Welser Bürgermeister als Minister: Ist Rabl (FP) der Rock näher als das Hemd?
WELS. Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FP) bleibt im Kandidatenrennen um Ministerposten.
"Andreas Rabl ist Bürgermeister von Wels und das ist er gerne", sagte das Stadtoberhaupt jüngst dem Welser Lokalsender WT1. Zum wiederholten Mal dementierte der seit 2015 regierende FP-Politiker damit seinen Abgang in die Bundeshauptstadt, wo er aktuell Teil des Verhandlungsteams für eine neue Bundesregierung ist.
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Dass Rabl in den Verhandlungen zur Expertengruppe und nicht zum siebenköpfigen FPÖ-Kernteam gehört, wird als Indiz für seinen Verbleib in Wels gewertet. Gegen einen Minister Rabl spricht auch die zuletzt genannte Kandidatenriege. Mit der Juristin Susanne Fürst und dem früheren ÖBB-Finanzvorstand Arnold Schiefer werden zwei aus Oberösterreich stammende Freiheitliche wiederholt als Anwärter auf ein Ressort in der künftigen Bundesregierung gehandelt. Dort wäre dann mit Rabl ein dritter Landsmann vertreten, was politische Beobachter für äußerst unwahrscheinlich halten.
Und noch ein Umstand spricht gegen einen Minister namens Rabl. Weil die Blauen angesichts relativ knapper Mehrheitsverhältnisse nicht "all in one" gehen können und sich die ÖVP ohne das eine oder andere Schlüsselressort mit hoher Wahrscheinlichkeit für eine Neuwahl entscheidet, blieben Rabls Wunschressorts unerreichbar. Das Finanzministerium wäre für ihn maßgeschneidert. Nicht zufällig hat ihn die FPÖ für die Finanzgruppe als Verhandler nominiert. Als ähnlich reizvoll skizziert Rabl in kleinem Kreis das Wirtschaftsressort, wo er unter anderem die längst fälligen Arbeitsmarktreformen angehen könnte. Auf beide Ministerien spitzt aber der mögliche Koalitionspartner.
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Riskanter Machtwechsel
Zudem würde Rabls Verbleib in Wels jedes Risiko eines Machtwechsels ausschließen. Käme es in Wels demnächst zur Neuwahl des Bürgermeisters, stünde den Blauen eine Zitterpartie ins Haus. Denn keiner der zuletzt genannten Nachfolgekandidaten kann Rabl auch nur annähernd das Wasser reichen. Trotz schwächelnder Konkurrenz sind weder Paul Hammerl noch Ralph Schäfer Garanten für einen Wahlerfolg der Freiheitlichen.
Dass der Welser Bürgermeister sein Amt nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag ausüben will und der 52-Jährige unter ganz bestimmten Voraussetzungen einen Tapetenwechsel anstrebt, ist kein Geheimnis. Als dem Vater von drei Kindern 2015 die politische Wende von der SPÖ zu den Freiheitlichen gelang, prognostizierte er sein Amtsende mit dem Jahr 2025. Zehn Jahre Bürgermeister seien genug, betonte Rabl damals im Gespräch mit den OÖNachrichten.
"Die Chancen, dass er nach Wien geht, stehen 20 zu 80", sagt WT1-Moderator Stefan Schiehauer, dem Rabl das jüngste Interview gab. Dass ihm sein Hemd, in diesem Fall die Stadt, um so vieles näher ist als der Rock, glaubt auch der Rabl-Kenner nicht. Der sprichwörtliche Vorwärtsdrang des Welser Bürgermeisters könnte ohne Weiteres auch dazu führen, dass sich Rabl in den laufenden Koalitionsverhandlungen als Ministerkandidat förmlich aufdrängt – als verbindende Kraft, die es unbedingt braucht, um zu einer gemeinsamen Linie zu finden. Von rechten Ideologen vom Zuschnitt eines Michael Schnedlitz und Christian Hafenecker sowie von Parteichef Herbert Kickl ist eher das Gegenteil zu erwarten.
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Der ganze Artikel nur Vermutungen.
Schreibts bitte was, wenn ihr wirklich was wisst und nicht wenn ihr glaubt etwas zu eissen
Oh
Dann wären die Blattln aber alle leer.
Was kratzt Rabl, was er bisher gemeint hat...
Rabl wär bei den Schwarzen besser aufgehoben. Leider braucht er in Wels die Rechten als Steigbügelhalter für seine persönlichen Ambitionen..