Der Weg zur WM führt für Lagger über Götzis
GÖTZIS. Beim traditionellen Mehrkampfmeeting geht die 23-Jährige auf ihre Bestmarke los
Erstmals seit 2019 bestreitet Mehrkämpferin Sarah Lagger am Wochenende das traditionelle Meeting in Götzis. Die WM im August ist das Saisonziel der 23-Jährigen – in Vorarlberg will die Athletin der TGW-Zehnkampf-Union den nächsten Schritt in Richtung Budapest setzen.
Der erste waren die 6010 Punkte beim Comeback in Desenzano im April. Es war der erste Wettkampf der Kärntnerin nach der wegen eines Knochenmarksödems im Lendenwirbelbereich verpassten Sommersaison 2022. Die besten zwei Siebenkämpfe aus 16 Monaten zählen für die Teilnahme an der WM, die besten 24 Athletinnen sind in Budapest dabei.
Zwei Siebenkämpfe werden aufgrund der Qualifikationsvorgabe wohl nicht reichen, deshalb hat Lagger auch Ende Juli noch einen Meeting-Start eingeplant. "Für die WM-Quali brauche ich eindeutig einen, im Optimalfall zwei Mehrkämpfe, die besser sind als Italien. Meine Bestleistung von 6225 Punkten zu attackieren, wäre auch das Ziel heuer, mal schauen, ob das in Götzis schon geht", sagte Lagger.
Im August 2021 gewann Lagger den Siebenkampf bei den Mehrkampf-Staatsmeisterschaften in Amstetten und holte sich ihre dritten Meisterehren. Die darauffolgende Hallensaison verlief vielversprechend. Im Februar 2022 errang sie in Linz mit persönlicher Fünfkampf-Bestleistung von 4468 Punkten den Meistertitel, bei der WM in Belgrad im März schaute mit 4391 Punkten Rang acht heraus. Der Start in die Freiluft-Saison war in Götzis geplant, kurzfristig musste sie verletzungsbedingt absagen. "Am Anfang war das ziemlich hart, dass ich nach der guten Hallensaison den Sommer mit EM und WM auslassen musste. Das hat weh getan. Aber ich habe ein gutes Umfeld, ich habe mich ein paar Tage geärgert und war traurig, aber das Coole am Sport ist, dass man gleich wieder anfangen kann zu arbeiten. Man hat immer das Gefühl, man kann trotzdem was tun."
Nach viel Physiotherapie habe sie im Oktober mit ihrer Trainerin Victoria Schreibeis vorsichtig mit dem Aufbau begonnen. Obacht musste sie vor allem im Speerwurf geben, da dürfte eine Überlastung zum Ödem geführt haben. Lagger arbeitete an Imitation und Visualisierung und stellte die Technik um. "Ich bin im Rumpf nun stabiler."
Superstar Thiam fehlt
In Götzis trifft die ehemalige U20-Weltmeisterin auf die absolute Elite, auch wenn Superstar Nafissatou Thiam fehlt. "Es ist echt cool, bei so einem Wettkampf anzutreten. Das ist fast wie eine WM", sagte Lagger. Vor allem über die 100 Meter Hürden und die 200 Meter würde sie gern schnellere Zeiten laufen als beim Comeback in Desenzano. "Ich bin ganz gut drauf, aber die Schnelligkeit ist immer ein bisschen Thema bei mir. Ich brauche einfach mehrere Wettkämpfe, damit ich besser reinkomme."
Wenn sie an das Ländle-Meeting denkt, wird sie schon richtig nervös. "Aber positiv nervös. Ich freue mich, am Start zu stehen. Das Publikum und die Atmosphäre sind etwas Besonderes", sagte die Heeressportlerin.
Im Nachwuchsbereich hat sie bei internationalen Titelkämpfen fünf Medaillen gewonnen: U18-WM-Silber (2015), U18-EM-Silber, U20-WM-Gold (jeweils 2016), U20-EM-Bronze (2017) und U20-WM-Silber (2018). Nun will sie richtig in der Elite ankommen.
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