Witwe gibt entwendete Statue an Kirche zurück
PASSAU. Vor vielen Jahren verschwundene Marienfigur kommt zur Wallfahrtskirche Passau Mariahilf zurück.
Eine vor vielen Jahren aus der Passauer Wallfahrtskirche Mariahilf auf der Innviertler Seite des Inns verschwundene Marienfigur hat ihren Weg zurückgefunden. "Ich habe in den 25 Jahren als Pater schon viel erlebt, aber so etwas noch nicht", so der Prior des an die Wallfahrtskirche angeschlossenen Klosters, Jakob Zarzycki, zur "Passauer Neuen Presse".
Offenbar hatte ein Mann aus Norddeutschland vor vielen Jahren die etwa 35 Zentimeter große Figur bei einem Besuch in Passau mitgehen lassen. Wieder zu Hause, habe er seinen Diebstahl seiner Frau gestanden. Diese sei peinlich berührt gewesen, habe ihn aber nicht gefragt, wo genau er die Statue weggenommen habe. 2024 sei der Gatte gestorben. Die Witwe habe dann beschlossen, das unfreiwillige Erbe an seinen Ursprungsort zurückzubringen.
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Hinweis im Souvenirladen
Im Rahmen einer Busreise sei die Frau in den vergangenen Tagen nach Passau gekommen. Ihr sei nicht viel Zeit geblieben, zu eruieren, wie das Kloster mit der Kirche und der großen Wallfahrtstreppe heiße, das sie einst mit ihrem Mann besucht habe. Deshalb habe sie sich in einem Souvenirladen einer Verkäuferin anvertraut. Dieser sei sofort klar gewesen, dass es sich nur um Mariahilf handeln könne. Die Händlerin informierte laut der "Passauer Neuen Presse" den Pater über das glückliche Ende der ungewöhnlichen Entführung. Geplant sei, die Figur künftig in einer Nische in der Wallfahrtsstiege unterzubringen. "Die Tat kann ich dem Dieb nicht vergeben, aber er möge in Frieden ruhen, nachdem seine Frau Reue für ihn gezeigt hat", so der Prior. Passau-Mariahilf mit seinem Treppengang ist ein traditionelles Ziel vieler Wallfahrer auch aus dem Innviertel.
Sünden, und Diebstahl ist nun Mal eine Sünde, kann nur Gott vergeben, die Verpflichtung des Christen ist das verzeihen.
Die Kirche wurde bestohlen, Eigentum der Kirche wurde gestohlen. Bestimmt hat die Kirche den Diebstahl angezeigt. Der Entwender hat also die Kirche bestohlen. Und der Prior ist der Vertreter der Kirche. Er kann und sollte daher im Namen der Kirche verzeihen. Das erwartet Gott vonihm.
Natürlich haben sie Recht, wenn man Diebstahl als Sünde sieht, dass auch Gott vergeben muss. Und das tut er bestimmt. Also sollte auch das Bodenpersonal vergeben. Oder?
Wie heißt es im Vaterunser?
"Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern."
Das sollte der Prior wissen.
Welche Schuld hatte der Dieb beim Prior? Ihm wurde nichts gestohlen. Die Schuld für den Diebstahl liegt gegenüber Gott.
Ist "Vergebung" nicht eine der Hauptprinzipien der katholischen Kirche, Herr Prior?
Wir sollten dem Herrn Prior seine kleine Verfehlung vergeben
Niemand ist perfekt