Start-ups haben im Vorjahr 234 Mio. Euro von Investoren bekommen
WIEN. Heimische Start-ups haben im Vorjahr trotz der Coronakrise mehr Geld eingesammelt.
234 Mio. Euro steckten Investoren 2020 in die Szene, im Jahr davor waren es 218 Mio. Euro. Das geht aus dem "Startup Report 2020/21" hervor. Die Zahl der Finanzierungstransaktionen legte um 18 Prozent zu. Dabei stieg die Zahl der Deals mit mehr als 500.000 Euro um 3 Prozent, während die Zahl der Finanzierungen mit einem Volumen über 2 Mio. Euro um ein Fünftel zurückging. "Insgesamt gab es mehr Deals, aber in kleinerem Ausmaß", sagte Florian Kandler, Herausgeber des Reports, am Dienstag bei einem Online-Pressegespräch. Durch den Ausbruch der Coronakrise seien die Finanzierungen nicht merklich unterbrochen worden. 2020 wurden in jedem Monat außer im August Finanzierungsrunden durchgeführt. Der "Startup Report" berücksichtigt Finanzierungen über 250.000 Euro (ausgenommen Fördergeldern).
Stark zugenommen habe im Vorjahr die Zahl der internationalen Investoren, vor allem bei größeren Finanzierungsvolumina ab 2 Mio. Euro habe es deutliche Zuwächse gegeben. Das könnte ein Indiz sein, dass österreichische Investoren in der Coronakrise ein konservativeres Investitionsverhalten gehabt haben, was mehr internatonale Geldgeber auf den Plan gerufen haben könnte, so Kandler.
Für heuer bahnt sich ein Rekordjahr bei den Start-up-Finanzierungen an. Bereits in der ersten Jahreshälfte gab es einige größerer Deals zu vermelden. So kassierte die heimische Krypto-Handelsplattform Bitpanda im März rund 170 Mio. Euro bei einer Finanzierungsrunde und meldete als erstes Start-up in Österreich eine Firmenbewertung von 1 Mrd. Euro. Ebenfalls im März steckten Investoren rund 70 Mio. Euro in die Wiener Nachhilfeplattform Go Student, im Juni kam noch eine Kapitalspritze von 200 Mio. Euro dazu. Go Student wird aktuell mit 1,4 Mrd. Euro bewertet.
Solange das Geld privater Investoren verbrannt wird (und nicht jenes der Steuerzahler) spricht nichts dagegen.