Djokovics Langzeitprojekt: Ist gar erst 2028 Schluss?
Tennis: Der Coach des nun 24-fachen Grand-Slam-Champions verriet, dass sein Schützling Olympia in Los Angeles im Visier hat
"Das bedeutet mir die Welt", sagte Novak Djokovic über seinen 24. Tennis-Grand-Slam-Titel, mit dem er sich auf eine Ebene mit der bisherigen Rekordhalterin Margaret Court hievte. Stilgerecht und ganz nach dem Geschmack des amerikanischen Publikums zelebrierte der 36-jährige Serbe seinen 6:3, 7:6 (5), 6:3-Finaltriumph über Daniil Medwedew (Rus), der ihn mit einem Vorsprung von mehr als 3000 Punkten auf Carlos Alcaraz (Esp) zurück an die Spitze der Weltrangliste schwemmte.
Kein Wunder, glänzte doch der nun vierfache US-Open-Champion, der noch lange nicht genug hat, im Vorjahr durch Abwesenheit in New York. Die Behörden hatten ihm die Einreise wegen einer fehlenden Corona-Schutzimpfung verweigert.
In memoriam Kobe Bryant
Umso phänomenaler war das Comeback – garniert mit einer After-Show-Party, für die Djokovic ein T-Shirt mit einer Hommage an den legendären und bei einem Hubschrauberabsturz 2020 ums Leben gekommenen Basketball-Superstar Kobe Bryant die Herzen eroberte. Der größte Tennisspieler der Geschichte trug Bryants Nummer 24, die gleichzeitig für die Anzahl der Major-Titel des "Djokers" steht, den Schriftzug "Mamba" (Bryants Spitznamen) und ein gemeinsames Foto zur Schau.
"Vor einer Woche hatte ich die Idee, wir haben das für den Fall meines Erfolges vorbereitet. Kobe war ein richtig guter Freund, der mir vor allem in der Zeit meiner Verletzung (Ellbogen 2017, Anm.) beigestanden ist. Ich vermisse ihn sehr", berichtete der Mann aus Belgrad, der zwar lieber Wasser aus einer speziellen Energiequelle trinkt, aber trotzdem gerne mit Wein verglichen wird. Je älter, umso besser.
Djokovic hat zwölf Grand-Slam-Titel nach seinem 31. Geburtstag gewonnen, auch das ist unglaublich und macht Lust auf mehr, wie sein Coach Goran Ivanisevic verriet: "Novak plant für Olympia – in Los Angeles." Also für die Sommerspiele 2028. Dann wird Djokovic 41 Jahre alt sein.
"Das ist unglaublich"
Warum also aufhören, wenn es am schönsten ist? "Ich genieße es sehr, auch wenn es ein hartes Stück Arbeit gegen Daniil war", erzählte der Ausnahmesportler. Nach 3:17 Stunden mit hoher Intensität und vor allem im zweiten Satz auf imposantem Niveau waren beide Protagonisten sichtlich gezeichnet.
Djokovic hatte seinen lädierten Nacken mehrmals mit Eisbeuteln gekühlt, Medwedew war an seiner linken Schulter (sein Schlagarm ist der rechte) behandelt worden. Später sollte der 27-jährige Russe nur Worte der Faszination für seinen Bezwinger übrighaben: "Ich denke, dass meine Karriere nicht so schlecht war. Ich habe 20 Titel gewonnen, aber du hast 24 Majors – das ist unglaublich." Addiert man die "normalen" Turniersiege, dann kommt Djokovic auf die stattliche Zahl von 96.
Djokovic feierte im Kreis seiner Liebsten. Die Eltern waren da, seine Ehefrau Jelena, die Kinder Stefan (8) und Tara (6), die er mit Tränen in seine Arme nahm. Auch das bedeutet ihm die Welt.
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2028, da wäre er dann 41 Jahre alt. Vielleicht möglich, aber zwischenzeitlich kann ganz schnell Schluss sein, denn auch Djokovic ist nicht vor Verletzungen gefeit, und dann sieht die Welt gleich anders aus.