Testfahrten von autonomen MAN-Trucks im Hamburger Hafen erfolgreich
HAMBURG. Der Hamburger Hafenkonzern HHLA und der sich aus Österreich verabschiedende Lkw-Hersteller MAN haben nach eigenen Angaben erfolgreich autonom fahrende Lastwagen für den Einsatz im Containertransport getestet.
Im Rahmen zweitägiger Praxistests habe eine Spedition damit 40-Fuß-Container im Auftrag der VW-Konzernlogistik vom Logistikzentrum der Spedition in Soltau nach Hamburg gebracht. Nach dem Containerumschlag am Terminal Altenwerder (CTA) sei der Lkw autonom zurückgekehrt.
"Der Sicherheitsfahrer musste kein einziges Mal eingreifen", erklärte die HHLA am Donnerstag. "Damit ist der entscheidende Schritt im Pilotprojekt Hamburg TruckPilot gelungen."
"Autonomes Fahren wird kommen. Das bestätigt das kürzlich verabschiedete Gesetz zum autonomen Fahren", sagte HHLA-Projektleiter Till Schlumberger. "Entsprechend wollen und müssen wir uns als HHLA frühzeitig darauf vorbereiten, dass perspektivisch autonome Lkw an unseren Terminals Container abholen beziehungsweise anliefern." Das Projekt war 2018 gestartet und soll Automatisierungslösungen im Straßentransport erforschen und erproben. Details sollen Mitte Oktober auf dem ITS-Weltkongress in Hamburg präsentiert werden. Bei dem Kongress will Hamburg die Mobilität der Zukunft zeigen.
Fahrerlose Autos sollen in Deutschland schon ab dem kommenden Jahr am Straßenverkehr teilnehmen können. Auf festgelegten Strecken dürfen dann autonome Kraftfahrzeuge der sogenannten Stufe vier im Regelbetrieb im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs sein. Das besagt ein Gesetz, dem Bundestag und Bundesrat im Mai zugestimmt hatten und das Deutschland zum Vorreiter beim autonomen Fahren machen soll.
HHLA betreibt seit 20 Jahren sehr erfolgreich im Hafengelände autonom fahrende Containertransporter AGV (automated guided vehicles), früher mit Diesel, dann mit Batterieantrieb, geliefert von Gottwald.