JKU verstärkt Forschung zu Umweltgeschichte
LINZ. Mit einem neuen Namen begann das Jahr 2024 für das ehemalige Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der JKU: Künftig heißt es Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte. Das hat der Senat zum Jahresbeginn beschlossen.
Die Umbenennung solle auf den erweiterten Forschungsschwerpunkt aufmerksam machen, erklärt Institutsvorstand Ernst Langthaler: "Wenn man sich als Historiker mit Wirtschaft beschäftigt, geht es um Beziehungen nicht nur zwischen Menschen, sondern auch zwischen Menschen und Natur."
"Die Menschen in der Vergangenheit haben ihre Umwelt verändert, indem sie Land bebauten, Bodenschätze gewannen, Fossilenergie nutzten oder Naturschutz betrieben", erklärt der Wissenschafter: "Das heutige Anthropozän zu begreifen, heißt auch, seine lange Vorgeschichte zu begreifen. Deshalb erweitern wir unser bisheriges Arbeitsgebiet um die Umweltgeschichte." Aus der Vergangenheit lasse sich vieles für künftige Veränderungen lernen. Umweltgeschichte beschäftigt sich mit historischen Veränderungen in der Beziehung zwischen Menschen und Umwelt. Dabei betrachten die Forscher Faktoren wie Klima, Energie, Landnutzung und Ernährung.
Aktuelles Projekt "SoyChange"
Schon seit einigen Jahren beschäftigt sich das frisch umgetaufte Institut mit der Thematik – und erreichte damit vielfach internationale Anerkennung. So fand 2018 die erste Ausgabe der Dissertantentagung "Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte" statt, die seither von einer Universität zur nächsten zieht.
Aktuell beschäftigen sich Mitarbeiter des Instituts im Projekt "Soy and Agro-Food Change", kurz "SoyChange", mit der sozioökologischen Transformation von Landwirtschaft und Ernährung in den vergangenen 150 Jahren.
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