Handball: EM-Debütant strahlte beim Auftaktsieg besonders hell
Der 23-jährige Torhüter Constantin Möstl war bei Österreichs 31:24 über Rumänien überragend
Österreich hat bei der Handball-EM in Deutschland den erhofften Auftaktsieg geschafft: Die Truppe von Teamchef Ales Pajovic bezwang gestern in Mannheim Gruppen-Außenseiter Rumänien mit 31:24 (15:14). Für das Ziel Hauptrundenaufstieg war dieser Erfolg praktisch Pflicht. "Ich bin sehr, sehr zufrieden. Das war ein super Auftakt für die EM", gratulierte Pajovic seiner Auswahl.
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Österreich erwischte gegen Rumänien, gegen das man bereits in der Qualifikation für das Turnier zwei Siege gefeiert hatte, einen Start nach Wunsch: Lukas Hutecek brach vorne zum 1:0 durch, Constantin Möstl parierte den Gegenzug der Rumänen. Der EM-Debütant im ÖHB-Tor machte seine Sache hervorragend, kam auf außergewöhnliche 43 Prozent abgewehrte Würfe. Verdient wurde er zum Spieler der Partie gewählt. "Es ist ein Traum der in Erfüllung geht", sagte der 23-Jährige, der allerdings umgehend auf die Euphoriebremse trat. "Noch haben wir nichts erreicht. Unser Job ist noch nicht erledigt."
Sein Gegenpart war zumindest anfangs dafür verantwortlich, dass sich Österreich nicht absetzen konnte: Ionut Iancu ist den oberösterreichischen Handballfans in keiner guten Erinnerung, hütet er doch auch das Tor von Steaua Bukarest, das den HC Linz in dieser Saison aus dem Europacup beförderte.
Rumäniens Verteidigung hatte insbesondere mit der Dynamik von Hutecek ihre Müh und Not. Erst hatte Nicusor Negru (14.) nach einer Attacke am Lemgo-Legionär die Rote Karte gesehen, nur elf Minuten später folgte ihm Liviu Caba unter die Dusche.
Starke Verteidigung
"Der Schlüssel zum Erfolg ist unsere 6:0-Deckung", hatte Pajovic vor dem Anpfiff gesagt. Die von Abwehrchef Lukas Herburger angeführte Formation erleichterte Möstl die Arbeit, verzeichnete einige Ballgewinne. Diese Dominanz münzten die Österreicher nach Wiederbeginn in Tore um, als sie mit drei Treffern in Serie gleich auf 18:14 davonzogen.
Je länger die zweite Halbzeit dauerte, umso mehr setzte sich Rot-Weiß-Rot ab. Das gab Pajovic die Chance, seiner Stamm-Sieben Zeit zum Verschnaufen zu geben und durchzuwechseln. Am Ende war Sebastian Frimmel mit sechs Toren erfolgreichster Werfer der Österreicher.
Um den für die Hauptrunde notwendigen Top-zwei-Platz in der Vorrundengruppe zu erreichen, braucht Österreich noch einen Überraschungserfolg gegen einen höher eingeschätzten Gegner. Die ersten Gelegenheit bietet sich am Sonntag gegen Kroatien (20.30 Uhr, ORF Sport+).