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Ein rasanter Start an den Börsen: 15 Prozent Plus seit Jahresbeginn

Von Susanne Dickstein, 15. April 2019, 00:04 Uhr
Ein rasanter Start an den Börsen: 15 Prozent Plus seit Jahresbeginn
Bild: OÖN Grafik

LINZ. Finanzmärkte: Experten halten den starken Kursanstieg für eine Gegenreaktion zu den Kursverlusten im vierten Quartal 2018.

Die internationalen Börsen kennen seit Jahresbeginn nur eine Richtung – steil nach oben. Allein der Leitindex der Wiener Börse, der ATX, legte zwischen Jänner und Anfang April um knapp 15 Prozent zu. An vielen weiteren Börsen zeigt sich ein ähnliches Bild. Experten zweifeln allerdings, ob dieses Tempo halten wird.

"Einen dermaßen fulminanten Jahresanfang an den Leitbörsen hatten wir letztmals 1998. Was man innerhalb der ersten drei Monate des Jahres an der Börse verdienen konnte, entspricht normalerweise zwei durchschnittlichen Jahresgewinnen. Das ist nach allen gängigen Maßstäben eine sehr außergewöhnliche Kursbewegung", analysiert der Uni-Professor Teodoro Cocca, Leiter der Abteilung Asset Management an der Linzer Kepler-Universität.

Analogie zum Vorjahr

Ähnlich sieht dies Uli Krämer, Leiter des Portfoliomanagements bei der Kepler-Fonds KAG, einer Tochter der Raiffeisenlandesbank: "Das ist fast unnatürlich. Wir gehen nicht davon aus, dass es in diesem Tempo weitergeht." Allerdings sieht Krämer eine Analogie zum vergangenen Jahr: "Was Anleger Ende 2017 angeblich meiden sollten, waren langlaufende deutsche Staatsanleihen. Ende 2018 waren 30-jährige deutsche Staatsanleihen jenes Investment mit der besten Rendite", sagt Krämer.

Beide Experten sehen in der Kursbewegung seit Jahresanfang eine Gegenreaktion zur Korrektur zu Jahresende 2018. Wobei der Anstieg für Uni-Professor Cocca auch eine gewisse Logik hat: "In den letzten Monaten haben sich die Wachstumsprognosen und damit verbunden die Zinserwartungen gleich drei Mal ziemlich kräftig verändert. In dieser engen Abfolge sind dies sehr außergewöhnliche Veränderungen der Faktenlage, womit die Börse durchaus nachvollziehbar reagiert hat."

Fondsmanager Krämer hat mit einer "Politik der ruhigen Hand" auf diese Ausschläge reagiert, die er auch Anlegern empfiehlt. "Mit übertriebenem Handeln kann viel falsch gemacht werden." Für Cocca wäre jetzt auch ein Zeitpunkt, Gewinne mitzunehmen beziehungsweise für Zukäufe auf niedrigere Kurse zu warten. "Die Aktienmärkte sehen meiner Meinung nach die zukünftige Konjunkturentwicklung nun zu rosig." Was für und was gegen einen weiteren Anstieg der Kurse spricht, lesen Sie im nebenstehenden Kasten.

 

Es geht aufwärts, weil …

… die Bewertungen der Unternehmen zwar nicht billig, aber nach wie vor nicht teuer sind

… die Investitionsquote der institutionellen Anleger zurzeit unterdurchschnittlich ist

… die Notenbanken (sowohl der EU als auch der USA) mit ihrer Politik die Börsen weiter unterstützen

… keine Rezession zu erwarten ist.

 

Es geht abwärts, weil …

… der Abschwung stärker als erwartet ausgefallen ist

… politische Risiken doch stärker als erwartet schlagend wurden

… die Gewinnerwartungen in diesem unsicheren konjunkturellen Umfeld noch immer zu hoch sind.

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Autorin
Susanne Dickstein
Chefredakteurin
Susanne Dickstein

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3  Kommentare
3  Kommentare
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decordoba (3.803 Kommentare)
am 15.04.2019 07:23

Seit Jahresende sind die DAX ETF um gut 10 % gestiegen. Natürlich geht der Kursanstieg nicht in diesem Tempo weiter - aber es ist auch langfristig noch Phantasie drinnen - weil der Aufwärtstrend ungebrochen ist
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https://www.finanzen.net/etf/comstage_dax%C2%AE_tr_ucits_etf
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bei diesem 1-Jahres Kurs könnt ihr das Lineal anlegen, das versteht sogar ein Börse-Muffel zwinkern

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 15.04.2019 07:59

Vom ATX gibt es auch ETF, aber diesen habe ich nicht beobachtet - heute das erste mal geöffnet.
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https://www.finanzen.net/etf/ishares_atx_ucits_etf_de

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Kurt123 (17 Kommentare)
am 15.04.2019 06:07

Der Kommentar ist nicht besonders interessant. In zeiten mit dieser Zinspolitik kennen Aktien langfristig nur den weg nach oben.

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