Nach der Spielabsage droht der Absturz an das Tabellenende
KEFERMARKT. "So etwas habe ich in 40 Jahren im Frauenfußball noch nie erlebt", erzählt Harald Hel und blickt auf ein Frühjahr in der Landesklasse Nord/Ost zurück, das für die Union Kefermarkt zum Vergessen war. Das Schlechteste kam zum Schluss: Weil nur noch acht fitte Spielerinnen verfügbar waren, blieb der Klubführung nichts anderes übrig, als das "Kellerduell" in der letzten Runde mit der Union Maria Neustift abzusagen.
Neben einer Geldstrafe sind ein 0:3 am grünen Tisch und der Absturz ans Tabellenende zu erwarten. Das bisherige Schlusslicht Maria Neustift zieht kampflos an Kefermarkt vorbei.
Hel, der erst Ende Februar angetreten ist, verabschiedet sich ohne Punkt. Acht Pleiten in Serie bei einem Torverhältnis von 3:37 sind kein Ruhmesblatt, aber entschuldbar, weil der kleine Kader nicht mehr zugelassen hatte. Die Situation war sogar dermaßen angespannt, dass nach der Verletzung von Torfrau Christina Schiefer nach dem ersten Rückrundenmatch (Kreuzbandriss) die defensive Feldspielerin Elena Janine Kaineder zum Goalie umfunktioniert wurde. "Wir haben ja eine gebraucht, Elena hat ihren Job auch ohne Erfahrung gut erledigt", berichtet Hel, der der Liga erhalten bleiben wird.
Der 63-Jährige wechselt zur SPG Ladies Perg/Windhaag, die ihrerseits mitten unter der OÖ-Liga-Saison die Notbremse gezogen und aus Personalmangel den Spielbetrieb eingestellt hat. Droht Hel damit ein Déjà-vu? "Das glaube ich nicht. Wir haben jetzt schon zwölf bis 15 im Training, alle sind mit Ehrgeiz dabei und arbeiten auf den Neustart hin." Wie es bei der Union Kefermarkt weitergeht, wird sich in einer Vorstandssitzung herausstellen. Um ein Team stellen zu können, braucht es ein Upgrade auf dem Spielerinnensektor.
Immerhin standen unter dem Strich neun Punkte – und damit vier mehr als bei der Union Weibern aus der Frauenklasse Süd/West. Die Equipe aus dem Bezirk Grieskirchen schloss die Saison mit einem 0:4 bei Laab/Ranshofen ab. Es kann eigentlich nur bergauf gehen – wenn auch nicht so steil wie bei LASK 1c und Union Aspach-Wildenau, die sich die Titel in den beiden Frauenklassen sicherten.
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