Pegasus: Die Unternehmen des Jahres wurden gekürt
LINZ. Wirtschaftspreise in Gold für die Keba Group, Evonik Fibres, Hochreiter, Emporia-Chefin Eveline Pupeter sowie hochBROTzentig.
Der Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie verlangen Oberösterreichs Wirtschaft einiges ab. Umso bemerkenswerter, dass heimische Unternehmen sich nicht unterkriegen lassen und mit Blick in die Zukunft stetig mit neuen Produkten und Innovationen aufwarten. Das zeigt die 29. Auflage des Pegasus, der am Donnerstagabend im Linzer Brucknerhaus gefeiert wurde.
Der Wirtschaftspreis, den die OÖNachrichten mit ihren starken Partnern Raiffeisen Landesbank Oberösterreich, Land Oberösterreich, Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung sowie der KPMG seit 1994 ausrichten, stand heuer unter dem Motto "In die Zukunft investieren". Die Bewerbungen waren quantitativ und qualitativ auf für Oberösterreich gewohnt hohem Niveau.
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Bildergalerie: Pegasus-Gala: Das sind die Unternehmen des Jahres
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Bei den Leuchttürmen setzte sich der Automationsspezialist Keba aus Linz durch. Auf Platz zwei landete die auf die Erzeugung von Gleitlagern spezialisierte Miba aus Laakirchen, Dritter in dieser Kategorie wurde der Luftfahrtzulieferer FACC.
Den Pegasus in Gold bei den Erfolgsgeschichten sicherte sich das Familienunternehmen Hochreiter Lebensmittelbetriebe aus Bad Leonfelden vor dem Ranshofner Aluminiumerzeuger Hammerer und dem Biohof Achleitner aus Eferding.
Bei den Innovationskaisern gab es an Evonik Fibres aus Schörfling kein Vorbeikommen. Dahinter überzeugten der Faserhersteller Lenzing und der Systemanlagen-Hersteller Pigmentsolutions aus Regau die Jury.
Pegasus: Die Unternehmen des Jahres wurden gekürt
Der Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie verlangen Oberösterreichs Wirtschaft einiges ab. Umso bemerkenswerter, dass heimische Unternehmen sich nicht unterkriegen lassen und mit Blick in die Zukunft stetig mit neuen Produkten und Innovationen aufwarten. Das zeigt die 29. Auflage des Pegasus, der am Donnerstagabend im Linzer Brucknerhaus gefeiert wurde.
In der Kategorie Zukunftshoffnungen setzte sich Hochbrotzentig aus Pabneukirchen durch. Moritz Aschauer erhielt für seine Idee, Spirituosen aus altem Brot zu destillieren, 49 Prozent der Publikumsstimmen per Saalvoting. Der zweite Platz ging an das Linzer Start-up Cortexplore, das ein Navigationssystem für neurochirurgische Eingriffe entwickelt hat. Stefan Schaffelhofer und sein Team bekamen 30 Prozent der Stimmen. Dritter in dieser Kategorie wurde Markus Rockenschaub von Aerovision Drone Support aus Katsdorf mit 21 Prozent der Stimmen.
Der Sonderpreis für "Unternehmerin des Jahres" ging an Eveline Pupeter. Sie ist Chefin des Mobiltelefon-Herstellers Emporia aus Linz.
Ein Höhepunkt des Galaabends war einmal mehr die Verleihung des Pegasus in Kristall für das unternehmerische Lebenswerk. Dieser Preis wurde an den Unternehmer Erwin Hauser vom gleichnamigen Kältetechnik-Experten aus Linz verliehen.
Die Preisträger
- Lebenswerk
Erwin Hauser - Leuchttürme
1. Keba Group AG
2. Miba AG
3. FACC AG - Erfolgsgeschichten
1. Hochreiter
2. Hammerer Aluminium
3. Achleitner Biohof - Unternehmerin des Jahres
Eveline Pupeter - Innovationskaiser
1. Evonik Fibres
2. Lenzing AG
3. Pigmentsolutions - Zukunftshoffnungen
1. Hochbrotzentig
2. Cortexplore
3. Aerovision Drone Support
Im Zeichen des Pinguins: Erfolg mit Minusgraden
Erwin Hauser ist kein Unternehmer, der in die Medien drängt und TV-Teams bei gesellschaftlichen Ereignissen vor die Kamera läuft. Und trotzdem hat jeder mit ihm zu tun. Es gibt kaum einen Lebensmittelhändler in Österreich, der ohne seine Kühlprodukte auskommt. Egal bei welcher Temperatur.
