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Windkraftgeschäft: Siemens Energy meldet 4,6 Milliarden Euro Rekordverlust

Von nachrichten.at/apa, 15. November 2023, 09:18 Uhr
Die Anlauf- und Qualitätsprobleme ließen den Verlust auf 4,59 Milliarden anschwellen. Bild: SEBASTIAN KAHNERT (APA/Sebastian Kahnert)

MÜNCHEN. Den deutsche Energietechnik-Konzern Siemens Energy hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 die Windkraft-Tochter Siemens Gamesa noch tiefer in die roten Zahlen gedrückt.

Die Anlauf- und Qualitätsprobleme ließen den Verlust auf 4,59 Milliarden (Vorjahr: 712 Millionen Euro) anschwellen, obwohl die übrigen drei Sparten ihre Ziele erreichten oder sogar übertrafen, teilte der Energietechnik-Konzern am Mittwoch in München mit. Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis um knapp 10 Prozent auf 31,1 Milliarden Euro, der Auftragseingang schnellte - dank großer Aufträge für Windanlagen und Stromnetze - sogar um gut ein Drittel auf 350,4 Milliarden Euro. Siemens Energy rechnet im Windkraft-Geschäft aber noch mit zwei weiteren Verlustjahren. Siemens Gamesa werde die Gewinnschwelle erst im Geschäftsjahr 2025/26 erreichen. Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 sei bei Gamesa wegen Qualitätsmängeln bei Windkraftanlagen für den Einsatz an Land (Onshore) und Anlaufschwierigkeiten bei Windrädern für die hohe See (Offshore) erneut ein Verlust von 2 Milliarden Euro zu erwarten.

Umfang der Geschäftsaktivität überprüft

Wie es im Windkraft-Geschäft weitergehen soll, will Siemens-Energy-Chef Christian Bruch kommende Woche verkünden. "Um den Turnaround zu schaffen und Siemens Gamesa wieder profitabel zu machen, wird derzeit der Umfang der Geschäftsaktivitäten von Siemens Gamesa überprüft", hieß es in der Mitteilung nur. Immerhin zeichne sich ab, dass die im Sommer gebildeten milliardenschweren Rückstellungen ausreichten. Bruch sprach von "Fortschritten bei der Bewältigung der Probleme von Siemens Gamesa". Weitere Rückstellungen seien seither nicht vorgenommen worden.

Im neuen Geschäftsjahr hofft Siemens Energy unter dem Strich wieder auf einen Gewinn von rund einer Milliarden Euro, aber nur aufgrund geplanter Verkäufe von Firmenteilen. Operativ könnte Siemens Gamesa den Konzern erneut in den roten Zahlen halten. Die operative Umsatzrendite werde bei minus 2 bis plus 1 (2023/23: minus 8,9) Prozent erwartet, bei einem erwarteten Umsatzwachstum von 3 bis 7 Prozent.

Kein Auftragsmangel

An Aufträgen mangelt es nicht. Siemens Energy sitzt auf einem Auftragsbestand von 112 Milliarden Euro. Um ihn sicher für die Kunden abarbeiten zu können, brauchte das Unternehmen aber milliardenschwere Garantien. Ein Bankenkonsortium soll nun für 12 Milliarden Euro garantieren, 7,5 Milliarden Euro davon sichert der deutsche Staat ab, wie das deutsche Wirtschaftsministerium am Dienstag mitgeteilt hatte. "Die große Nachfrage nach unseren Produkten bringt auch Herausforderungen mit sich", sagte Bruch. "Wir sind daher froh, dass wir nach sehr konstruktiven Gesprächen eine gute Lösung mit allen Beteiligten gefunden haben, unser durch die Energiewende stark beschleunigtes Wachstum sicherzustellen." Weitere 3 Milliarden Euro an Garantien sollen im Ausland besorgt werden. Die spanische Regierung hat bereits Unterstützung signalisiert.

Für die erste Milliarde an möglichen Ausfällen steht formal der ehemalige Mutterkonzern Siemens ein. Er hat sich dafür aber Sicherheiten von Siemens Energy geben lassen, unter anderem einen Fünf-Prozent-Anteil an der gemeinsamen indischen Tochter Siemens Ltd. 18 Prozent an Siemens Ltd verkauft Siemens Energy direkt an deren Mehrheitsaktionär, der damit künftig auf 69 Prozent kommt. Die Siemens AG überweist dafür 2,1 Milliarden Euro, 15 Prozent weniger als das Aktienpaket an der Börse wert ist. Mit dieser Finanzspritze will Finanzchefin Maria Ferraro Siemens Energy das Investment-Grade-Rating sichern.

Siemens erklärte, das sei der erste Schritt zu einer schnelleren Entflechtung des Indien-Geschäfts, die bei der Aufspaltung vor drei Jahren unterblieben war. 2025 sollen Siemens und Siemens Energy in Indien getrennt voneinander auftreten. Auf das operative Geschäft in Indien habe das keine Auswirkungen. "Indien bleibt für Siemens Energy ein strategisch wichtiger Wachstumsmarkt, in den das Unternehmen weiter investieren wird."

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4  Kommentare
4  Kommentare
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her (6.735 Kommentare)
am 15.11.2023 14:08

TscherManie

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betterthantherest (36.522 Kommentare)
am 15.11.2023 09:32

Jahr für Jahr steigen die Verluste von Siemens Energy.

Es ist ein Fehler, nicht ausgereifte Produkte flächendeckend auf den Markt zu werfen.
Egal wie intensiv die ideologiegetriebene Politik auch fordert.

Die Realität wird immer stärker sein als ideologisch getriebenes tun.

Letztendlich bezahlen wieder einmal die Steuerzahler für das Totalversagen.

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glingo (5.193 Kommentare)
am 15.11.2023 12:09

Das stimmt so überhaupt nicht was sie da schreiben!

Siemens Energy was bis 2019 in der Gewinnzone.
Bis sich die Deutsche Regierung gegen die Windkraft ausgesprochen hat.
Und die Regierung hat es geschafft das 2022 das letzte Rotorblatt-Werk in Deutschland zusperren musste.
Jetzt kommt der ganze Müll aus China weil ja billiger Qualität sieh man ja.

Das selbe war in Deutschland mit der Solar Wirtschaft waren Anfang der 2000 Weltmarktführe bis die Regierung alles abgedreht hat.
Jetzt kommt auch wieder alles aus China.

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betterthantherest (36.522 Kommentare)
am 15.11.2023 13:00

glingo

die Kabinette unter Merkel haben den Ausbau von Windenergie und Solarenergie mit zig Milliarden Euro gefördert. Die aktuelle Ampel schmeißt noch viel mehr Fördergeld in den Ausbau von Windenergie.

Am Fördergeld liegts ganz sicher nicht.

Das Problem ist nun mal - Siemens hat riesige Probleme mit der Technik. Es wurde Technik installiert die viel öfter steht als läuft. Milliardenkosten sind die Folge.

Hätten Sie übrigens auch dem Artikel entnehmen können.

Die PV Industrie in den 00er Jahren hatte ein anderes Problem:
der Produktionsstandort Europa - besonders in D (Bitterfeld) wurde viel zu teuer.... . Ergo kam (und kommt) die Technik aus China. Dieses Phänomen wird dank der ruinösen GRÜNEN Energiewende übrigens noch vielen anderen Branchen drohen.

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