Nach Derby-Eklat: Rapid trennte sich von Fan-Betreuer
WIEN. Einen Monat nach dem von Krawallen nach Schlusspfiff überschatteten 343. Wiener Fußball-Derby sind Rapid und die Austria noch mit Aufarbeitung beschäftigt.
Die Ausforschung jener Fans, die nach dem 2:1-Erfolg der Grünweißen am 22. September aufs Spielfeld gestürmt waren und für wilde Szenen gesorgt hatten, dauert an. Während die Austria auf Anfrage rund 20 Personen, bei denen bei der Bundesliga ein Stadionverbot beantragt werde, nannte, kann Rapid keine konkrete Zahl angeben. Die Hütteldorfer verweisen dabei auf die laufenden Ermittlungen der Exekutive. Man wolle "keine Wasserstandsmeldungen abgeben" und "erst eine konkrete Zahl nennen, wenn die Auswertungen abgeschlossen sind", hieß es in einem schriftlichen Statement. "Den Zeitraum können wir leider nicht abschätzen, da wir auf die Exekutive angewiesen sind." Laut Rapid gestalte sich die Ausforschung der Unruhestifter aufgrund deren Maskierungen "sehr herausfordernd".
Getrennt hat sich Rapid von jenem Mitarbeiter, dessen aktive Beteiligung an den Raufhandlungen - er attackierte einen Austria-Fan mit einer Cornerfahne - irritiert hatte. Der Club hatte den Fan-Betreuer unmittelbar nach im Internet aufgekommenen Videos mit sofortiger Wirkung dienstfrei gestellt. Das Dienstverhältnis wurde mittlerweile aufgelöst, hieß es nun auf Anfrage.
577 Anzeigen hatte es nach dem jüngsten Derby gehagelt, nachdem sich Rapid- und Austria-Fans mit pyrotechnischen Gegenständen beworfen und auf dem Rasen geprügelt hatten. Laut Polizeiangaben wurden bei den Gewalteskalationen 27 Personen verletzt, darunter zehn Beamtinnen und Beamte. Das Gros der Anzeigen waren Verwaltungsvergehen nach dem Pyrotechnikgesetz. Mehr als 150 betrafen aber auch das Strafrecht, es gab eine Festnahme wegen schwerer Körperverletzung. Der Haken an der Sache: über 400 Anzeigen erfolgten gegen unbekannte Täter.
"Krawall-Touristen"
Zwar gibt es u.a. vom TV-Rechtepartner Sky zahlreiche Videoaufnahmen der Geschehnisse, viele der Randalierer waren aber vermummt. Als die Polizei schließlich dazwischenging, stürmten die Hooligans auf die Ränge zurück. Nicht wenige der Platzstürmer dürfen darüber hinaus als "Krawall-Touristen" von befreundeten Fan-Clubs aus dem Ausland bezeichnet werden. Die Ausforschung gestaltet sich demnach schwierig, wie man auch vonseiten der Austria betont.
Die Violetten haben ihrerseits dahingehend reagiert, dass gegen rund 20 von der Polizei identifizierte Personen Hausverbote ausgesprochen wurden. Stadionverbote werden bei der Liga beantragt, so ein Austria-Sprecher. Darüber hinaus sei man - analog zu Rapid - auf weitere Erkenntnisse der Exekutive angewiesen.
Bei der Bundesliga nimmt man derzeit ebenfalls die Rolle als Beobachter ein. Auch sie verweist auf laufende Ermittlungen, die sich in den November hineinziehen dürften. Je 150.000 Euro Strafe erhielten Rapid und die Austria aufgrund der Ausschreitungen aufgebrummt. Das vergleichsweise milde Urteil konnte dadurch erklärt werden, dass sich die Stadtrivalen einsichtig gezeigt und darauf verständigt hatten, dass die kommenden vier Derbys ohne Auswärtsfans über die Bühne gehen werden.
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Sie kennen die Namen jedes Einzelnen, nur Ausreden über Ausreden.
Eintritt nur mit Ausweis und Foto. Wird beim Eingang gescannt und wer sich nicht an die Regeln hält, Zutritt gesperrt. Detto beim Kartenkauf online.
Wäre doch einfach, oder?
Ach ja und einen Securitydienst der wirklich das macht für das er dort zu stehen hat. Nämlich zu kontrollieren und kein Alibiherumstehen.
ist doch einfach: Blöcke mit Vermummten abriegeln und anhand der Videoaufnahmen und einer intensiven Leibesvisitation die Chaoten heraussuchen, denen den Schaden per Klage umhängen und österreichweites Stadionverbot erteilen.
In der österreichischen Operettenliga geht es eh um nichts.
Dieses „Na no na ned-Geschwafel“ ist sowas von verfehlt, denn durch salbungsvolle Worte und Beteuerungen wird die Szene nicht abgekühlt.
Die sollen sich ein Vorbild am englischen Weg nehmen!
Und der Fanbeauftragte hat sicher vor seiner Entlassung noch einen fetten Bonus bekommen, das würde zur 2-Klassengesellschaft Ligafußball Wien - Restösterreich passen.
Fußballspiele... vielfach noch immer ein (fast) rechtsfreier Raum, wo viel Gewalt toleriert, zum Teil ja sogar erwünscht ist ("Das gehört halt zum Fußball dazu").
Aggressiven "Fans" mag das gefallen... Familien mit Kinder machen da mittlerweile einen großen Bogen rum.
Also im Großen und Ganzen kann man sagen rumgeheule von Rapid und Austria dass das alles schwierig ist und andere sind schuld sprich Krawall-Touristen usw.
Fast bei jedem "Wiener-Derby" gibt es Probleme, warum schafft es die Liga nicht mal hier ordentliche Strafen auszusprechen mit Punkteabzügen in höheren Ausmaß sowie gemeinsame Sozialarbeit beider Mannschaften?
Unverständlich, daß gegen Vermummte — es gibt doch in Österreich ein klares Vermummungsverbot — nicht rigoros, auch bereits auf der Tribüne, durchgegriffen wird. In England würde sich dies niemand trauen, da er A/sofort aus dem Stadion gebracht wird und B/ ein jahrelanges Besuchsverbot verhängt werden würde. 👎
die strafen der bundesliga sind ein schlechter scherz