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CO2-Emissionen des Flugverkehrs in Österreich um 40 Prozent gestiegen

Von nachrichten.at/apa, 15. April 2024, 06:27 Uhr
Flugbenzin aus Fichtenresten mit Linzer Beteiligung
Höher waren die Treibhausgas-Emissionen in der Vergangenheit nur im Jahr 2019, dem Jahr vor Corona. Bild: VOLKER WEIHBOLD

BRÜSSEL/WIEN. Mit 2,68 Millionen Tonnen hat der Flugverkehr in Österreich 2023 um 40 Prozent mehr klimaschädliche Emissionen als im Jahr 2022 verursacht.

Höher waren die Treibhausgas-Emissionen in der Vergangenheit nur im Jahr 2019, dem Jahr vor Corona - und für 2024 sei ein weiterer Anstieg der zu befürchten, teilte die Mobilitätsorganisation VCÖ am Montag mit. Einsparungspotenzial gebe es, etwa bei Geschäftsflügen, zentral seien mehr grenzüberschreitende Bahnverbindungen in der EU. Als weitere Gegenmaßnahmen wurde ein Abbau bürokratischer und technischer Hürden beim Zugverkehr genannt und beim Flugverkehr zudem die Abschaffung der Steuerbefreiung von Kerosin. "Vermeiden beispielsweise durch Videokonferenzen statt Geschäftsflüge, verlagern wo es möglich ist auf Bahn oder Bus, verbessern durch den rascheren Einsatz von mit erneuerbarer Energie hergestelltem E-Kerosin", lauten die Strategien von VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Asfinag: Dienstflüge auf 188 reduziert

Die Schweizer Rückversicherung habe etwa durch die Reduktion ihrer Geschäftsflüge die CO2-Emissionen der Dienstreisen im Jahr 2022 um 70 Prozent im Vergleich zum Jahr 2018 verringert, so der VCÖ weiter. Das globale Beratungsunternehmen Arcadis habe das Ziel, die CO2-Emissionen der Geschäftsflüge bis zum nächsten Jahr 2025 um 50 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 zu reduzieren, bei Dienstreisen bis 700 Kilometer ist die Bahn zu nehmen. In Österreich habe beispielsweise die Asfinag die Zahl der dienstlichen Flüge von 661 im Jahr 2019 auf 188 im Jahr 2023 reduziert. Die Erste Group setzt verstärkt auf Videokonferenzen statt Geschäftsflüge und forciert innerhalb Österreichs Dienstreisen mit der Bahn.

"Europa braucht mehr Bahn"

Der VCÖ sieht die EU und ihre Mitgliedstaaten gefordert, das grenzüberschreitende Bahnangebot auszubauen und zu verbessern. "Europa braucht mehr Bahn. Neben Ausbau und Modernisierung der Infrastruktur sowie mehr internationalen Verbindungen muss auch das Buchen und Planen internationaler Bahnreisen viel einfacher werden", betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Last but not least ist der Ausstieg aus fossiler Energie im Flugverkehr zu beschleunigen. Dafür ist auch die Steuerbefreiung für fossilen Flugtreibstoff auf EU-Ebene endlich zu streichen, der Flugtreibstoff Kerosin ist noch immer von der Mineralölsteuer befreit. Vor der Pandemie bezifferte eine Studie im Auftrag der EU-Kommission diese Subvention in der EU mit rund 30 Milliarden Euro pro Jahr. Dazu kommt die Mehrwertsteuerbefreiung von internationalen Flugtickets, die vor der Pandemie EU-weit rund 40 Milliarden Euro pro Jahr ausmachte.

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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.073 Kommentare)
am 15.04.2024 19:17

"Corona" ist überwunden, jetzt müssen alle wieder überall hinjetten...

Mein Kind hatte letztens das Vergnügen, herauszufinden, wann man den (im Vergleich nicht billigen) Nightjet buchen kann. Das wusste man auch am Bahnhof nicht...
Flüge wären billiger und jederzeit verfügbar gewesen. Mit steuerbefreitem Kerosin, ohne Energieabgaben etc.

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Waxes (621 Kommentare)
am 15.04.2024 14:28

Wie passt das zusammen, es geht uns ja soo schlecht. Wir können uns ja kaum mehr das Leben leisten, die Lebensmittel, die Wohn und Heizkosten, der Strom und die Energiepreise, alles viel zu teuer. Aber in der Welt herumfliegen und die Umwelt ruinieren, das geht sich immer noch für viel zu viele locker aus.

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Philantrop_1 (396 Kommentare)
am 15.04.2024 10:25

Die Kerosinsteuer würde Wunder wirken - und etwas mehr Steuer-Gerechtigkeit bringen!

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tulipa (3.699 Kommentare)
am 15.04.2024 09:52

Ich fürchte, die Reiselust der Österreicher in wärmere oder weit entfernte Gefilde wird sich nicht so leicht einbrennen lassen, und klimaneutrale Flugreisen sind nicht absehbar. Es gibt aktuell keine wirkliche Alternative zum Antrieb mit Kerosin, leider. Und Österreich ist ja nur ein Mini-Land, weltweit hat der Tourismus bis 2019 jedes Jahr massiv zugelegt, natürlich hat auch das Auswirkungen auf die CO2 Bilanz der Erde.
Die Klimaziele sind Makulatur, gedruckt auf Papier, aber nicht erreichbar in einer Welt, in der immer mehr Menschen aus früher ärmeren Ländern auch Mobilität, Komfort und Konsum beanspruchen.

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Mondseelandler (360 Kommentare)
am 15.04.2024 12:13

Ja leider.

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 15.04.2024 17:06

Es gibt auch genug, die auf das Flugzeug angewiesen sind.
Vergessens das nicht.

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Fuchsi (124 Kommentare)
am 15.04.2024 09:42

Cherosinsteuer JETZT!!

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 15.04.2024 09:22

Die tun ja gerade so, als ob Flugzeuge Schweröl tanken....

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walkingrightin (382 Kommentare)
am 15.04.2024 06:49

Dem Temu Dreck sei Dank - kommt sogar der BilligKunststoff im Flieger angerauscht … paar Wochen später schmeissen wir das Zeug wieder weg - nächster Charterfliegee kommt.

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