der Favorit aus Italien war beim Hinspiel abgemeldet.
Der SK Rapid hat das erste große Ziel in der UEFA-Conference League erreicht. Nach dem gestrigen 1:0 (1:0)-Erfolg im Play-Off-Hinspiel über AC Fiorentina gehen die Hütteldorfer mit guten Aufstiegschancen in das Rückspiel in der kommenden Woche. Nur der Sieger darf in der Gruppenphase starten.
Im Vorjahr war Fiorentina bis ins Finale der Conference League gekommen. Gestern war davon wenig zu sehen. Und das hatte mehrere Gründe. Einerseits, weil die Italiener nach erst einer gespielten Meisterschaftsrunde noch nicht komplett im Rhythmus sind, und zudem auch auf den einen oder anderen Leistungsträger verzichteten. Vor allem aber, weil die Rapid-Spieler die Vorgabe von Trainer Zoran Barisic von der ersten Minute an umsetzten. Man zeigte keinerlei Respekt vor dem großen Favoriten, dessen Team in etwa über den zehnfachen Marktwert der Rapid-Spieler verfügt. Rapid ging gestern mit elf Österreichern in der Startelf in diese ganz besondere Partie.
Beim entscheidenden Tor nach 35 Minuten profitierte man von einer Fahrlässigkeit der Gäste: Rolando Mandragoras Elfer-Foul an Maximilian Hofmann war ebenso klar wie unnotwendig. Der Mittelfeldspieler zog Rapids Innenverteidiger, der den Platz des nach einem Kreuzbanriss fehlenden Nenad Cvetkovic eingenommen hatte, unmittelbar vor den Augen von Referee Igor Pajac viel zu ungestüm am Trikot. Beim Elfmeter blieb Marco Grüll trotz der Temperaturen jenseits der 30 Grad eiskalt. Bei seinem scharfen Schuss ins linke Eck ließ er Fiorentinas Torhüter Pietro Terracciano keine Chance.
Nach der Pause war zwar zu spüren, dass Fiorentina mit mehr Nachdruck zu agieren versuchte, und Rapid nicht mehr so sehr wie vor der Pause glänzen konnte. Die ganz großen Torchancen resultierten daraus allerdings kaum. Heiß wurde es in der 90. Minute als Torhüter Niklas Hedl erst gegen Lucas Beltran und im Nachschuss gegen Gino Infantino rettete. Kurz danach konnten die Rapid-Spieler mit den Fans im mit 23.000 Zuschauern ausverkauften Allianz-Stadion jubeln.
Marco Grüll vor Abgang?
Damit geht Rapid nächste Woche in Florenz mit einem Vorsprung in das Rückspiel. Ob Torschütze Marco Grüll dann noch dabei sein wird, ist offen. Ein Transfer vor Ende des Sommertransferfensters am 31. August ist absolut möglich. Dafür spricht auch, dass Rapid angeblich mit dem 21-Jährigen Thierry Gale bereits einen Nachfolger im Visier haben soll. Der Nationalspieler von Barbados ist aktuell beim georgischen Klub FC Dila Gori unter Vertrag. Da die Ablösesumme 1,7 Millionen Euro betragen soll, ist ein vorheriger Transfer von Grüll wohl die Grundvoraussetzung, um so viel Geld für einen Neuzugang in die Hand zu nehmen.
Super gespielt, FORZA Rapid