Greiner bekommt Recticel-Schaumstoffsparte in Belgien nicht
KREMSMÜNSTER. Die Belgier verkaufen den Firmenteil an den US-Konkurrenten Carpenter – "Die Karten sind jetzt neu gemischt".
Den Plan, den belgischen Konkurrenten Recticel zu übernehmen und damit zu einem weltweiten Spieler für Schaumstoff aufzusteigen, kann die Kremsmünsterer Greiner Gruppe in dieser Form nicht umsetzen. Die Mehrheit der Aktionäre in Belgien hat sich dafür entschieden, die Schaumstoff-Sparte an den US-Konkurrenten Carpenter zu verkaufen. Damit wäre es für Greiner zwar jetzt aus kartellrechtlichen Gründen einfacher, Recticel zu übernehmen. Aber der Kern des angestrebten Geschäfts ist dann nicht mehr vorhanden.
Greiner-Vorstandschef Axel Kühner findet das "schade". Aber jetzt würden die Karten neu gemischt. Wie berichtet, hat Greiner 27 Prozent an Recticel erworben und den Aktionären angeboten, die Mehrheit zu übernehmen. Die Recticel-Geschäftsführung lehnte das ab und zauberte Carpenter als Käufer der Teil-Sparte aus dem Hut. Dazu kam, dass die Wettbewerbshüter der EU den Oberösterreichern keine Genehmigung in einer ersten Phase des Verfahrens erteilen wollten, sondern eine vertiefte Prüfung dieses Kaufs einleiteten. Das war für Greiner auch ein Nachteil. Greiner hatte stets versichert, die Bedenken entkräften zu können. Nicht zuletzt, weil Greiner auch nach der Übernahme auf dem Weltmarkt keine dominierende Stellung eingenommen hätte.
Jetzt werde man gut überlegen, wie man weiter vorgehe, sagt Kühner. Möglich sei, bei Recticel engagiert zu bleiben, da der Einstieg mit mit einem Preis vom Zehnfachen des Ergebnisses vor Steuer und Abschreibungen (Ebitda) vergleichsweise günstig war und Recticel auf dem Markt für Baustoffdämmungen vielversprechend sei.
Die andere Variante ist ein Ausstieg bei Recticel, was rechtlich kein Problem sei und beim jetzigen Kurs einen Gewinn verspräche. Am Ausbau der Schaumstoffsparte, neben Verpackung und Medizinprodukte das Kerngeschäft, werde Greiner dennoch festhalten. Fraglich sei nur, in welcher Form, sagt Kühner.
Köstlich, das ist Realsatire pur:
"Dazu kam, dass die Wettbewerbshüter der EU den Oberösterreichern keine Genehmigung in einer ersten Phase des Verfahrens erteilen wollten, sondern eine vertiefte Prüfung dieses Kaufs einleiteten."
Derweil unsere EU "Expert***INNEN" darüber nachdenken und prüfen schlagen die Amerikaner zu.
Das ist ja eigentlich Standortschwächung... aber eh klar vor lauter Weltklimarettung hat man keine Zeit mehr für andere Themen...