Rückgang bei Wohnbaukrediten
WIEN. Höheres Zinsniveau wirkt sich aus, Kreditnehmer schichten um
Das höhere Zinsniveau in Europa hat sich im Vorjahr auch im heimischen Kredit- und Einlagengeschäft spürbar niedergeschlagen. Das Volumen neu vergebener Wohnbaukredite lag 2023 bei 10,4 Milliarden Euro, das war der geringste Wert seit 2011, wie die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am Donnerstag bei einem Pressegespräch bekannt gab. 2022 war es mit 23,2 Milliarden Euro noch mehr als doppelt so viel gewesen. Insgesamt ging das Kreditvolumen für Wohnbauzwecke im Jahresvergleich um 2,6 Prozent auf 131 Milliarden Euro zurück.
OeNB-Vizegouverneur Gottfried Haber nannte als Grund das höhere Zinsniveau in der Eurozone: Seit 2022 hat die EZB den Leitzins spürbar angehoben. Die Verzinsung neuer Wohnbaukredite lag im Jänner 2024 im Schnitt bei 4,14 Prozent: Laut Johannes Turner, Direktor der Hauptabteilung Statistik, reagiert die Bevölkerung. 2023 waren rund 57 Prozent aller Bestandskredite fix verzinst und 43 Prozent variabel (2018: 27 zu 73 Prozent).
Die Konditionen für Sparer haben sich für Haber vorteilhaft entwickelt: Sparzinsen hätten deutlich zugelegt und standen im Jänner im Geschäft mit Neukunden bei im Schnitt 3,48 Prozent.