Wedeln, Kopf abwenden, knurren: Was uns Hunde damit sagen wollen
Wer die Gesten seines tierischen Begleiters richtig deutet, hat weniger Probleme im Alltag.
Hunde nutzen eine Vielzahl von Ausdrucksformen, um mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Neben Gerüchen und Lauten spielt dabei auch die Körpersprache eine wichtige Rolle. Leider werden die Signale unserer treuen Begleiter von uns Menschen oft missverstanden, was das Zusammenleben erschweren und im schlimmsten Fall zu Beißvorfällen führen kann. Folgende Verhaltensweisen werden häufig falsch gedeutet:
Beschwichtigungssignale helfen Hunden, Anspannung abzubauen, Konflikte zu vermeiden und sich selbst zu beruhigen. Sie dienen dazu, ihr Gegenüber freundlich zu stimmen. Zu den häufigsten Beschwichtigungssignalen zählen Gähnen, das Abwenden des Kopfes, das Lecken der Nase oder des Mauls, Schnüffeln am Boden oder Kratzen. Diese Gesten sind jedoch nicht immer nur als Beschwichtigungssignale zu werten: Gähnen kann auch ein Zeichen von Müdigkeit sein, außerdem lecken sich Hunde oft auch nach dem Fressen das Maul. Daher sollte jedes Verhalten im Kontext der Situation interpretiert werden.
Schwanzwedeln ist ein weiteres Signal, das unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Viele Menschen denken, dass es stets Freude ausdrückt – was jedoch nicht der Fall ist. Lockeres Wedeln mit erhobenem Schweif signalisiert zwar tatsächlich positive Erregung, aber ein gesenkter Schweif weist in der Regel auf Unsicherheit oder Angst hin. Auch wenn Hunde in aggressiver Stimmung sind und ihrem gegenüber drohen wollen, bewegen sie ihren erhobenen oder in Rückenhöhe gehaltenen Schweif langsam hin und her.
Achten Sie deshalb immer auf die gesamte Körperhaltung des Hundes: Ein langsames Wedeln, eine steife Körperhaltung und aufgestellte Rückenhaare deuten immer auf Anspannung hin. In diesem Zustand sollte man sich dem Tier nicht nähern.
Knurren kann viele Ursachen haben – wie etwa Angst, Beuteverteidigung, Frust oder sogar Schmerzen. Ein knurrender Hund sollte stets ernst genommen werden, da er damit signalisieren möchte, dass er keine Annäherung möchte. Zeigt er dieses Verhalten, weil er beispielsweise Spielzeug verteidigen will, kann man ihm ein Tauschgeschäft anbieten, indem man ihm einen besonderen Leckerbissen hinhält. Verteidigt der Hund jedoch regelmäßig Futter, Spielzeug oder Plätze, sollte ein professioneller Hundetrainer hinzugezogen werden, um dieses Verhalten zu korrigieren.
Verbeugung: Wenn ein Hund seinen Vorderkörper senkt und das Hinterteil in die Höhe streckt, signalisiert er: „Spiel mit mir!“ Oft ist dieses Verhalten von einem „Spielgesicht“ begleitet, bei dem der Hund die Lefzen zurückzieht und die Schnauze zur Seite dreht. Darauf folgt meist ein ausgelassenes Spiel, in dem der Hund den Besitzer oder einen Artgenossen zum Laufen auffordert.
Auf den Rücken legen: Viele Hundebesitzer interpretieren dieses Verhalten als Zeichen von Unterwürfigkeit, aber oft will der Hund einfach nur am Bauch gekrault werden. Manchmal drehen sich Hunde auch auf den Rücken, um passiven Widerstand zu leisten, etwa wenn ihnen die Krallen geschnitten werden sollen. In solchen Fällen drücken sie ihren Halter oder ihre Halterin manchmal auch von sich weg oder schnappen leicht, um das ungeliebte Krallenschneiden zu verhindern.
Bellen ist für Hunde ein häufiges Kommunikationsmittel mit vielen verschiedenen Bedeutungen. Häufig wird es als aggressives Verhalten wahrgenommen, aber Bellen kann auch Aufmerksamkeit fordern, Lust zum Spielen anzeigen oder Warnung vor Gefahr oder Eindringlingen sein. Manche Hunde bellen zudem, wenn sie sich langweilen oder alleine fühlen.
Hochspringen: Ein Hund, der an einem Menschen hochspringt, wird oft als „besonders freundlich“ wahrgenommen. Dieses Verhalten ist jedoch häufig eine Energieentladung oder ein Ausdruck von Aufregung. Einige Hunde springen auch aus Unsicherheit oder Frustration an Menschen hoch. Auch dann ist es nicht als freundlich, sondern als „ungestüm“ oder