Transit: Protest in Italien wegen schärferem Nachtfahrverbot in Tirol
ROM/BOZEN. Die Handelskammern der norditalienischen Regionen und Frächterverbände haben gegen die Verschärfung der Tiroler Maßnahmen gegen den Lkw-Transitverkehr mit Jahresbeginn protestiert.
Die regionalen Verbände der Handelskammern der Emilia-Romagna, der Lombardei und Venetiens sowie die Handelskammern von Bozen, Modena, Trient und Verona erklärten sich wegen der Auswirkungen der neuen Maßnahme auf den Transit "zutiefst besorgt". Das Nachtfahrverbot und die vielen anderen Einschränkungen für den Güterverkehr in Tirol würden "zu höheren Transportkosten für italienische Unternehmen und damit zu höheren Preisen für den Endverbraucher führen", hieß es in einer Aussendung. Die Handelskammern beklagten die Diskriminierung italienischer Frächter seitens der Tiroler Behörden.
Der Verband "Filiera Italia", der Konzerne der italienischen Landwirtschaft- und Lebensmittelindustrie vereint, bezeichnete die Tiroler Maßnahmen als unzumutbar, vor allem in einer Phase akuter Wirtschaftskrise. "Italiens Landwirtschaft- und Lebensmittelproduktion tut ihr Bestes, um die italienische Wirtschaft zu stützen, kann jedoch gegen neue Transitverbote keine Wunder bewirken", hieß es in einer Presseaussendung.
Der Handelsaustausch zwischen Italien und Österreich betrage jährlich zehn Milliarden Euro, zehn Prozent davon würden auf Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie entfallen. Der Verband forderte den dringenden Einsatz der italienischen Regierung gegen die neuen Einschränkungen in Tirol.
Auf Kriegsfuß ist auch der Frächterverband Conftrasporto. "Mit dem neuen Jahr ist die Bewegungsfreiheit in Europa zu Ende. Die österreichischen Umweltschützer bewirken in Sachen Grenzschließung mehr Schäden als das Coronavirus. Da sich die Österreicher nicht an das Prinzip der Bewegungsfreiheit halten, einem Fundament der EU-Verträge, die sie unterzeichnet habe, sehe ich nicht ein, warum Österreich weiterhin EU-Mitglied sein soll", protestierte Conftrasporto Präsident Paolo Uggé.
Kritisch ist auch die rechte Oppositionspartei "Fratelli d Italia" (Brüder Italiens). Die Tiroler Maßnahmen seien einseitig, denn der Transit in Richtung Süden sei nicht belastet. "Das ist skandalös, weil diese Maßnahmen in erster Linie die italienischen Frächter benachteiligen", so der EU-Abgeordnete der Partei Sergio Berlato. Er appellierte an die Regierung und an die EU-Kommission, sofort Schritte gegen Österreich zu ergreifen.
Ich habe nirgend herausgelesen, dass diese nötigen Maßnahmen eine Einbahnmaßnahme gegen Süden wären. Die Bayern sind wohl noch auf Betriebsurlaub...
Ich sehe das auch als Maßnahme für mehr Kostenwahrheit im Transport(un)wesen.
Ja, und wo bleibt der Aufruf der Standesvertretung der Frächter und Spediteure, dass künftig kein LKW mehr ein Ziel in Tirol ansteuern soll?
2 Monate und die deppaten Tiroler werden aufwachen. Garantiert.
Hier gehts um den Transitverkehr in der Nacht! Der Transitverkehr durchquert Tirol, ohne ein Ziel in Tirol anzusteuern.
Die einzigen die einen Vorteil davon haben sind sicherlich nicht aus Österreich!
Sie könnten Ja den Frächtern vorschlagen, dass Sie Nachts vor Ihrer Haustüre vorbeifahren sollten wo Sie doch ein Freund des LKW Lärms sind.
Es gibt übrigens eibe funktionierende Bahnstrecke, die auch Nachts betrieben wird.
"Sie könnten Ja den Frächtern vorschlagen, dass Sie Nachts vor Ihrer Haustüre vorbeifahren sollten wo Sie doch ein Freund des LKW Lärms sind."
Meine Haustür liegt nicht an einer Autobahn und die Situation in Tirol ist wohl hinlänglich bekannt, dass an der Autobahn gelegene Grundstücke billigst verscherbelt worden sind und DANN begannen sich die Anrainer über den Lärm aufzuregen.
Und die "funktionierende Bahnstrecke" ist leider auch nur eine schöne Theorie und im Allgemeinen scheinst du nicht sehr viel von der Praxis im Transportwesen zu verstehen.