Frische ist das Motto des Unternehmens, das in Linz seine Zentrale, in St. Martin im Mühlkreis die gesamte Produktentwicklung und im tschechischen Kaplice den größten Produktionsstandort hat. Mit 1200 Beschäftigten in ganz Europa erwirtschaftet die Firma Hauser, die unter dem Zeichen des Pinguins firmiert, heuer 355 Millionen Euro Umsatz. Der 80-jährige Unternehmer wurde von der Jury am Donnerstag mit dem Pegasus in Kristall für das unternehmerische Lebenswerk ausgezeichnet.
Der Aufstieg, den das Unternehmen seit seiner Gründung durch Rudolf Hauser, den Vater des Preisträgers, 1946 genommen hat, hat die Jury überzeugt. Rudolf Hauser, bei der Linzer Brauerei ein Spezialist für Kühlung, machte sich seinerzeit selbstständig und reparierte Kühlschränke. Später wurde begonnen, Kühlanlagen für Fleischhauer und Wirtshäuser zu liefern. Die Kühlhäuser mit Holzverkleidung gehörten in Wirtshäusern lange zum Inventar.
Erwin Hauser, der an der HTL für Maschinenbau maturierte und in der Hochschule für Welthandel in Wien promovierte, arbeitete schon bald im Unternehmen mit. „Ich war ständig unterwegs und habe anfangs von fünf bis 24 Uhr gearbeitet. Ich gehe aber auch heute noch mit Freude ins Büro. Arbeit war für mich nie eine Belastung“, sagt Erwin Hauser im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Auslandspraktika und eine Reise zu Husqvarna nach Schweden bestärkten Erwin Hauser, Kühlmöbel aus Metall für den Lebensmittelhandel zu bauen. 1971 wurde der Standort St. Martin eröffnet. 1981 übernahm Erwin Hauser nach dem Tod seines Vaters die alleinige Geschäftsführung und expandierte weiter. Weil in St. Martin der Platz zu klein wurde, kaufte er kurzerhand im Jahr 1991 den Truppenübungsplatz in Kaplice mit 20 Hektar und errichtete dort sukzessive den größten Produktionsstandort mit mittlerweile 40.000 Quadratmetern.
Rasantes Wachstum
In den vergangenen 25 Jahren nahm das Wachstum von Hauser richtig Fahrt auf. 1997 betrug der Umsatz mit 160 Mitarbeitern noch 21 Millionen Euro, bis heute hat sich der Mitarbeiterstand mehr als versiebenfacht, der Umsatz fast versiebzehnfacht. Einen Großteil der Mitarbeiter bildet Hauser selbst aus.
Das hat zum einen mit der gestiegenen Nachfrage nach Kühlmöbeln im Lebensmittelhandel zu tun. „Früher fand man gekühlte Lebensmittel in einem Geschäft auf einer Länge von 3,5 Metern, heute sind es 50 Meter“, sagt Hauser. Und alle acht bis zwölf Jahre würden die Möbel getauscht, nicht zuletzt, weil sich sehr viel auf dem Gebiet der Energieeffizienz tue. Das Geheimnis von Hauser sei aber, dass die Kunden rasch auf ein europaweites Netzwerk zurückgreifen könnten. Die Kühlgeräte würden elektronisch überwacht, innerhalb kürzester Zeit seien Servicetechniker zur Stelle, die Probleme beheben könnten. „Wir haben in 15 Ländern Standorte. Mit Billa und Rewe sind wir seinerzeit bis in die Ukraine mitgegangen“, sagt Hauser.
Die operative Geschäftsführung hat Erwin Hauser bereits übergeben. Sie wird von Thomas Loibl und Peter Reitmayr wahrgenommen. Hauser kümmert sich um die Immobilien, hat auch ein wenig Zeit für seine Hobbys. Er ist Jäger und sammelt seit seiner Studentenzeit Kunstwerke heimischer Künstler, die auch in den Standorten hängen.
Das Unternehmen, das ein Familienunternehmen bleibt („Natürlich hat es internationale Interessenten gegeben“), hat Hauser über die Pinguin-Privatstiftung abgesichert. Tochter Barbara Diem soll den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen.
Schmerzhaft fehlt Erwin Hauser und dem gesamten Unternehmen Johanna „Hanna“ Hauser. Sie verstarb im Vorjahr. „Was ich als Unternehmer verabsäumt habe, hat sie menschlich nachgeholt“, sagt Erwin Hauser. Den Pegasus hätte er gerne mit ihr gemeinsam entgegengenommen.
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