Wie Schulen covidsicher werden können
LINZ. 10.000 Proben von Schülern wurden in einem Linzer Labor ausgewertet.
Mittlerweile sitzt der Covid-Ninja in jedem Klassenzimmer, Antigen- und PCR-Tests stehen auf dem Stundenplan der Schüler. Vor einem Jahr war das noch nicht so. Um das Infektionsgeschehen an Schulen besser abschätzen zu können, hatte das Bildungsministerium eine Studie durchgeführt, an der auch die Medizinische Fakultät der Kepler-Uni teilnahm.
400 Schulen nahmen an dem zehnmonatigen Projekt teil, 10.000 Tests wurden pro Monat ausgewertet, auch am Zentrum für Medizinische Forschung im Molekular-Labor von Johannes Pröll. "Die Schüler haben in ihren Klassen gegurgelt, wir haben die Proben dann bei uns im Labor ausgewertet", sagt Pröll.
Internationales Interesse
12.000 Proben wurden an der Medizinischen Fakultät insgesamt bearbeitet – unter Zeitdruck und Lieferschwierigkeiten. Nach der Zusage der Schulstudie musste rasch eine Laborstraße geschaffen und Personal angestellt werden. Vier Mitarbeiter wurden gesucht, doch viel mehr meldeten sich, unter anderem aus England, Tschechien, Weißrussland, Sri Lanka und dem Iran.
"Auch wenn ein paar von uns Deutsch sprachen, war Englisch unsere Umgangssprache", sagt Pröll. "Wenn man unter Zeitdruck so viele Tests auswerten muss, dann muss die Abstimmung einfach passen."
Sahar Shojaei aus dem Iran, Lakmi Pitigala aus Sri Lanka, Claudia Stadler und Sophie Lackner setzten sich durch. Drei von ihnen arbeiten auch nach der Studie noch an der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität. "Ich konnte etwas Sinnvolles zur Bekämpfung der Pandemie beitragen", sagt Stadler. "Dieses große Projekt half unter anderem dabei, SARS-CoV-2-Cluster während der Pandemie aufzudecken", sagt Pitigala. "Und ich bin stolz, dass ich ein Teil davon sein durfte."
Auch wenn die Studie mittlerweile beendet wurde, auf eine Frage fand Pröll noch immer keine Antwort: "Warum lassen sich die Menschen nicht impfen? Dann hätten wir im Labor viel weniger Arbeit", sagt er. "Und außerdem ist eine Impfung auch billiger als ein PCR-Test."
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