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Mode wird weiter gern im Geschäft gekauft - aber mit weniger Spaß

Von nachrichten.at/apa, 15. Jänner 2025, 14:07 Uhr
Shop assistant looks at the payment terminal after female customer paid in the fashion store.
Das Gallup-Institut hat im Auftrag der Kammer 1.000 Personen zu ihrem Einkaufsverhalten befragt. Bild: cbx

WIEN. Die Österreicherinnen und Österreicher kaufen ihre Bekleidung noch immer gerne im Geschäft. Zwar nimmt die Konkurrenz durch Onlineportale auch im Modebereich zu, der stationäre Textilhandel kann sich aber behaupten

Das geht aus einer Studie hervor, die vom Bundesgremium des Handels mit Mode und Freizeitartikeln in der Wirtschaftskammer am Mittwoch präsentiert wurde. Allerdings: Das Shoppen macht den Menschen offenbar nicht mehr ganz so viel Spaß.

Das Gallup-Institut hat im Auftrag der Kammer 1.000 Personen zu ihrem Einkaufsverhalten befragt, wie Studienautorin Andrea Fronaschütz in einer Pressekonferenz erläuterte. Gezeigt hat sich dabei, dass Kleidung von 38 Prozent bevorzugt stationär erstanden wurde. 40 Prozent der Kundinnen und Kunden taten dies sowohl in Geschäften als auch im Internet. 16 Prozent der Befragten präferierten das Web für ihren Shoppingtrip.

Auswahl und Beratung Vorteile des stationären Handels

Bei Schuhen liegt der Einkauf im Geschäft noch deutlich weiter vorne im Ranking (44 Prozent stationär, 16 Prozent online, 28 Prozent beides). Bei den Sportartikeln suchen 27 Prozent lieber die Händler auf. 17 Prozent tun das in dieser Kategorie vor allem online und 23 Prozent nutzen beide Varianten. "Das Geschäft ist nach wie vor die beliebteste Einkaufsquelle", zeigte sich der Bundesobmann des Gremiums, Günther Rossmanith, insgesamt erfreut.

Geschätzt werden dort laut Studie unter anderem die Beratung und die Garantie auf die Produkte. Generell kann der ortsgebundene Handel laut Umfrage damit punkten, dass man dort gut stöbern und die Ware begutachten kann. Nicht zuletzt wird die Möglichkeit, dass man die Sachen auch anprobieren kann, besonders hervorgehoben.

Weniger "Shopping-Hedonisten"

Jedoch: Ganz so viel Freude bereitet die Visite im Modehaus offenbar nicht mehr. Der Einkauf macht 48 Prozent der Befragten Spaß, 23 Prozent sehen dies hingegen als lästige Pflicht. Im Vergleich zu einer Studie aus dem Jahr 2018 ist der Anteil der "Shopping-Hedonisten" geschrumpft, und zwar um 8 Prozentpunkte. Gestiegen ist vor allem der Anteil jener, die weder Vergnügen empfinden, einkaufen aber auch nicht als sonderlich mühsam empfinden.

Wie Fronaschütz mutmaßte, handelt es sich bei der Entwicklung um ein allgemeines Stimmungsbild angesichts von Pandemie, Krieg oder auch Inflation. Betroffen sei davon wohl nicht nur das Einkaufsvergnügen. "Die Gesamtlage nimmt den Funfaktor von gewissen Dingen zurück." Im Vergleich zu 2018 wird auch weniger geshoppt. Damals haben noch 71 Prozent der Befragten mehrmals im Monat eingekauft. 2024 waren es nur noch 61 Prozent.

Verantwortlich für diesen Trend könnte auch die verstärkte Nutzung von Homeoffice sowie der Bedeutungsverlust von Dresscodes sein, hieß es. Das zeige sich etwa beim Anzug und der Krawatte. Letztere sei fast nur noch in der Politik zu finden, meinte Mode-Gremialobmann Rossmanith. "Die Casualisation ist überall angekommen."

Nachgefragt wurde auch, wie zufrieden die Kundinnen und Kunden mit den beliebten asiatischen Onlineportalen wie Temu oder Shein sind. Ergebnis: Die Qualität und vor allem der Umgang mit Reklamationen wird schlecht bewertet, führte Rossmanith aus. Eingekauft wird dort vor allem wegen der günstigen Preise - auch wenn in der Befragung die Auswirkungen etwa für den heimischen Arbeitsmarkt durchaus negativ gesehen wurden, wie es hieß.

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Strengere Regeln für Portale gefordert

Gefordert wurde ein schärferes Vorgehen gegen diese Portale. Diese sollten in der EU wie offizielle Importeure behandelt werden, wodurch sie geltende Umwelt-, Sicherheits- und Ethikstandards einhalten müssten. Auch eine möglichst rasche Abschaffung der 150 Euro Zollfreigrenze wurde urgiert.

Der Modehandels-Obmann schloss nicht aus, dass es in der Branche heuer weitere Insolvenzen geben könnte. Zugleich würden aber auch Neuzugänge verzeichnet. Die Flächen dürften stagnieren, vermutete er. Leerstände wie sie zuletzt auch auf der Mariahilfer Straße in Wien aufgetreten sind, haben ihre Gründe laut Rossmanith unter anderem in hohen Mieten. Diese seien auch für Modeketten oft kaum mehr zu bezahlen.

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