Mayr brach EM-Siebenkampf ab: "Der Körper ist einfach nicht bereit"
ROM. Verena Mayr wurde in Rom von den Folgen eines grippalen Infekts aus der Bahn geworfen.
Für Verena Mayr war der Siebenkampf bei der Leichtathletik-Europameisterschaft nach zwei Disziplinen schon wieder vorbei: Sie musste dem grippalen Infekt vor einer Woche körperlichen Tribut zollen und gab nach den 100 m Hürden und dem Hochsprung auf.
"Die Entscheidung tut weh, aber es ist die einzig sinnvolle. Der Körper ist einfach nicht bereit für einen Siebenkampf", sagte die Ebenseerin. Die sengende Hitze mit 30 Grad und praller Sonne im Olympiastadion setzte gestern vielen zu. Für Mayr, die die EM eigentlich für ihren Aufbau hin zu den Olympischen Spielen in Paris als wichtigen Wettkampf in ihrem Kalender hatte, einfach zu viel. "Die Hürden waren gleich nicht so gut. Allein wenn man die Reaktionszeit sieht, weiß man, dass ich nicht bei 100 Prozent bin. Im Hochsprung war es dann ähnlich, so macht es keinen Sinn."
Hürdensprinter im Semifinale
Karin Strametz und Enzo Diessl haben nicht zu viel versprochen und sind beide souverän in das Semifinale am Samstag im Hürdensprint eingezogen. Strametz stieg über 100 m als Gewinnerin ihres Vorlaufes und Gesamtvierte in 12,99 Sekunden zu den 13 Vorqualifizierten auf, Diessl stieß über 110 m als Gesamtzweiter in 13,56 zu jenen 12, die aufgrund ihrer Vorleistungen für die Vorschlussrunde gesetzt waren. Lena Millonig verpasste über 3000 m Hindernis als 15. ihres Halbfinales in 9:57,50 Minuten den Finaleinzug.
100-m-Sprinter Markus Fuchs visiert im Olympiastadion den Finaleinzug an, dafür muss er am Samstag (ab 21.10 Uhr) in seinem Lauf unter die besten zwei kommen oder zu den weiteren zwei Zeitschnellsten gehören. "Ich habe schon ein EM-Finale geschafft, ich gehöre zu den Schnellsten und weiß, wie man da hinkommt", sagte Fuchs, der im vergangenen Jahr den ÖLV-Rekord auf 10,08 drückte. Seine EM-Premiere gibt heute (10.10 Uhr) auch Tobias Rattinger über 3000 Meter Hindernis. "Es ist für mich schon ein großer Erfolg, hier dabei zu sein. Ein Finaleinzug wäre natürlich eine Sensation, rechnen kann man nicht damit", sagt der 26-Jährige aus Steyr.
Gogl-Walli will abliefern
Am Sonntag (13.20 Uhr) steigt dann mit Leo Köhldorfer ein weiterer oberösterreichischer EM-Debütant über die 400 Meter Hürden ein. Abends (20.05 Uhr) ist mit Susanne Gogl-Walli eine der großen heimischen Final-Hoffnungen für die Stadionrunde erstmals an der Reihe. Bei Großereignissen lieferte sie bisher immer beständig ab. "Die Grundlagen für schnelle Zeiten sind vorhanden. Ich möchte meinen 20. Rang von München jedenfalls verbessern", sagte die Olympia-Halbfinalistin von Tokio 2021. Druck verspüre sie aber keinen. "Ich muss weder ein Olympia-Limit laufen noch auf irgendetwas sonst schauen. Von dem her kann ich ganz befreit laufen."