Vetropack will mit neuer Glaswanne weiter wachsen

70 Tage stand die Weißglasproduktion beim Glashersteller Vetropack in Kremsmünster still. Grund dafür war der Neubau der Weißglaswanne. Sie dient der Herstellung von flüssigem Glas, das anschließend zu unterschiedlichsten Verpackungen verarbeitet wird. "Die alte Wanne war elf Jahre in Betrieb – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr", sagt Vetropack-Austria-Geschäftsführer Johann Eggerth. Am Donnerstag wurde die neue Wanne eröffnet.

In Kremsmünster und im niederösterreichischen Pöchlarn werden Glasverpackungen aus Weiß-, Grün- und Braunglas hergestellt – vom Marmeladeglas bis hin zur Weinflasche. 1,6 Milliarden Einheiten wurden 2017 ausgeliefert: ein Plus von sechs Prozent gegenüber 2016. Der Umsatz belief sich auf 177 Millionen Euro (2016: 172 Millionen). Auch für 2018 rechnet Eggerth trotz Einschränkungen bei der Produktion mit einem Plus. Ein Grund dafür sei auch der extrem heiße Sommer. Außerdem werde Glas im Lebensmittelbereich wieder mehr nachgefragt: So bieten diverse Händler seit heuer wieder Milch in Flaschen sowie Joghurtgläser an. Diese Behältnisse werden bei Vetropack hergestellt. Das Qualitäts- und Gesundheitsbewusstsein bei den Kunden würde steigen, so Eggerth: "Glas ist geruchs- und geschmacksneutral." Auch die Vermüllung der Meere bringe die Menschen zum Umdenken.

330 Mitarbeiter sind am Standort Kremsmünster beschäftigt. Im Kampf gegen den Fachkräftemangel hat das Unternehmen mit anderen Betrieben aus der Branche sogar einen neuen Lehrberuf geschaffen: jenen des Glasverfahrenstechnikers. Neun Lehrlinge haben heuer bei Vetropack begonnen.