Hartjes: "Unsere Schuhe sind echte Österreicher"
PRAMET. Innviertler Komfortschuherzeuger erzielt 80 Prozent der Wertschöpfung in Oberösterreich.
Seit der Vorwoche ist im Lager des Innviertler Komfortschuherzeugers Hartjes wieder einiges in Bewegung: "Die Schuhgeschäfte waren wochenlang geschlossen, wir konnten unsere Kunden nicht beliefern", sagt Hartjes-Geschäftsführer Martin Leodolter. Seit der Vorwoche dürfen kleine Geschäfte wieder öffnen. Im Lager am Standort in Pramet werde seither im Zwei-Schicht-Betrieb auf Hochtouren gearbeitet.
Hartjes hat sich auf die Herstellung von Komfortschuhen für Frauen ab 40 Jahren spezialisiert. Die Modelle sind "echte Österreicher": Designt, produziert, gelagert und verpackt wird am Sitz in Pramet (Bez. Ried). 80 Prozent der Wertschöpfung würden hier erzielt, sagt Leodolter. Nur bei den Rohstoffen sei man abhängig von ausländischen Lieferanten: Italien sei ein großer und wichtiger Lederhersteller. Hinter dem Warenfluss stehe ein Fragezeichen.
Dasselbe gilt für das Interesse der Konsumentinnen an neuen Schuhen, sagt Leodolter. Eine Prognose, wie es im Handel weitergehe, wenn im Mai auch die großen Geschäfte wieder aufsperren dürfen, sei "Kaffeesudleserei": "Ich hoffe, dass die Händler nicht die Nerven wegschmeißen und es zu Rabattschlachten kommt." Mit Händlern, die nicht die gesamte bestellte Ware gebrauchen können, versuche man eine Lösung zu finden. Die aktuelle Frühjahrs- und Sommerkollektion bleibe bestehen, werde überarbeitet und komme 2021 erneut in die Geschäfte.
Alle Schuhe mit Funktion
Hartjes verkauft die Schuhe nicht selbst an Endkunden (auch nicht über einen Onlineshop), sondern arbeitet dazu weltweit mit 1700 Partnern zusammen. In Österreich sind es rund 450 Fachhändler: "Zu diesem Konzept stehen wir." Hartjes-Schuhe würden für Komfort und Design stehen. Jeder Schuh sei mit einer Funktion ausgestattet, etwa einem wechselbaren Fußbett oder orthopädischen Einlagen. Für gute Beratung brauche es Händler mit guten Mitarbeitern.
147 Mitarbeiter sind in Pramet beschäftigt (100 bei Hartjes, 47 bei einer Tochterfirma, die Fußbetten herstellt): Sie haben seit Ausbruch der Krise mit Ausnahme von wenigen Tagen durchgehend produziert. Der Umsatz von Hartjes lag 2019 bei 18,5 Millionen Euro. Für heuer sei die Prognose schwierig, sagt Leodolter. Realistischerweise sei aber von einer Reduktion von zehn bis 15 Prozent auszugehen.
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Hartjes-Schuhe sind wunderbar zu tragen. Ich kann sie uneingeschränkt empfehlen!
"Jeder Schuh wird mit einer Funktion ausgestattet...." als ob der Schuh für sich keinen Job erfüllt.
Sinnlose Worthülsen ........ und das in einer Bezahl Zeitung.
@SIEBENSCHLAEFER,
Kleiner Irrtum. Trage einmal einen "billigsdorfer" Schuh, vielleicht aus China einen ganzen Tag - im Vergleich zu einem Hartjes, Think usw. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Schau dir einmal bewusst die Beine von Mitarbeitern im Verkauf oder Gastronomie an, welche vielleicht schöne Schuhe tragen - mit mangelnder Funktion, sprich Fußbett. Enorm viele von denen haben teilweise extreme X-Beine. Daher keine sinnlose Worthülse, zumal dieser Schuh auch noch in Österreich gefertigt wird. Ein guter Schuh ist ein sehr komplexes Prudukt.
Jeder Schuh hat an sich die Funktion, dass er Füsse beispielsweise vor harten Steinen schützt und wir besser rumlaufen können.
Sie, geschätzter FAI1, verwechseln Funktion mit Qualität. Schuhe aus China können eine schlechtere Qualität ausweisen, müssen es aber nicht. Auch Produkte Made in Austria können eine schlechte Qualität haben. Das Herkunftsland per se ist damit kein Qualitätsmerkmal. Weil ein Schuh aus Österreich kommt, mein lieber FAI1, interessiert den Markt nun wirklich vielleicht in der 7ten Nachkommastelle.
@SIEBENSCHLAEFER,
Italienische Schuhe - oft tolles Design. Ich habe einige dieser Designerschuhe. Die geben vom Aussehen was her. Für den Alltagsgebrauch nicht geeignet. Und welche Schuhe "made in Austria", die nichts taugen gibt es da?