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Auch in der Sozialwirtschaft könnte gestreikt werden

Von nachrichten.at/apa, 20. November 2023, 14:36 Uhr
Heiße Phase bei den Lohnverhandlungen
In der Sozialwirtschaft fordert die Gewerkschaft 15 Prozent mehr.

WIEN. Nachdem die zweite Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die 130.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich vergangenen Mittwoch ergebnislos blieb, haben die Arbeitnehmervertreter nun am Montag "Kampfmaßnahmen" beschlossen.

Sollte es bei der nächsten Verhandlungsrunde am 27. November keinen Verhandlungsabschluss geben, drohen weitere Maßnahmen "inklusive Streik", wurde am Montag in einer Betriebsrätekonferenz fixiert.

Bei der österreichweiten Betriebsrätekonferenz der Gewerkschaften GPA und vida in der VHS Floridsdorf fiel am Montag mittels Resolution der Beschluss zur Einberufung von Betriebsversammlungen "zur Information der KollegInnen". Auch wurden vorsorgliche Streikbeschlüsse gefasst. "Weitere Maßnahmen inklusive Streik" wurden fixiert, sollte es bei der nächsten Verhandlungsrunde am 27. November keinen Abschluss geben.

"Wertschätzung" wird eingefordert

In der Resolution heißt es, die Betriebsrätinnen und Betriebsräte der Mitgliedsbetriebe der Sozialwirtschaft Österreich erwarten sich von den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen "faire Lohn- und Gehaltserhöhungen und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen". In der letzten Verhandlungsrunde sei das Angebot seitens der Arbeitgeber nicht aufgebessert worden.

Auch wird "Wertschätzung" der Arbeit durch einen "gerechten und nachhaltigen Lohn- und Gehaltsabschluss" eingefordert. Man werde sich dafür "mit allen zu Gebote stehenden Maßnahmen einzusetzen wissen". Auch gaben sich die Arbeitnehmer sicher, branchenübergreifend Unterstützung zu erhalten: "Bei der Durchsetzung unserer Anliegen sind wir uns der breiten solidarischen Unterstützung der Gewerkschaftsbewegung über Branchengrenzen hinaus gewiss."

15 Prozent Forderung - 8,8 Prozent Angebot

Die Gewerkschaften GPA und vida waren in der letzten Verhandlungsrunde bei ihrer Forderung nach einem Plus von 15 Prozent geblieben - mindestens aber 400 Euro. Die Arbeitgeber blieben jedoch bei ihrem Angebot in Höhe von 8,8 Prozent.

GPA-Chefverhandlerin Eva Scherz erklärte am Montag in einem schriftlichen Statement gegenüber der APA, die Beschäftigten hätten "harte Jahre" hinter sich. "Jetzt braucht es deutlich mehr Geld, auch damit sich der hohe Gehaltsunterschied zu anderen Branchen verkleinert."

Man wolle nächste Woche einen Abschluss erreichen. "Sollte das nicht gelingen, dann sind wir gewappnet." Jetzt seien die Arbeitgeber aufgefordert, "sich bei der nächsten Verhandlungsrunde zu bewegen".

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